Dinslaken. An zwei Tagen kamen 34.000 Besucher. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, verzichtete die Stadt auf durchgängige 3G-Kontrollen am Eingang.
13.000 Besucher am Freitag, 21.000 am Samstag – der Andrang auf die Martinikirmes ist, wie berichtet, groß. Aus dem ganzen Ruhrgebiet und vom Niederrhein kommen die Besucher. Diesmal ist die Kirmes allerdings erheblich kleiner als sonst – nur 3000 Besucher sind gleichzeitig zugelassen. Vor dem Nadelöhr am Eingang stauten sich an beiden Abenden die Besucher. Auf der Kirmes gilt 3G – kontrolliert wurde das aber angesichts der Besuchermengen am Einlass nicht mehr durchgängig.
Bis zu eineinhalb Stunden Wartezeit an den Abenden – so viel Geduld brachten nicht alle Besucher auf. Viele schlichen sich von hinten aufs Kirmesgelände, machten Notausgänge zu Eingängen oder kletterten über die Absperrung auf dem großen Parkplatz. Sicherheitsleute bemängelten gegenüber der NRZ die lückenhafte Einzäunung des so kaum zu überwachenden Geländes.
Sicherheitsleute überwachen nun die Notausgänge
Mittlerweile wurden Sicherheitsleute neben den Notausgängen postiert und diese „verschärft in den Blick genommen“, so Stadtsprecher Marcel Sturm auf Nachfrage der NRZ. Mehrere Besucher haben der Redaktion geschrieben, dass sie am Samstag ohne 3G-Kontrolle aufs Kirmesgelände gelassen wurden. Auch am Sonntag warf das Personal am Eingang nur sporadisch einen Blick auf Handys oder Impfausweise. „Nachdem die 3G-Nachweise zunächst durchgängig kontrolliert wurden, fanden später stichprobenartige Kontrollen statt, wie es vorgesehen war, auch um die längeren Wartezeiten abzubauen“, erklärt Marcel Sturm. Auch auf dem Veranstaltungsgelände sei „durchgängig“ durch Stichproben kontrolliert worden. Die Vorgaben des Landes ermöglichen das.
„Längere Wartezeiten“ waren für die Stadt „keine Überraschung“
Die „teilweise längeren Wartezeiten“ seien angesichts zahlreicher ausgefallener Kirmessen in der Region „keine Überraschung“ gewesen, so Sturm: „Es hängt natürlich auch damit zusammen, dass es, anders als sonst, lediglich einen einzigen Eingang gibt.“ Zwar sollte es nach dem Rundgang über die Kirmes möglichst keine „Gegenstrombewegung“ geben, weil aber davon auszugehen gewesen sei, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern „nicht eingehalten werden kann“, verhängte die Stadt Maskenpflicht. Diese sei „durchgängig kontrolliert“ worden, bei Verstößen hätten die Besucher die Maske nach „entsprechender Ansprache“ wieder aufgesetzt, so Sturm.
Schausteller sind zufrieden
Vor allem in den sozialen Medien wurden die Größe der Kirmes und die Maskenpflicht kritisiert. Aber Kinder und Jugendliche – und an die richtete sich die Kirmes vorrangig – kommen auf ihre Kosten. „Mein Sohn hatte Spaß, das ist die Hauptsache“, findet etwa Stephanie Wunderlich.
Auch die Schausteller sind rundum zufrieden: „Ich bin froh, dass wir hier sein können“, sagt Bernd Schmalhaus an seinem Mandelstand. Auch bei Barkhofens Kinderkarussell, dem kleinsten auf der Kirmes, ist viel los. Manche der Kleinen, die hier ihre Runden drehen, sind während der Coronazeit geboren – und erstmals auf einer Kirmes. Beim größten Fahrgeschäft, dem Fighter direkt nebenan, lassen sich Jugendliche durch die Luft wirbeln und können die Pandemie für ein paar Minuten vergessen. Inhaber Achim Bruch ist glücklich – und reckt den Daumen hoch für die Martinikirmes.
So geht es weiter
Am Montag, 8. November, ist Familientag: Die Martinikirmes ist von 14 bis 23 Uhr bei stark vergünstigten Preisen geöffnet.
Am Dienstag ist die Kirmes ebenfalls von 14 bis 23 Uhr geöffnet. Um 21 Uhr gibt es zum Abschluss der Kirmes ein Höhenfeuerwerk.
Hier finden Sie weitere Fotos von der Martinikirmes.