Berlin. Weniger arbeiten und trotzdem keine Geldprobleme haben: Passives Einkommen macht das möglich. So legen Sie den Grundstein zum Erfolg.
- Passives Einkommen sinnvoll für kürzere Job-Auszeit oder für Rentenlücke
- Beispielrechnung: Was realistisch ist
- Zwei Strategien versprechen Erfolg
„Geld im Schlaf verdienen“, „Nie mehr arbeiten müssen“ – unter diesen Überschriften geistern viele Ideen für ein passives Einkommen durch die sozialen Medien. Gemeint ist ein regelmäßiger Geldstrom, den Menschen ohne oder mit nur wenig Aufwand erzielen. Das Ziel: So viel passives Einkommen erzielen, dass man davon leben kann, und nicht mehr unbedingt arbeiten muss.
Die Ideen, wie sich ein solches passives Einkommen erzielen lässt, sind vielfältig. Oft geht es darum, sich ein eigenes Business aufzubauen, um Investments in bestimmte Anlageklassen, die dann Erträge wie Miete oder Dividenden abwerfen. Tatsächlich ein regelmäßiges hohes passives Einkommen zu erzielen, sei aber schwer, so die Einschätzung des Geldratgebers Finanztip. Bei vielen Ideen entstehe doch ein großer Aufwand, die Menschen müssten ein beträchtliches Risiko eingehen oder bräuchten ein sehr hohes Startkapital.
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Passives Einkommen: Aktien sind ein realistischer Weg
Also alles Quatsch? Grundsätzlich ist die Idee des passiven Einkommens nicht schlecht. Oft sind die Erwartungen jedoch viel zu hoch. Verbraucher sollten sich realistische Ziele setzen: Schon mit einem kleinen passiven Einkommen ließe sich ein Stück finanzielle Freiheit erreichen. Zum Beispiel, indem man seine Arbeitszeit reduziert oder etwa ein Sabbatical einlegt, eine arbeitsfreie Phase von mehreren Monaten oder länger. Im Alter ist ein zusätzliches passives Einkommen außerdem sinnvoll, um die Rentenlücke zu schließen.
Klar muss aber sein: Auch ein kleines passives Einkommen lässt sich nicht von jetzt auf gleich erreichen. Der realistischste Weg sei ein langfristiges Investment in Aktien, so Finanztip. Konkret empfiehlt der Geldratgeber dafür in einen breit gestreuten Aktienfonds zu investieren, einen sogenannten Exchange Traded Fund (ETF).
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Ein sinnvoll gewählter ETF baut einen etablierten Aktienindex nach und ist somit nicht von der Strategie eines Fondsmanagers abhängig. In der Vergangenheit ließen sich damit langfristig Renditen von sieben Prozent pro Jahr erzielen. Langfristig heißt, 15 Jahre oder länger. So lassen sich Schwankungen an der Börse aussitzen und ein Aktienvermögen aufbauen, aus dem sich später ein passives Einkommen entnehmen lässt. Als Aktienindex eignen sich etwa der MSCI World oder der FTSE All-World.
Beispielrechnung: 100 Euro einzahlen, 500 Euro kassieren
Dass es diese Zeit braucht, zeigen die Beispielrechnungen von Finanztip. Wer zum Beispiel aktuell 30 Jahre alt ist und mit 40 Jahren ein passives Einkommen von monatlich 2000 Euro aus Aktien haben will, muss jeden Monat 3200 Euro in Aktien stecken. Für den Großteil der Bevölkerung ist das nicht umzusetzen.
Realistischer wird es, wenn man die Zeit für die Ansparphase erhöht und später weniger Geld entnehmen will. Wer bis zum Alter von 50 statt bis 40 spart und sich dann nur 1000 Euro im Monat auszahlen lässt, zum Beispiel, weil er noch in Teilzeit arbeitet, muss schon deutlich weniger beiseitelegen. Der monatliche Sparbetrag läge aber immer noch bei 500 Euro.
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Fängt man mit 30 Jahren an, ein Aktienvermögen aufzubauen, und will dann mit 60 Jahren sein Einkommen um 500 Euro monatlich aufbessern, braucht es in der Ansparzeit nur noch knapp 100 Euro im Monat. Die Beispiele zeigen: Mit genügend Zeit und realistischen Ansprüchen ist ein gewisses passives Einkommen aus Aktien möglich.
Einkommen durch Dividende: Idee hat einen Haken
Wenn es um passives Einkommen aus Aktien geht, fällt häufig auch das Stichwort Dividende. Das sind Beteiligungen am Gewinn, die Aktienunternehmen regelmäßig an die Aktionäre ausschütten. Um ein hohes passives Einkommen nur aus diesen Ausschüttungen zu kassieren, bräuchte es aber ein besonders hohes Aktienvermögen.
Vor allem in der Ansparphase sollten Dividenden zudem wieder investiert werden, damit sich das Geld weiter vermehrt.
Passives Einkommen durch Immobilien: Vermieten bedeutet Arbeit
Neben Aktien kann auch eine vermietete Immobilie eine gute Idee für ein passives Einkommen sein. Der regelmäßige Cashflow stammt dann aus den Mieteinnahmen von einem Haus oder einer Wohnung. Aber auch hier gibt es einige Dinge zu bedenken. Solange die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist, geht die Miete für die Rückzahlung des Kredites drauf. Ein passives Einkommen hat man dann erst mal nicht.
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Vermieter zu sein ist zudem nicht so passiv, wie es manchmal klingt. Sie müssen sich um die Belange der Mieter kümmern, zum Beispiel Reparaturen vornehmen, eine Eigentümerversammlung besuchen oder eine Nebenkostenabrechnung erstellen.
Da ist der Aufwand bei einem Aktien-ETF deutlich geringer. Verbraucher benötigen nur ein Wertpapierdepot und müssen dort einen Sparplan einrichten. Jahrzehnte später können sie sich dann über die Rendite freuen.
Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit finanztip.de. Der Geld-Ratgeber für Verbraucher ist Teil der gemeinnützigen Finanztip-Stiftung.