Berlin. Knopf drücken, ein paar Sekunden warten und schon ist der Reifen wieder prall gefüllt. So günstig ist die beste Elektropumpe im Test.
Eine Luftpumpe ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Fahrradfahrer. Standpumpen haben sich dabei als besonders nützlich erwiesen. Diese Pumpen funktionieren gut, aber es kann anstrengend sein, vor allem, wenn man damit hohen Druck erreichen möchte. Es gibt jedoch eine noch komfortablere Alternative – eine elektrische Akkuluftpumpe. Die erledigt das Aufpumpen besonders bequem: Anschließen, gewünschten Druck einstellen, Startknopf drücken und einige Sekunden warten, bis die Pumpe automatisch abschaltet.
Aber diese Gerätegattung hat auch Nachteile, wie IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE-Mediengruppe, beim Test fünf aktueller Akkupumpen feststellen musste.
Akku-Luftpumpen im Test: Dafür lohnen sich die Geräte
Elektrische Fahrradpumpen verfügen über einen kleinen Motor, der die Arbeit für einen erledigt. Das gestaltet die Reparatur einer Panne und das Nachfüllen wesentlich schneller und weniger anstrengend. Sie haben aber noch weitere Vorteile: Sie ermöglichen zum Beispiel Drücke von bis zu 10,3 Bar, die mit einer normalen Handpumpe kaum zu erreichen sind.
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Bei allen Akku-Luftpumpen im Testfeld lässt sich der gewünschte Luftdruck zudem vorab einstellen. Dadurch stoppt das Aufpumpen automatisch, sobald der eingestellte Druck erreicht ist. Außerdem eignen sich Akkupumpen nicht nur zum Aufpumpen von Fahrradreifen. Sie können auch bei Reifen von Autos und Motorrädern, Bällen und vielem mehr zum Einsatz kommen.
Akkuluftpumpen machen selbst das Aufpumpen von Autoreifen zum Kinderspiel. Quelle: Cycplus
Die Nachteile von Akku-Luftpumpen
Leider weisen elektrische Fahrradpumpen auch einige bauartbedingte Nachteile auf. Vor allem in Bezug auf die Lautstärke: Akkubetriebene Luftpumpen sind mit gemessenen Werten von über 80 Dezibel (dB) genauso laut wie Rasenmäher. Wer zum Beispiel am Sonntagmorgen sein Rennrad mit einer Akkupumpe aufpumpen will, wird sich den Ärger seiner Nachbarn zuziehen. Aber auch für einen selbst ist die Geräuschkulisse alles andere als angenehm. Bei längerem Gebrauch empfehlen einige Hersteller sogar das Tragen eines Gehörschutzes.
Ein weiterer offensichtlicher Nachteil ist, dass die Batterien von Zeit zu Zeit aufgeladen werden müssen. Wenn man das vergisst, kann es passieren, dass man ohne Pumpe am Straßenrand steht.
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Zu guter Letzt sind elektrische Fahrradpumpen nicht wetterfest oder gar wasserfest. Das bedeutet, dass man sich bei Regen einen trockenen Platz suchen muss, um den Reifen aufzupumpen. Und: Wer fit ist, kann mit einer guten Standpumpe einen Fahrradreifen schneller als mit einer elektrischen Pumpe aufpumpen. Das gilt vor allem, wenn es nur darum geht, etwas Luft nachzufüllen. Das ist schließlich mit wenigen Stößen erledigt.
Wem das aber generell zu anstrengend ist, der ist mit einer elektrischen Pumpe besser bedient. Vor allem dann, wenn mehrere komplette Reifen aufgepumpt werden müssen.
Elektrische Luftpumpen: Das zeichnet den günstigen Testsieger aus
Überraschung: Die günstigste elektrische Akkupumpe – noch dazu von einem No-Name-Hersteller – holt sich den Testsieg. IMTEST hat die Zoruman 150PSI 8466 Fahrradpumpe bei Amazon.de für nur 36 Euro gekauft. Dafür bekommt man viel Pumpe fürs Geld. So pumpte die Zoruman mit Abstand am schnellsten. Ein leerer 28-Zoll-Rennradreifen war beispielsweise schon nach 46 Sekunden mit 4 bar befüllt, ein 29-Zoll-MTB-Reifen nach 39 Sekunden mit 2 bar. Auch beim Aufpumpen eines Autoreifens von 1,8 auf 2,1 bar zeigte der Zoruman die beste Leistung – auch wenn der Vorsprung hier nicht ganz so groß war.
Die Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen: Alle wichtigen Aufsätze sind dabei, es gibt eine Lampe und eine Powerbank-Funktion. Der Akku ist mit 6000 Milliamperestunden (mAh) der größte im Testfeld und reicht für bis zu 17 Fahrradreifen. Nicht so gut: Die Beschriftung der Tasten ist im Dunkeln nicht zu erkennen. Außerdem ist die Zoruman mit gemessenen 86 db (in rund zehn Zentimetern Abstand) die lauteste Pumpe im Test.
Fazit: Teuerste Akkupumpe patzt im Test
Die Zoruman-Pumpe besticht nicht nur durch ihren niedrigen Preis, sondern auch durch ihre Leistung. Dazu kommt eine runde Ausstattung und der größte Akku im Testfeld - überraschender Testsieger. Ebenfalls noch ein „gut“ verdienen sich die Akkupumpen von Osram und Cycplus. Die Bosch Easy Pump – mit das teuerste Produkt im Test – patzt dagegen mit der schwächsten Pumpleistung und dem kleinsten Akku. Das reicht nur für ein „befriedigend“.
1. Platz: 6000MAH 150PSI – Zoruman / IMTEST Testsieger-Siegel Ausgabe 01/2024
Preis: 36 Euro
Beste Pumpleistung, größter Akku, gute Ausstattung, fairer Preis: verdienter Testsieger.
+ Die schnellste Pumpe bei Fahrrad- und Autoreifen.
– Verhältnismäßig laut, schlecht ablesbare Tasten.
Ergebnis: gut 2,0
2. Platz: Tyreinflate 2000 – Osram
Preis: 49,90 Euro
Gute Pumpleistung und eine runde Ausstattung inklusive starkem Akku mit 5200 mAh.
+ Reserven für das Aufpumpen von rund 15 Fahrradreifen.
– Ventilmontage wegen des sperrigen Schlauchs etwas fummelig.
Ergebnis: gut 2,4
3. Platz: Airpump A8 – Cycplus
Preis: 66,32 Euro
Der Rennradreifen war nach 56 Sekunden mit 4,0 bar befüllt, die zweitbeste Zeit im Test.
+ Gute Pumpleistung und Verarbeitung dank Metallgehäuse.
– Tastenbeschriftung selbst bei gutem Licht kaum ablesbar.
Ergebnis: gut 2,4
4. Platz: Airpump A2 – Cycplus
Preis: 47,37 Euro
Im direkten Vergleich zur A8 ein wenig leichter, sonst aber in allen Bereichen schwächer.
+ Kann Auto-, Fahrrad-, Roller- als auch Motorradreifen aufpumpen.
– Kleiner Bildschirm, keine speicherbaren Profile.
Ergebnis: gut 2,5
5. Platz: EasyPump – Bosch
Preis: 59,99 Euro
Lahmste Pumpe im Test. Das Aufpumpen des Rennradreifen dauerte mit 76 Sekunden 30 Sekunden länger als beim Testsieger.
+ Einfache Bedienung, liegt gut in der Hand, Staufach für Aufsätze.
– Kleiner Akku mit 3000 mAh – reicht nur für etwa 7 Reifen.
Ergebnis: befriedigend 2,6