Voerde. Anwohner in Voerde-Möllen klagen über Verkehrslärm auf der Dinslakener Straße. Die Grünen wollen Tempo 30 nachts prüfen lassen.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat an sie aus der Bürgerschaft herangetragene Klagen über Verkehrslärm auf der Dinslakener Straße (K17) in Möllen in einen Antrag an die Stadtverwaltung münden lassen. Damit wird sich nun zunächst der nicht öffentlich tagende Arbeitskreis für Sicherheit und Ordnung befassen. Bei dem aus Möllen kommunizierten Verkehrslärmproblem auf der Dinslakener Straße gehe es insbesondere um den Abschnitt zwischen dem Ende des Wohnungswaldes und der Ampelkreuzung Rahmstraße.

Voerder Grüne schlagen Tempolimit und Nachtschaltung der Ampel vor

Vor allem nachts werde der von Pkw und Lastwagen, deren Fahrer die für ihre Lkw zu niedrige Bahnunterführung auf der Weseler Straße (B8) in Dinslaken so umgehen, verursachte Lärm „als sehr unangenehm empfunden“, erklärt Grünen-Fraktionssprecher Stefan Meiners in dem Antrag, der auch einen Vorschlag beinhaltet. Demnach möge die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Straßenbaulastträger – dem Kreis Wesel – prüfen, ob etwa durch Tempo 30 in den Nachtstunden der Lärm für die Anwohner der K17 reduziert und ob zum Beispiel durch eine Nachtschaltung der Ampel ein „unnötiges Stehenbleiben und Anfahren“ vor allem von Lkw verringert werden könne.

Die Grünen schauen auch über das Teilstück zwischen dem Ende des Wohnungswaldes und der Rahmstraße hinaus: „Sollte ein nächtliches Tempo 30 möglich sein, bitten wir die Verwaltung zu prüfen, dieses für die Dinslakener Straße auf voller Länge zu erwägen. Hierdurch dürfte auch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer weiter erhöht werden“, konstatiert Fraktionssprecher Meiners.

Termin für Arbeitskreis-Sitzung steht noch nicht fest

Der Antrag der Grünen datiert auf den 5. September und konnte wegen der Verfristung nicht mehr auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung drei Tage später gesetzt werden. Mitte Dezember entschied das Gremium, das Ansinnen zunächst im Arbeitskreis für Sicherheit und Ordnung zu beraten, der hinter verschlossenen Türen tagt. Wann dies das nächste Mal der Fall sein wird, steht noch nicht fest. Coronabedingt seien im Moment nur „Pflicht“-Termine geplant, erklärt Stefan Meiners auf Anfrage der NRZ.

Wäre es angesichts der bereits seit Anfang September verstrichenen und noch weiter ins Land gehenden Zeit im Sinne der Bürger nicht besser gewesen, die Stadtverwaltung sofort zu beauftragen, mit dem Kreis Wesel ins Gespräch zu gehen, um so womöglich schneller zu einer Lösung zu kommen? „Auf den ersten Blick ja, sicherlich“, meint der Grünen-Fraktionssprecher. Auf den zweiten aber verliere man keine Zeit, weil die Verwaltung für die Sitzung des Arbeitskreises bereits das Votum des Kreises Wesel einholen werde. Hinzu komme, dass Stadt- und Kreisverwaltung im Moment „alle Hände voll mit Corona“ zu tun hätten.

Voerdes Grünen-Fraktionssprecher: Ein dickes Brett, das gebohrt werden muss

Natürlich wäre es auch den Grünen lieber, „wenn eher heute als morgen hier was passieren würde“, betont Meiners, der davon ausgeht, dass sich der Kreis und das Land „auch wieder gegen diese Maßnahme sträuben“ werden: „Insofern gewinnen oder verlieren wir hier nichts.“ Wie auch bei Tempo 30 auf der Bahnhofstraße „wird das hier ein dickes Brett sein, das gebohrt werden muss“, ist sich der Grünen-Fraktionssprecher sicher. Auch spricht er von „administrativen Wänden“, vor die die Politik immer wieder stoße und die ein schnelles Handeln „praktisch unmöglich“ machten. Als Beispiel nennt er die Entschärfung der Verkehrssituation für Radfahrer an der Frankfurter Straße im Bereich der Einmündung „Breiter Deich“. Die Installation einer Bedarfsampel an der Stelle lehnt Straßen.NRW bislang ab.

Die Hoffnung aufgeben will Grünen-Fraktionssprecher Meiners hinsichtlich einer nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Dinslakener Straße aber nicht: „Dass es geht, sieht man zum Beispiel an der B8 in Duisburg-Hamborn, wo selbst auf einer Bundesstraße nachts Tempo 30 angeordnet ist.“