Dinslaken. Eric Wichmann läuft mit seinem Lautsprecher durch die Straßen und bringt den Menschen Gute-Laune-Musik. In Dinslaken und bald auch in Voerde.

Gerade als Eric Wichmann mit seiner Soundbox auf der Schulter den Altmarkt überquert, singt Peter Fox „...und laufe durch die Straßen“ – treffender hätte es nicht sein können, denn auch Eric läuft momentan oft mehrmals in der Woche stundenlang durch die Straßen, um die Menschen mit Musik aufzuheitern. Ein paar Passanten schauen neugierig herüber, während „Das Haus am See“ verklingt. Ein Stück Gute-Laune-Musik, das dem Zuhörer unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Er will den Menschen in Corona-Zeiten eine Freude machen

Es ist dieses Lächeln, das die Musik bei den Menschen auslöst, das Eric antreibt, immer wieder mit seiner Soundbox durch die Straßen zu ziehen. Gerade zu Corona-Zeiten ist ihm aufgefallen, dass viele schlecht gelaunt und mit traurigen Gesichtern durch die Gegend laufen würden. Er wollte den Leuten eine Freude machen und fragte sich: „Was berührt die Menschen im Herzen? Das ist Musik.“ Sein Gegenmittel ist es daher, die Musik laut aufzudrehen. Das ist bei 140 Dezibel auch kein Problem. „Das ist ordentlich laut“, meint der 24-Jährige schmunzelnd – er hört Musik gerne laut. Und er teilt sie auch gerne mit anderen.

Aus den Lautsprechern erklingt immer eine bunte Mischung aus Oldies und neuen Hits, die musikalische Bandbreite reicht von 1950 bis 2020. Ein Stück ist allerdings jedes Mal gesetzt: „In the Air tonight“ von Phil Collins. Ansonsten entscheidet der junge Mann spontan, was er spielt und versucht, die Musik auch ein wenig den Orten, an denen er gerade ist, anzupassen.

Die Box wiegt 25 Kilogramm

Schon seit ein paar Jahren ist der 24-Jährige mit seiner Musikbox unterwegs, die wurde im Laufe der Zeit immer lauter und größer, mittlerweile trägt er 25 Kilogramm durch die Gegend. Die riesige Box brachte ihm schon den Namen „Eric mit der Monsterbox“ ein, den er mittlerweile für seine Facebook-Gruppe übernommen hat. Hier informiert er seine Fans auch, wann und wo er wieder unterwegs ist. Auf seinen Touren, die schon mal acht oder neun Stunden dauern können – zehn Stunden hält der Akku seiner Soundbox bei voller Lautstärke durch – versucht Eric auch immer, in Ecken zu laufen, in denen er noch nicht war.

Bald auch in Voerde

Neben Dinslaken plant er, künftig auch in anderen Städten mit seiner Soundbox spazieren zu gehen. Voerde ist ein weiteres Ziel von ihm. Eine feste Route hat er für seine musikalischen Rundgänge nicht, er läuft einfach los und lässt sich überraschen. Eines ist Eric aber bei all seinen Touren vor allem in der jetzigen Zeit besonders wichtig: Er möchte Lebensfreude verbreiten. Dass ihm das auch gelingt, zeigen nicht nur die positiven Reaktionen, die ihn über Social Media erreichen, sondern auch unmittelbar während seiner Touren.

Wehe Füße nach den langen Touren nimmt Eric Wichmann gern in Kauf.
Wehe Füße nach den langen Touren nimmt Eric Wichmann gern in Kauf. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Er hatte zwar auch mit negativen Rückmeldungen gerechnet, doch es kämen nur vereinzelt Beschwerden darüber, dass die Musik zu laut sei, berichtet Eric, „es freut mich, wie die Leute sich freuen.“ Und auch die Blasen, die er nach jedem 25 bis 30 Kilometer langen Rundgang an den Füßen hat, nimmt er gerne in Kauf: „Die Reaktionen der Leute sind es mir wert.“

So reagieren die Menschen

Vor allem die Tour am Feiertag in der vergangenen Woche sei sehr positiv gewesen, erzählt der 24-Jährige. Bei der Wärme hätten ihm die Menschen etwas zu trinken angeboten und während er für eine Trinkpause kurz angehalten habe, hätten die Passanten auf der Straße getanzt. Als er etwas später an einem Biergarten vorbei gekommen sei und gerade die letzten Takte von „Time of my life“ aus dem Lautsprecher erschallten, hätten die Gäste gejubelt. „Es ist wunderschön, dabei zuzusehen“, sagt Eric, daher steht für ihn fest: Er wird auch nach Corona mit seiner Monsterbox durch die Stadt ziehen und die Menschen mit Musik erfreuen.

So geht es weiter

Eric ist bereits am Mittwoch, 27. Mai, wieder mit seiner Monsterbox unterwegs. Auf seiner Tour durch die Innenstadt begleitet ihn ab 14.30 Uhr der WDR. Der Pflegedienst Kultura hat ihm eine neue Halterung gespendet, die es Eric ermöglicht, seine Musikbox mithilfe eines Gurtes auf den Rücken schnallen zu können.

Am Donnerstag, 28. Mai, macht er ab 13 Uhr einen musikalischen Rundgang durch Voerde.