Hünxe/Voerde/Kreis Wesel. Die Freien Wähler Gemeinschaften (FWG) Kreis Wesel stellen sich zur Kreistagswahl neu auf. Ralf Lange aus Hünxe kandidiert auf Listenplatz 1.
Die Freien Wähler Gemeinschaften (FWG) Kreis Wesel stellen sich zu den Kreistagswahlen am 13. September 2020 neu auf. Nach 15 Jahren Kreistagsarbeit übergibt Martin Kuster aus Voerde den Staffelstab an Ralf Lange aus Hünxe. Der Vorsitzende der Engagierten Bürger Hünxe (EBH) kandidiert im Wahlbezirk 28 und auf Platz 1 der Reserveliste für die 13 Kreis-Kommunen.
„Man ist nicht unersetzlich. Wir werden mit neuen Namen und neuen Themen unsere gute politische Arbeit zum Wohle der Bürger fortsetzen. Ralf Lange passt hierzu perfekt für die nächsten fünf Jahre“, sagt Kuster, der für das Bürgermeisteramt in Voerde kandidiert. Die WGV, der er angehört, und die FDP haben ihn nominiert. Mit der FWG (vor März 2020 noch VWG) habe man in der Kooperation mit FDP, CDU und Grünen „viel geschafft“, so Kuster. Er nennt etwa den Kreisumlagesatz, der so niedrig sei wie seit vielen Jahren nicht. Und natürlich die Einführung einer kostenlosen Familienkarte in 2013.
Mit „Team Bürgernähe“ an erfolgreiche Arbeit anknüpfen
Ralf Lange, 56-jähriger selbstständiger Unternehmensberater, verheiratet, zwei erwachsene Töchter, möchte mit dem Slogan „Team Bürgernähe“ an die erfolgreiche Arbeit der FWG unter Kuster anknüpfen. „Unser Wahlziel sind mindestens drei Kreistagsmandate.“ Die Plätze 2 und 3 der Reserveliste belegen übrigens Richard Kraschinski (Dinslaken) und Waltraut Dzur (Wesel). Ähnlich wie bei der EBH möchte Ralf Lange „unabhängig, bürgernah und sachorientiert“ agieren.
Dabei stellt der Hünxer vier Themen in den Mittelpunkt seines Wahlprogramms. Kreisumlage und Digitalisierung: Die Kreisumlage müsse stabil gehalten und, wenn möglich, gesenkt werden. Diese Umlage sei eine der größten Ausgabenbereiche in allen 13 Kommunen des Kreises. Jede Erhöhung mache es noch schwerer, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, erläutert Lange. „Hier kann die Digitalisierung der Kreisverwaltung einen großen Beitrag leisten.“ Mit effizienteren Prozessen könne der Kreis seine Dienstleistungen „kostengünstiger und bürgerfreundlicher erbringen“.
Ausbau erneuerbarer Energien: In 2019 habe der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch laut Umweltbundesamt 42,1 Prozent betragen, ein Anstieg um 4,3 Prozent gegenüber 2018. „Allerdings gibt es noch viele bisher ungenutzte Chancen für eine weitere Steigerung“, sagt Lange. Im Kreis Wesel würden nur 6,9 Prozent des Potenzials für Photovoltaik auf Dachanlagen genutzt. Es gebe also „umfangreiche Möglichkeiten für Kommunen, Firmen und Privatleute, aktiv zu werden“, um den Anteil der erneuerbaren Energien weiter zu steigern. Lange: „Sinnvolle Investitionen sichern Arbeitsplätze und schützen das Klima.“
Kiesabbau: Der Kiesabbau sei im gesamten Kreisgebiet zu einem großen Problem geworden. Der Flächenverbrauch führe zu Konflikten mit der Landwirtschaft und dem Umweltschutz, meint Lange. „Es müssen ausgewogene Kompromisse zwischen Industrie, Umweltschutz und Landwirtschaft gefunden werden.“
Radwegenetz: „Als begeisterter Radfahrer werbe ich für einen nachhaltigen Ausbau des Radwegenetzes“, sagt der Hünxer. So könnten mehr Pendler motiviert werden, das Rad für den Weg zur Arbeit zu nutzen. „An dieser Stelle können wir einiges von unseren Nachbarn in den Niederlanden lernen.“
Seit Anfang des Jahres bei den „Freien Wählern“
Seit Anfang des Jahres ist Ralf Lange bei den „Freien Wählern“. „Wir werden weiter schauen, was machbar ist, mit Sachverstand und weniger Parteipolitik.“ Von seinem Vorgänger Martin Kuster nehme er gern Ratschläge entgegen. Dieser wurde inzwischen von der FWG für das Ruhrparlament vorgeschlagen (Listenplatz 3). „Ich möchte es sparsamer und niederrheinischer machen – wenn ich nicht Bürgermeister von Voerde werde...“