Hünxe. Mit der Bewässerungsaktion könne das Baumsterben verhindert, gleichzeitig der Bauhof entlastet werden. Bürger um freiwillige Mithilfe bitten.
Die Sommer 2018 und 2019 waren sehr regenarm. Das Frühjahr 2020 war ebenfalls schon außergewöhnlich trocken. Bereits im Juni ist beispielsweise der „Möllebeck“ in Bruckhausen ausgetrocknet. Die Niederschlagsmenge beträgt nur etwa 20 Prozent der jahresüblichen Regenmengen. Nach dem Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung ist in unserer Region bereits eine moderate bis schwere Dürre zu beobachten. Viele Bäume leiden unter Trockenstress. Bäume, die längere Trockenperioden aushalten müssten, sind anfälliger für Schädlinge und Pilze.
Die Hünxer SPD-Fraktion regt bei der Gemeindeverwaltung deshalb die Anschaffung von sogenannten Bewässerungssäcken an. „Um die konstante Wasserzufuhr für unsere Straßenbäume zu sichern“, so Fraktionschef Horst Meyer und Bauausschuss-Vorsitzender Bernfried Kleinelsen. „Wenn 2020 erneut ein sehr trockenes Jahr wird, müssen wir mit weiteren Verlusten im Baumbestand rechnen. Der Bauhof kann nicht täglich alle Bäume wässern. Außerdem geht beim üblichen Gießen viel Wasser durch Verdunstung verloren und erreicht den Baum nicht.“
Mehr Zeit für den Bauhof
Bäume seien in einem trockenen Sommer aber unverzichtbar für das Klima und die CO²-Bilanz. Ersatzpflanzungen seien kostspielig, in der Folge ebenfalls gefährdet und böten damit allein keine nachhaltige Lösung. Gerade Jungbäume brauchten beispielsweise mindestens 50 Liter Wasser pro Woche. „Die Bewässerungssäcke sind schneller gefüllt als ein Baum gegossen ist. Es geht kaum Wasser verloren und der Baum wird über einen längeren Zeitraum konstant mit dem lebenswichtigen Nass versorgt. Das schützt unsere Bäume vor Hitze und Austrocknen“, sagen sie. Durch die Arbeitserleichterung und Zeitersparnis dieser Form der Wasserversorgung bleibe mehr Zeit für den Bauhof, andere Grünflächen herkömmlich zu wässern und ihrem Alltagsgeschäft nachzugehen.
Für den Fall einer besonders großen Trockenheit sollten alle Bürgerinnen und Bürger um freiwillige Mithilfe bei der Bewässerung gebeten werden. „Dies hat in der Vergangenheit vielerorts ja bereits gut funktioniert“, so Meyer und Kleinelsen. Bereits mehrere Kommunen hätten einen solchen Bürgeraufruf - auch im vergangenen Jahr - schon getätigt. „Dass gerade die Hünxer Bürgerschaft sehr engagiert ist, können wir in allen Ortsteilen beobachten und bei einer so wichtigen Angelegenheit kann man von einer Unterstützung der Arbeit des Bauhofes durch die Menschen unserer Gemeinde ausgehen.“
Fragen an die Verwaltung
Vor diesem Hintergrund bittet die Hünxer SPD-Fraktion Bürgermeister Dirk Buschmann und die Gemeindeverwaltung um die Beantwortung der folgenden Fragen: „Wie viele Bäume gibt es an öffentlichen Straßen und Plätzen in der Gemeinde, wie viele Jungbäume und wie viel Quadratmeter an Grünflächen, die durch den Bauhof gewässert werdenmüssen?“ – „Welche Überlegungen bestehen bereits seitens der Gemeindeverwaltung, um eineausreichende Bewässerung nachhaltig zu ermöglichen und damit das Baumsterben zu verhindern und gleichzeitig den Bauhof zu entlasten?“ – „Wie bewertet die Gemeindeverwaltung die durch die SPD-Fraktion angeregte Anschaffung von Bewässerungssäcken, die bereits in anderen Kommunen im Einsatz sind?“