Dinslaken/Voerde. Um den Rotbachsee in Dinslaken und am Rhein in Voerde war am Vatertag viel los. Die meisten Leute hielten sich an die Corona-Beschränkungen.
Der Rotbachsee in Dinslaken und der Rhein in Voerde sind bei schönem Wetter immer ein beliebtes Ziel bei Spaziergängern und Radfahrern. Das war am Vatertag nicht anders. Das schöne Wetter lockte auch zu Corona-Zeiten zahlreiche Menschen hierher.
Doch auch wenn auf den Wegen am Rotbach und am Rhein schon am Vormittag Betrieb war – die Leute hielten sich an die Beschränkungen, waren entweder nur zu zweit, als Familie oder mit zwei Haushalten unterwegs und hielten auch zu anderen Ausflüglern den Abstand ein. Dass die meisten darauf Rücksicht nehmen – abgesehen von vereinzelten größeren Gruppen – und dass es zwar relativ voll, aber leerer als für den Feiertag üblich sei, darin waren sich die meisten Befragten einig. Vor allem eines fiel auf: In diesem Jahr waren keine Gruppen mit Bollerwagen unterwegs.
Abstand einhalten ist gut möglich
Für Jan Reimann und Michael Kolodziej war es der erste Vatertag. Die jungen Männer sind von Gladbeck aus mit dem Rad gestartet und haben auf dem Weg zum Rhein eine Pause am Rotbachsee eingelegt. Unterwegs haben sie schon einige Zweiergruppen gesehen, aber es sei immer gut möglich gewesen, den Abstand einzuhalten. Unter anderen Umständen wären die beiden wahrscheinlich mit mehr Personen unterwegs gewesen, „aber so ist es auch schön“, sind sie sich einig und genießen noch ein wenig die Sonne.
Ein Stück weiter den Weg runter machen Manuela und Herbert Schilling sowie Petra und Jörg Pauels Rast an einer Sitzgruppe. Jedes Jahr ist für das Quartett an Vatertag um zehn Uhr Abfahrt, doch in diesem Jahr wissen die beiden Pärchen, die beste Freunde sind, die Tour besonders zu schätzen. Wochenlang haben sie sich nicht gesehen, an diesem Tag treffen sie sich zum zweiten Mal wieder. Für ihre Tour sind sie gut gerüstet, jedes Paar hat eigene Getränke und eine Picknickdecke dabei und auch der Mundschutz hat einen Platz im Fahrradkorb, falls sie doch mal irgendwo einkehren wollen. Für die Vier geht es weiter am Rotbach entlang – hier sei es besser möglich, den Abstand zu anderen einzuhalten – weiter Richtung Heidhof oder Grafenmühle. Welchen Weg sie nehmen, wollen sie auch davon abhängig machen, wie voll es unterwegs noch wird.
Leerer als im Vorjahr
Auch die nächste Bank nach der Kurve ist um kurz nach elf schon belegt. Hier genießen Adam Kozielski aus Oberhausen und Georg Mavreas aus Bottrop die Ruhe. Der Vatertag ist für sie ein Heiligtum, die beiden wären sowieso gemeinsam mit dem Rad unterwegs gewesen. „Es ist schon leerer unterwegs als im Vorjahr“, finden sie, und die anderen Leute würden sich rücksichtsvoll verhalten.
„Man fährt mit einem etwas anderen Gefühl“, erzählt Holger Kreisel, der mit seiner Frau, seiner Tochter und einer befreundeten Familie am Rhein unterwegs ist. Die Fünf kommen aus Wesel und machen kurz vor Götterswickerhamm auf dem Deich eine Pause. Es ist das erste Mal, dass sie sich wieder treffen, aber sie halten den Abstand ein. Eine größere Gruppe haben sie bisher gesehen, sonst würden sich die Leute an die Vorgaben halten, so ist ihr Eindruck. Jede Familie hat ihre eigene Bank und den eigenen Pausenproviant dabei. In den Biergarten wollen sie noch nicht. Sonst wären sie sicherlich auch eingekehrt, an diesem Vatertag gibt es aber statt kühlem Radler Mineralwasser aus der Satteltasche. Dennoch genießen sie den Ausflug, der sie durch die Momm zurück nach Wesel führen wird.
Das schöne Wetter hat auch Michael Stein und seinen Sohn Matthias an den Rhein gelockt. Die beiden meiden die Biergärten ebenfalls, machen lieber auf der anderen Straßenseite mit eigenem Wasser eine kurze Rast, bevor sie sich wieder in den Sattel schwingen und weiter durch Götterswickerhamm Richtung Dinslaken radeln. So wie viele andere Ausflügler auch.