Duisburg /Dinslaken. 100 Tage ist Angelika Syrnik nun Leiterin der JVA Hamborn. Auf ihre „offizielle Amtseinführung” muss die 52-Jährige noch bis Ende April warten.
Erst dann werden Vertreter des Ministeriums anreisen, um der neuen Leiterin der Justizvollzugsanstalt Hamborn mit den Nebenstellen Dinslaken (Frauengefängnis), Oberhausen und Duisburg-Mitte zum Amtsantritt zu gratulieren.
Die Juristin stammt aus Hannover, wo sie auch ihre Hochschulausbildung absolvierte. Sieben Jahre arbeitete sie dort als Rechtsanwältin und war „eine Kollegin von Gerhard Schröder”, wie sie augenzwinkernd berichtet. Schon bald aber stand für sie fest, dass sie in den Öffentlichen Dienst wollte. Es sollte aber nicht das Richteramt werden, mit dem sie anfangs noch liebäugelte. Vielmehr drängte es sie in Richtung Strafvollzug.
In der Anstalt gibt's
immer was Neues
Viele Male wechselte Angelika Syrnik im Laufe der Jahre die Stelle, war in mehreren Haftanstalten tätig, arbeitete aber auch fürs Justizministerium. „Anfangs habe ich alle sechs bis neun Monate eine neue Stelle angetreten”, sagte sie im Gespräch mit der Redaktion. Aber das sei „normal für Juristen, weil man viel kennenlernen will”, ergänzte die Anstaltsleiterin. „Man will ja weiter kommen.”
Für Hamborn entschied sich die Mutter eines Sohnes, weil es hier (in der Filiale Dinslaken) auch den Frauenstrafvollzug gibt. Sie will sich um diese Gruppe der Gefangenen, die „im Zuge der Emanzipation” immer häufiger straffällig werde, ganz besonders kümmern. Details wollte sie aber noch nicht nennen. Neuerungen sollen zunächst mit dem Personal besprochen und dann gemeinsam erarbeitet werden.
Für den Job in einer Haftanstalt entschied sich die Wahl-Dortmunderin, die jeden Tag nach Duisburg pendelt, „weil es immer was Neues gibt”. Im Knast gebe es keinen ständig gleichen Alltag.
Jede Zeit habe ihre besonderen Probleme – und folglich ihre typischen Straftäter, sagt Syrnik. Derzeit habe man es mit immer mehr straffälligen Frauen, ganz besonders aber auch mit drogenabhängigen Tätern zu tun. Auf sie müsse der Vollzug jetzt zugeschnitten werden.
Als stellvertretende Gefängnischefin unter anderem in Schwerte, Gelsenkirchen und Wuppertal sammelte sie erste Erfahrungen in der Gefängnis-Leitung, in Hamborn steht sie erstmals an der Spitze der Behörde.