Dinslaken/Voerde/Hünxe. Die ersten Spenden sind auf dem Weg. Wo in Dinslaken, Voerde, Hünxe noch Unterstützung benötigt wird und welche Aktionen geplant sind.
Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Dinslaken, Voerde und Hünxe für die Kriegsopfer in der Ukraine ist weiterhin groß. An mehreren Stellen wurden in der vergangenen Woche Hilfsgüter gesammelt (die NRZ berichtete) – und die Initiatoren waren überwältigt vom Zuspruch. Was mit den Spenden aktuell geschieht, lesen Sie hier.
Die Ukraine-Hilfe Friedrichsfeld mit den Initiatoren Andre Stepper (Edeka Stepper), Georg Schneider (Spedition Schneider) und Leonhard Spitzer (Vorsitzender DRK-Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe) hatte die Bürgerinnen und Bürger zu Spenden aufgerufen: Seit Freitag letzter Woche wurden Lebensmittel- und Sachspenden gesammelt – Anziehsachen, Decken, Verbandsmaterial, Kosmetika, Feuerlöscherund und vieles mehr – und in zwei großen Containern vor dem Edeka-Markt Stepper deponiert. „Die Spendenbereitschaft war unvorstellbar, einige Pakete mussten sogar bei uns im Markt verstaut werden“, berichtet Andre Stepper.
40-Tonner mit 32 Europaletten aus Friedrichsfeld
Viele engagierte Helferinnen und Helfer beteiligten sich am Verpacken und Beladen von insgesamt 32 Europaletten auf einen 40-Tonner-Sattelzug der polnischen Firma Kano-Logistik. Dieser machte sich am Dienstag gegen 14 Uhr auf die 927 Kilometer lange Ein-Tages-Reise von Friedrichsfeld nach Opole in Polen, nahe der ukrainischen Grenze. In der dortigen Aufnahmestelle werden die Hilfsgüter auf Lkw umgeladen und zu den bedürftigen Menschen in der Ukraine gebracht.
Andre Stepper bedankt sich im Namen der Ukraine-Hilfe Friedrichsfeld bei allen Spendern und freiwilligen Helfern, namentlich den polnischen Kontaktpersonen in Voerde, Wieslaw Zurawski, Marek Jestel und Agga Serwuschok. Alle freuen sich, dass der erste Hilfstransport aus Friedrichfeld gut auf den Weg gebracht werden konnte.
Gentlemen Voerde: Auf dem Weg zur Grenze
Vor einer Woche haben die Gentlemen Voerde beschlossen, einen Hilfstransport in die Ukraine zu unternehmen und Firmen in Voerde und Umgebung um Spenden gebeten. Eine böse Überraschung erwartete sie, als sie die Spenden einsammeln wollten: Der Lkw hatte gleich zwei Plattfüße! Harald Schikora sieht’s positiv: „Besser jetzt als unterwegs in Polen.“
Gemeinsam mit Georg Keller, Ingo Schachta und Christian Reselski folierte und beschriftete er am Dienstag bis spät abends palettenweise Getränke, Hygieneartikel, Nahrungsmittel und Decken und verfrachtete alles in den nunmehr reparierten Laster.
Morgens um 7 Uhr ging es am Mittwoch los in Richtung Chelm in Polen. Der Ort liegt etwa 70 Kilometer hinter Lublin und wenige Fahrminuten vor der ukrainischen und unweit der belarussischen Grenze. Dort gibt es eine zentrale Sammelstelle, die eingehende Hilfsgüter in verschiedene Orte in die Ukraine weiterleitet. Der Transport aus Voerde ist mit der Sammelstelle abgesprochen und wird erwartet.
1300 Kilometer müssen Harald Schikora und Georg Keller fahren, mittags waren sie schon in Sachsen. Nach einer geplanten Übernachtung am Mittwochabend hoffen sie, die Hilfsgüter am Donnerstag abliefern zu können. Am Freitag, so der Plan, wollen sie wieder zurück in Voerde sein.
Feuerwehr Dinslaken half bei Kirchengemeinde aus
Auch die Spenden der Evangelischen Kirchengemeinde Hiesfeld sind unterwegs. „Wir waren völlig überwältigt von der Resonanz und sind noch immer sprachlos über die Menge an Sachspenden für die Ukraine, die heute in unserem Gemeindehaus Kirchstraße abgegeben wurde“, so die Gemeinde. Es wurde so viel gespendet, dass die Gemeinde nicht mehr wusste, wie sie die Sachspenden transportieren soll. „Unser besonderer Dank geht an Kai Laakmann und die Feuerwehr Dinslaken, Löschzug Hiesfeld, die spontan einen Lkw für den Transport der Sachspenden zur Verfügung gestellt haben“, so die Gemeinde. Mittlerweile sind die Sachspenden im Düsseldorfer Verteilzentrum angekommen und werden kommende Woche in die Ukraine weitertransportiert. Die Gemeinde dankt den Helfern – darunter auch zwei Konfirmanden, die teilweise den ganzen Tag Spenden entgegengenommen, sortiert und verpackt haben. Besonders ein älterer Herr werde der Gemeinde in Erinnerung bleiben: „Vor 77 Jahren war ich im Alter von acht Jahren in der gleichen Situation wie die Flüchtlinge heute, da ist es selbstverständlich, dass ich nun helfe.“
Hier wird noch Unterstützung benötigt
Sie möchten den Menschen in der Ukraine oder den Geflüchteten vor Ort helfen? Hier wird noch Unterstützung benötigt:
Die „Bürgerhilfe Dinslaken“ sammelt am Donnerstag, 10. März, von 11 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr, im Kost Nix-Laden (Friedrich-Ebert-Straße 44) Hilfsgüter für die geflüchteten Familien, die bereits in Dinslaken angekommen sind. Für die Kinder fehlen noch (gut erhaltende) Outdoor-Spielsachen, um sich draußen ein wenig abzulenken: Benötigt werden: Bobby Cars, Dreiräder, Laufräder, Roller, Kinderfahrräder, Fußbälle/Bälle, Federballspiele, Krocket für Kinder, Boccia für Kinder, Seilchen, Springgummi, Puzzles, Memory, Malbücher, Buntstifte.
Die „Hilfe für die Ukraine“ Hiesfeld ist montags bis samstags, 15 bis 18 Uhr geöffnet (Kirchstraße 101-103). Gebraucht werden Sachspenden wie Schmerzmittel und Medikamente (bitte separat abgeben), Decken, Verbandskästen, Zahnpasta und -bürsten, Kerzen und Streichhölzer, Binden und Tampons, Taschenlampen mit Akku oder Batterien, Tee, Babynahrung/-Fläschchen, Nudeln, Reis, Mehl, Windeln, Fleischkonserven, Energieriegel, Haarbürsten. Die Pakete sollten nicht mehr als 15 Kilo wiegen und auch nicht zugeklebt sein. Hotline (14 bis 18 Uhr): 0176/64178875.
Bei der Ukraine-Hilfe-Friedrichsfeld können weiterhin täglich (auch sonntags) von 10 bis 16 Uhr Sach- und Lebensmittelspenden für die Menschen in der Ukraine vor Edeka Stepper, Lessingstraße 6, abgegeben werden.
„Hanne’s Büdchen und Getränkelieferservice Uwe Wüstkamp“ in Voerde-Möllen (Dinslakener Straße 238) hat eine kleine Sammelstation für Verbandsmaterial, stilles Wasser, Babynahrung und Konserven. Alles, was bis Donnerstag dort abgegeben wird, wird Donnerstag abgeholt.
„Bruckhausen hilft“: Der Verein zur Förderung der Dorfgemeinschaft Bruckhausen (VFDB) sammelt am Samstag, 12. März, zwischen 10 und 13 Uhr, Sachspenden für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine. Benötigt werden Schlafsäcke, Decken, Isomatten, Verbandmaterial, Ladekabel, Powerbanks, Hygieneartikel, Feuchttücher (insbesondere für Damenhygiene), Erste-Hilfe-Kästen, Verbandsmaterial, Dreieckstücher, Babynahrung, Taschenlampen und verpackte Batterien. Kleidungsspenden werden nicht benötigt und daher auch nicht angenommen. Die gesammelten Sachspenden werden im Anschluss zur Initiative „Hilfe für die Ukraine“ in Dinslaken-Hiesfeld und von dort aus schließlich an die polnisch-ukraine Grenze transportiert.
Die Daniel Kox/Firma GJJ Liegenschaften Hünxe hat einige Familien in einem Hotel untergebracht. Diese benötigen noch Wasserkocher, Waschmaschinen, Elektroherde, Kühlschränke, Bettwäsche, Handtücher, Desinfektionsmittel, Masken – abzugeben zwischen 8 und 16 Uhr „In der Beckuhl 58“.
Die Kommunen sammeln Hilfsangebote. Info gibt es auf dinslaken.de/de/aktuelles-termine/ukraine-hilfe; huenxe.de/ukraine-hilfe sowie voerde.de.
Diese Aktionen sind außerdem geplant
Das Restaurant „km 800“ in der Dinslakener Innenstadt startet am Samstag eine – von Din Event und Neutor-Galerie unterstützte – Spendenaktion unter dem Titel „Jedes Getränk hilft“: Das Geld für alle Getränke, die zwischen 11 und 15 Uhr bestellt werden, wird zu 100 Prozent gespendet. Vor der Weinbar werden zusätzliche Stehtische aufgebaut und Cesare Siglarski, Pat und Alex Marrone machen Musik. „Komm R(h)ein, bring Freunde mit und lasst uns gemeinsam Gutes tun,“ lädt Maik Zimmermann vom „km 800“ ein.
Die Pommbüse im Hinz und Kunz Dinslaken spendet zehn Prozent jeder Bestellung vom Mittwoch sowie am Donnerstag, Freitag und Samstag an die Aktion „Deutschland hilft“. (aha/P.N./akw)