Berlin. Für Parkinson gibt es derzeit keine Heilung. Entscheidend ist das frühzeitige Erkennen der Symptome. Ein Neurologe ordnet ein.
Unkontrolliertes Zittern, Ungeschicklichkeit oder steife Muskeln – als das können Symptome für die neurodegenerative Erkrankung Parkinson sein. Eine Heilung davon gibt es bisher nicht. Dabei sind in Deutschland etwa 240.000 bis 280.000 Menschen von Parkinson betroffen, erklärt Elmar Pinkhardt, Chefarzt für Neurologie am Klinikum Kempen.
"Parkinson ist eine Störung des Gehirns", so der Facharzt, "Es ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch das Absterben von Nervenzellen über Jahre hinweg entsteht." ALS und Alzheimer fallen ebenfalls unter diese Art von Krankheiten. In der Regel erkranken Menschen zwischen 70 und 80 Jahren an Parkinson, ergänzt Pinkhardt.
Parkinson: Früherkennung der Symptome entscheidend
Besonders wichtig bei der Diagnose von Parkinson ist das frühe Erkennen der Symptome, so der Facharzt. Zu den Hauptsymptomen wie Zittern, Unbeweglichkeit und Steifheit kommen häufig noch Riechstörungen, Gedächtnisverlust und Stimmungsschwankungen dazu. "Betroffene müssen nicht unbedingt zittern, aber was alle Patienten gemeinsam haben, ist die Ungeschicklichkeit", erläutert Pinkhardt. Dass neben der Beweglichkeit auch andere Körperfunktionen eingeschränkt sind, liege daran, dass verschiedene Teile des Gehirns durch die Krankheit eingeschränkt werden.
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Da Parkinson nicht geheilt werden kann, spielt die möglichst frühe Behandlung der Begleiterscheinungen eine besonders wichtige Rolle. "Es gibt Medikamente, die gegen die Symptome helfen, aber keine, die die Erkrankung heilen oder auch nur aufhalten können", erklärt der Facharzt. Gerade zu Beginn der Erkrankung seien die Medikamente aber besonders effektiv, sagt Pinkhardt. Wenn dieser frühe Start der Behandlung verpasst wird, dann verlieren die Betroffenen an Lebensqualität.
"In Zukunft könnte es sein, dass wir Medikamente haben, die die Krankheit per se verlangsamen können und dann wäre es umso wichtiger, dass man so früh wie möglich damit beginnt", macht der Experte noch einmal deutlich.
Forschung zu Augen-Scans macht neue Hoffnung
Experten forschen schon lange daran, diese Früherkennung von Parkinson noch eher möglich zu machen. Neue Forschungserkenntnisse in Bezug auf Augen-Scans machen diesbezüglich neue Hoffnung. Ein britisches Forscherteam hat sich die Augen von bereits erkrankten Patienten genauer angesehen. Der Grund ist, dass die Nervenzellen im Auge von der menschlichen Entwicklung her sehr nah am Gehirn sind, so Pinkhardt. "Dadurch besteht die Hoffnung, dass man einen Teil des Gehirns hier zugänglich hat, indem man ein Foto von der Netzhautschicht macht", erklärt er und ergänzt: "So wird gehofft, dass an der Retina bereits Veränderungen erkennbar sind, die im Gehirn selbst nicht geprüft werden können."
Die große Studie aus Großbritannien konnten auf dieser Basis die Vermutung bestätigten, dass bei Betroffenen die innere Schicht der Netzhaut ausgedünnter ist als bei gesunden Menschen. Zusätzlich fanden sie heraus, dass sich die Netzhaut im Auge bereits verändert, bevor die ersten Symptome der Parkinson-Erkrankung auftreten.
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Lässt sich Parkinson durch gute Ernährung vorbeugen?
Langfristig soll aus diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Vorab-Screening für Parkinson entstehen. Damit könnten Parkinson-Erkrankungen möglicherweise sieben Jahre früher als derzeit erkannt werden. Pinkhardt verdeutlicht aber, dass mit dem jetzigen Stand der Technik die Diagnose im Einzelfall nicht möglich sei.
Außerdem erklärt der Chefarzt und Neurologe, dass es derzeit keine Methoden gibt, um einer Parkinson-Erkrankung vorbeugen zu können, "weder durch Medikamente noch durch Lebensführung", so Pinkhardt. Generell sei es laut ihm sinnvoll, sich gesund zu ernähren und fit zu halten, trotzdem gäbe es keine spezifische Ernährungsumstellung oder Lebenseinstellung, die besonders gut bei Parkinson wären.
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