Essen. Fast 1000 Aussteller präsentieren auf der Messe in Essen ihre neuen und vielfältigen Brettspieltitel. Wir haben fünf davon getestet.

Bis Sonntag dreht sich in Essen auf der weltweit größten Messe ihrer Art alles rund ums Thema Brettspiele: Fast 1000 Aussteller aus mehr als 50 Nationen präsentieren ab Donnerstag, 5. Oktober, ihre Neuheiten. Die sowieso schon große Bandbreite an Spielen für Jung und Alt wird damit noch vielfältiger. Fünf Titel im Kurztest:

Beim Spiele-Highlight „Rainforest“ ist Taktik gefragt.
Beim Spiele-Highlight „Rainforest“ ist Taktik gefragt. © LIEBMANN

„Rainforest“: Taktisches Legespiel für Familien

Welch ein gelungenes Familienspiel! Allein für das Material von „Rainforest“ gibt es 100 Punkte: Stabile Dschungelplättchen zieren den farbenfrohen Spielplan und wandern nach und nach in die Auslage der Spieler. Diese haben die Aufgabe, ihre gewählten Plättchen so geschickt aneinanderzulegen, dass der dadurch entstehende Dschungel am Ende möglichst viele Punkte bringt – auch durch Bonusplättchen und sogenannte Totem-Tiere. Wie man diese bekommt, wird in der Anleitung super erklärt. Auch die eingängigen Symbole sorgen für einen schnellen Einstieg. Zwar handelt es sich bei „Rainforest“ um ein taktisches Legespiel, doch um zu gewinnen, braucht man auch Glück.

Fazit: ein sehr ansprechendes und zu zweit besonders kurzweiliges Spiel.

Bei „Robo Alarm“ dürfen sich die Spieler nicht erwischen lassen.
Bei „Robo Alarm“ dürfen sich die Spieler nicht erwischen lassen. © LIEBMANN

„Robo Alarm“: Actiongeladenes Spiel für kleine Räuber

Bei „Robo Alarm“ dient die Spielschachtel als Robotermaske. Batterien machen es außerdem möglich, dass der Maskenträger immer nur alle paar Sekunden und ganz kurz auf einem Auge etwas sehen kann. Während sich Robo fast blind und langsam tastend umherbewegt, huschen die Mitspieler schnell von einer Ecke zur anderen – immer darauf bedacht, nicht ins Blickfeld des Maskenträgers zu geraten. Das Ziel der Umherhuschenden: sich die vorher im Raum oder im Freien verteilten Karten zu schnappen. Diese symbolisieren Kunstwerke, die schnell und manchmal auch im Team zu passenden Fluchtautos gebracht werden müssen. Knifflig ist: Räuber, die zweimal von Robo gesehen werden, scheiden aus.

Fazit: Actiongeladen und spannend.

„Maldivia“ macht aus dem Spieler einen Navigator.
„Maldivia“ macht aus dem Spieler einen Navigator. © LIEBMANN

„Maldivia“: Abenteuer auf dem Meer

Freude und Frust liegen im Meer von „Maldivia“ nahe beieinander. Denn ach, wie super, wenn die Route, die man vorab geheim plant, tatsächlich klappt. Doch oh, wie ärgerlich, wenn gegnerische Schiffe die Wege blockieren. Auch andere Pannen können die Kapitäne daran hindern, dass sie auf dem großen Spielplan-Tuch die besten Fanggründe erreichen oder bereits gefangene Fische in Punkte verwandeln. Pfiffig ist: In jeder Runde wird das Tuch mindestens einmal am Rand gefaltet – und auch das kann für den einen oder anderen Spieler ziemliches Pech bedeuten. Zudem kommen durch das Falten Haie zum Vorschein, was ebenfalls Unheil und den Verlust von Punkten bringen kann.

Fazit: ein cooles Ärger- und Glücksspiel; sehr aufregend!

In „Dori Dino“ ist Fingerspitzengefühlt gefragt.
In „Dori Dino“ ist Fingerspitzengefühlt gefragt. © LIEBMANN

„Dori Dino“: Chaotisches Spiel für Spaßvögel

Heisa, welch ein wildes Durcheinander. Wer bei „Dori Dino“ mitmacht, bekommt einen Stab, mit dessen Spitze sich die farbigen Eier in der Spieleschachtel bewegen lassen. Da alle Spieler gleichzeitig versuchen, die kullernden Eier in die passenden Löcher zu bugsieren, läuft nicht jedes Vorhaben glatt. Vor allem: „Passend“ bedeutet für den Dori-Spieler, die Eier in diejenigen Löcher zu schubsen, die nicht die gleiche Farbe wie die Eier haben. Alle anderen Spieler versuchen das genaue Gegenteil. Das klingt nach Chaos, macht aber nicht nur Kindern wahnsinnig viel Spaß – vor allem, weil reihum jeder mal der Dori-Spieler sein darf. Pro „Treffer“ gibt es einen Chip, und wer am Ende die meisten Chips hat, gewinnt.

Fazit: turbulent und witzig.

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„Die Weisse Burg“ ist für Strategen gut geeignet.
„Die Weisse Burg“ ist für Strategen gut geeignet. © LIEBMANN

„Die weiße Burg“: Interessantes Würfelspiel für Strategen

Was am besten tun? Diese Frage stellt sich bei „Die weiße Burg“ immer wieder. Den Spielern bietet sich nämlich eine Fülle an Möglichkeiten. Innerhalb von drei Runden sind sie allerdings nur je dreimal am Zug. Sprich: Es empfiehlt sich, gut zu überlegen, wie oft und in welcher Form man in welchen Bereichen des kompakt gestalteten Spielplans agieren möchte, um sich Ressourcen, Siegpunkte oder andere Vorteile zu holen. Ideal ist es, wenn durch das Aktivieren an der einen Stelle auch an einem anderen Ort nutzbringende Dinge getan werden dürfen. So können pfiffige Kettenreaktionen ausgelöst werden.

Fazit: ein Spiel mit interessantem Würfel-Setzmechanismus, hohem Wiederspielreiz und steiler Lernkurve.

Alle Infos zur Spielemesse gibt es im Internet unter: www.spiel-essen.de.