Dinslaken. Bürgermeisterin Michaela Eislöffel meint, dass man dadurch keine Erkenntnisgewinne habe. Man wolle keine Stigmatisierung der Corona-Patienten.

Der Forderung von Eyüp Yildiz, die Corona-Infektionszahlen nach Stadtteilen aufzuschlüsseln, erteilt Bürgermeisterin Michaela Eislöffel eine Absage. „Die regelmäßige Übersicht der Quarantäne-Anordnungen könnte man zwar in die Postleitzahlen-Bereiche aufteilen, aber dadurch würden wir gerade bei den pro Tag doch relativ geringen Neuinfektionen keine Erkenntnisgewinne haben“, wird sie in einer am Mittwochnachmittag veröffentlichten Pressemitteilung zitiert. „Wir würden sogar riskieren, dass in unserer verhältnismäßig kleinen Stadt bei geringen Fallmengen Rückschlüsse auf einzelne Menschen gezogen werden könnten. Das wollen wir definitiv nicht. Wir wollen keine Stigmatisierung. Corona kann uns alle treffen.“

Regelmäßig würde die Stadt Dinslaken eine eigene Auswertung der 7-Tage-Inzidenz veröffentlichen. Rechtlich vorgeschrieben werde die Ermittlung dieses Wertes eigentlich nur auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Die Stadt Dinslaken habe sich aber entschieden, die Inzidenz auch stadtweit zu erheben und darüber zu informieren.

Infektionen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet

Die städtische Ordnungsbehörde erhält vom Kreis Wesel seit einigen Wochen eine Übersicht, welche Personen an Corona erkrankt sind und wo Quarantäneanordnungen bestehen. „Wenn man diese Übersicht regelmäßig verfolgt, erkennt man, dass sich Infektionen über das gesamte Stadtgebiet verteilen“, erklärt Marcus Jungbauer, Leiter des städtischen Fachdienstes „Allgemeine Ordnung, Gewerbe, Verkehr“. „Nicht erkennen kann man daraus natürlich, wo sich die Betroffenen mit Corona infiziert haben – in einem anderen Stadtteil, in einer anderen Stadt, bei der Arbeit oder in der Freizeit.“