Dinslaken. Der Mann, der in Dinslaken angeschossen wurde, war gerade mit dem Auto zuhause angekommen. Eine Mordkommission ermittelt in dem Fall.
Mit einem Hubschrauber hat die Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag nach einem oder mehreren Tätern gesucht, der oder die kurz zuvor in Dinslaken einen Mann angeschossen haben. Stundenlang kreiste der Helikopter über dem Stadtgebiet – der Täter blieb flüchtig. Die Polizei Duisburg, die für Tötungsdelikte in Dinslaken zuständig ist, richtete eine Mordkommission ein.
Der Notruf erreichte die Polizei am Freitag, 22.24 Uhr. An der Weseler Straße wurde ein 47-Jähriger angeschossen. Das Opfer war auf dem Weg nach Hause, hatte das Auto vor der Tür abgestellt, dann fielen die Schüsse. Die Polizei fand den schwer aber nicht lebensgefährlich verletzten Mann. Das Opfer wurde in ein Dinslakener Krankenhaus gebraucht und dort notoperiert. Er hat die Operation überstanden, konnte aber noch nicht vernommen werden. Am Abend versammelten sich, so die Polizei, „Freunde und Verwandte“ vor dem Krankenhaus. Gerüchten zufolge sollen sich darunter auch Biker eines Clubs befunden haben – die Polizei äußerte sich dazu nicht, ebenso wenig wie zu den Hintergründen der Tat.
Tatort war der Abzweig der Weseler Straße, an dessen Ende die „Shiva“-Cocktailbar liegt. Diese spielt aber, so betont ein Sprecher der Polizei Duisburg auf Nachfrage der NRZ „tatursächlich keine Rolle“. Das Opfer sei kein Gast der Bar gewesen sondern wohne lediglich ein Stück weiter vorne an der Straße. In der Cocktailbar habe es nur mehrere „Ohrenzeugen“ gegeben, Menschen also, die den Schuss gehört haben. Die Polizei sperrte an dem Abend die Straße ab, Spurensicherer durchkämmten das Umfeld.
Barbesitzer versorgte Einsatzkräfte
Vakaz Altunbas, Inhaber der „Shiva“-Cocktailbar, sah seine Bar in der Tatnacht in den sozialen Medien zu Unrecht in einen Kontext mit der Tat gesetzt. Er veröffentlichte auf Instagram ein Video. Dort ist zu sehen, dass der Polizeieinsatz nicht auf dem Parkplatz an der Bar sondern weiter vorne auf der Straße stattfand.
Die Bar habe damit nichts zu tun. Im Gegenteil. Er habe seine „Pflicht getan“ und der Polizei bei dem Wetter warmen Tee angeboten und „unsere Kunden aufgefordert, den Polizeieinsatz nicht zu behindern“, heißt es. „Wir hoffen, dass die Täter so schnell wie möglich gefasst werden“. Um die Polizei bei ihrer Arbeit nicht zu stören, habe er seine Gäste, die im Wendehammer parkten, von dort auf die B8 geleitet.
Hubschrauber kreiste über dem Stadtgebiet
Die Polizei fahndete nach dem oder den Verdächtigen, setzte dafür auch einen Polizeihubschrauber ein. Die „Hummel 3“ kreiste in der Nacht zu Samstag mehrere Stunden lang über dem Dinslakener Stadtgebiet, flog mit einem Scheinwerfer den Bruch und den Baßfeldshof und später auch Lohberg ab und stand lange über dem Volkspark.
Eine Mitteilung an die Presse verfasste die Polizei nicht – eine solche muss zuerst mit der Staatsanwaltschaft abgestimmt werden. Die NRZ berichtete am Samstagmorgen nach Nachfrage bei der Polizei zuerst online.
Kritik in sozialen Medien
Dass die Behörden die Öffentlichkeit nicht informierten, stieß in den sozialen Medien in Dinslaken auf Kritik. Um die Uhrzeit, so hieß es dort, seien noch Menschen auf den Straßen unterwegs. Über einen bewaffneten flüchtigen Täter wäre man gerne informiert worden.