Kreis Wesel/Voerde/Hünxe. Die Polizei im Kreis Wesel „optimiert“ ihre Organisation. Künftig gibt es nur noch fünf statt zehn Wachen. Auch Voerde und Hünxe sind betroffen.
Die Polizei im Kreis Wesel will ihre Struktur deutlich verändern. Am Mittwoch stellten Kreisdirektor Ralf Berensmeier und Rüdiger Kunst, Abteilungsleiter der Polizei, ein neues Organisationskonzept für die Polizeibehörde vor.
Kernpunkt ist die Konzentration auf zentrale Standpunkte, deshalb soll die Zahl der Wachen von derzeit zehn auf fünf reduziert werden. Weiterhin Tag und Nacht besetzt bleiben sollen die Wachen in Wesel, Dinslaken, Moers sowie Kamp-Lintfort mit einer Dependance in Xanten. Aus den übrigen Wachen in Hamminkeln, Hünxe-Drevenack, Neukirchen-Vluyn, Voerde und Rheinberg wird eine Dienststelle. Die Dienststellen in Voerde und im Hünxer Ortsteil Drevenack sollen – wie die NRZ bereits am Dienstag berichtete – nach nur noch bis nachmittags, 16 Uhr, besetzt sein.
Das sagt der Voerder Bürgermeister
Auf die womöglich drastisch reduzierte Öffnungszeit der Polizeiwache in seiner Stadt angesprochen, stellte Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann zunächst fest, dass es für eine Bewertung zu früh sei. Vorrangige Erwägung sei, dass die objektive Sicherheit der Bevölkerung gestärkt werde. Man müsse letztlich sehen, womit dem Bürger am meisten gedient sei: mit der Präsenz von Polizeikräften auf der Straße oder einer langen Besetzung der Wache, erklärt Haarmann.
Zudem verweist der Verwaltungschef darauf, dass es keine dringenden Belange gebe, die vor Ort durch einen polizeilichen Kontakt erledigt werden müssten. Haarmann sieht den Bestand der Polizeiwache in Voerde durch die Entscheidung zum Neubau des Dienstgebäudes in der Innenstadt untermauert. Er erinnert an die vor einigen Jahren aufgekommene Debatte um eine mögliche nächtliche Teilschließung der Polizeiwache. Damals ging die große Sorge um, dass dies der Einstieg in den Ausstieg sein könnte und die Polizei sich am Ende komplett aus Voerde zurückzieht.
Das sagt der Hünxer Bürgermeister
Da die Polizeiwache in Hünxe-Drevenack an der Hünxer Straße 22, auch zuständig für Schermbeck, sowieso nur bis 18 Uhr besetzt sei, sieht Bürgermeister Dirk Buschmann durch die Pläne auf Anfrage „keine Nachteile für Hünxe“ und „keinen totalen Einschnitt im Sicherheitssystem“. Mit dem bisherigen Ablauf – nur noch eine Person sitze zur Anzeigenaufnahme in der Wache, sonst werde im Schichtdienst verstärkt Streife gefahren – „haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht“, so Buschmann. Die Frequenz zum Aufsuchen der Polizeiwache sei eher gering, ein Notruf werde über Dinslaken vermittelt „und es kommt jemand heraus“. Auch Dirk Buschmann sagt: „Wir warten ab.“ (P.K./P.N./rku).
Ausführlicher Bericht folgt