Berlin. Die Zahl der heißen Tage steigt. Temperaturen über 30 Grad werden häufiger. Hier erfahren Sie, welche Tipps gegen bei Hitze helfen.

  • Für weite Teile Deutschland gilt eine Hitze-Warnung
  • Für uns Menschen bedeutet Hitze eine extreme Belastung
  • Lesen Sie hier, wie Sie der Hitze am Wochenende begegnen können

Der Sommer ist da – und mit ihm die Hitze. Extremwetterereignisse, zu denen auch Hitzewellen zählen, werden wegen des Klimawandels immer häufiger. Was früher ein heißer Sommer war, gilt heute als normal. Da ist es wichtig, genau zu wissen, wie man den Körper bei hohen Temperaturen entlasten kann.

Für den menschlichen Körper bedeutet die Hitze eine extreme Belastung. Wer im Beruf oder privat der Hitze nicht entkommen kann, läuft Gefahr zu überhitzen. Denn: Ab einem gewissen Zeitpunkt ist nicht einmal mehr die Schweißproduktion absolut zuverlässiger Temperaturregler. Das gilt schon bei als normal empfundener Hitze, denn Menschen halten wohl weniger Hitze aus als bisher gedacht. Hier finden Sie Tipps, um die heißen Tage besser zu überstehen.

Sommer: Bei extremer Hitze viel trinken

Absolut zentral sei bei extremen Temperaturen das ausreichende Trinken von nichtalkoholischen Flüssigkeiten, erklärt Markus Gondert, ärztlicher Leiter der Rettungsstelle am Unfallkrankenhaus Berlin. Schon bei normalen Temperaturen sollten mindestens 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit aufgenommen werden. Wenn es außerordentlich warm sei, könne man auch deutlich mehr trinken, sagt Gondert – „aber mit Augenmaß“.

Für Menschen, die herzkrank seien oder Nierenprobleme hätten, könnte exzessive Flüssigkeitszufuhr durchaus problematisch sein. Sie sollten im Zweifel Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Auch was man trinkt, ist nicht unerheblich: Statt eisgekühlte Cola seien lauwarme Getränke, etwa ungesüßter Tee, empfehlenswert. Sie führen zu leichtem Schwitzen, dadurch werde ein Abkühlen des Körpers bewirkt, ohne dabei den Kreislauf zusätzlich zu belasten.

Natriumhaltiges Mineralwasser oder eine Tasse Gemüse- oder Fleischbrühe kann zudem den Körper mit Salz und weiteren Mineralstoffen versorgen, die beim Schwitzen verloren gehen. Insbesondere Kinder und ältere Menschen seien darauf angewiesen, dass Eltern und Angehörige mit darauf achten, dass sie ausreichend trinken. „An heißen Sommertagen behandeln wir regelmäßig ältere Menschen wegen einer Exsikkose, also einer Austrocknung des Körpers“, berichtet der Notfallmediziner.

Hitze-Tipps für den Sommer: Leichtes Essen hilft bei der Verdauung

Auch beim Essen sollte man dem Körper nicht mit schweren Mahlzeiten zusätzliche Belastung aufhalsen, rät Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer Krankenkasse. Leichte Kost aus wasserreichem Obst, Gemüse, Salat und Nudeln, Fisch oder mageres Fleisch seien an Hitzetagen vorteilhaft, weil sie das Verdauungssystem nicht unnötig belasteten. Zudem sei es sinnvoll, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen.

Wenn die Sonne scheint: Der Kopf sollte bedeckt sein

Das wichtigste Kleidungsstück bei hohen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung ist eine Kopfbedeckung, sagt Rettungsstellenleiter Markus Gondert. Ansonsten drohe die Gefahr eines Sonnenstichs oder Hitzschlags. „Am besten sollte man direkte Sonnenstrahlung vermeiden und sich so viel wie möglich im Schatten aufhalten.“ Auch hier müssten Kinder und ältere Menschen besonders im Blick gehalten werden, sagt Gondert.

Hat die Sonne den Kopf bereits zu lange beschienen, mache sich ein Sonnenstich durch recht unspezifische Symptome bemerkbar: „Kopfschmerzen, Unwohlsein, Schwindel, aber auch hochroter Kopf oder Verwirrtheit – all das können Anzeichen sein“, so Gondert. Im Zweifelsfall sollte der Betroffene umgehend Schatten aufsuchen und ein Arzt um Rat gefragt werden.

Vom Kopf abgesehen empfiehlt sich für die heißen Tage luftige, leicht sitzende Kleidung um die Hitze erträglicher zu machen. Dabei sollte man auf Textilien aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen setzen.

Monat>MonatDurchschnittliche Temperatur in Deutschland (°C)>Durchschnittliche Temperatur in Deutschland (°C)
Januar1,5
Februar2,0
März5,0
April9,0
Mai14,0
Juni17,0
Juli19,0
August19,0
September15,0
Oktober10,0
November5,0
Dezember2,0

Hitze-Tipp: Sport und harte Arbeit nur in Maßen

Generell rät Gondert Hobbysportlern während der bevorstehenden heißen Woche zur Zurückhaltung: „Natürlich sind solche Temperaturen für anstrengende Sporteinheiten alles andere als ideal. Wenn man an diesen Tagen partout nicht auf Sport verzichten möchte, dann sollte man die Trainingseinheiten wenigstens in die Morgen- oder späten Abendstunden legen“, rät der Arzt.

Dasselbe könne auch für Gartenarbeit oder ähnliche körperliche Tätigkeiten gelten, wenn diese sehr anstrengend sind.

Generell muss beim Sport noch gewissenhafter auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Beim Joggen trinken Sportler am besten etwa alle 15 Minuten 100 Milliliter Wasser, in kleinen Schlücken, rät Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.

Gut schlafen bei Hitze: Das sind die wichtigsten Tipps

Mit dem Sommer kommen auch die tropischen Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Um erholt und energiegeladen in den nächsten Tag zu starten, ist die Qualität des Schlafs wichtig – und die kann bei zu hohen Temperaturen leiden. Hier finden Sie deshalb die besten Tipps, um während heißer Sommernächte besser zu schlafen.

  • Fenster am Morgen schließen: Wer die Fenster, Vorhänge und Jalousien nach dem Aufwachen schließt, hält die heiße Sommerluft draußen. So heizt das Schlafzimmer nicht weiter auf.
  • Auf Alkohol verzichten: „Alkohol hat direkte Auswirkungen auf Herz und Kreislauf“, erklärt Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschund und Schlafmedizin. Auf Bier und Wein sollte man deshalb Abends eher verzichten. Alkohol sorgt nämlich für eine vermehrte Wärmebildung.
  • Lauwarm duschen: Eine warme Dusche vor dem Zubettgehen kann beim Einschlafen helfen. Eine kalte Dusche sollten Sie hingegen eher vermeiden. Dabei ziehen sich die Poren zusammen und die Haut kann Wärme schlechter abgeben.
  • Gekühlte Nachtwäsche: Hans-Günter Weeß empfiehlt, Nachtwäsche aus Baumwolle, Leinen oder Seide zwei Stunden vor dem Schlafengehen in den Kühlschrank zu legen und direkt vor dem Zubettgehen anzuziehen.
  • Nicht nackt schlafen: Nackt schlafen scheint zwar wie eine natürliche Reaktion auf die nächtliche Hitze zu sein, ist allerdings kontraproduktiv – vor allem bei geöffneten Fenstern. Wenn Luft über die verschwitzte Haut streift, drohen zum Beispiel Verspannungen. Weeß empfiehlt daher, ein Leinen- oder Baumwolltuch über den Körper zu legen, wenn man nackt schlafen möchte.

Kurzfristige Abkühlung schaffen

Wer kurzfristig Abkühlung benötigt, kann ein Tuch in kaltes Wasser tauchen, auswringen und sich in den Nacken oder auf die Stirn legen. Ebenfalls effektiv ist, die Unterarme eine Zeit lang unter fließendes kaltes Wasser zu halten. Am Schreibtisch kann auch ein kaltes Fußbad Erfrischung bieten.

Wer einen Ventilator hat, kann die Luft mit einem Trick sogar leicht abkühlen, statt sie nur im Raum umzuwälzen: Dazu befeuchtet man zunächst ein Badetuch mit Wasser und hängt es anschließend mit einem Kleiderbügel oder über einer Stuhllehne so auf, dass das Ende des Handtuchs in eine Schüssel hängt, die man darunter stellt. Nun füllt man die Schüssel mit Wasser und platziert einen Ventilator vor dem Handtuch.

Wenn nun Wasser aus dem feuchten Handtuch verdunstet, wird diesem dabei Energie entzogen, was das Handtuch kühlt – denselben Mechanismus macht sich der Körper auch beim Schwitzen zunutze. Der Ventilator bläst nun warme Luft auf das Handtuch, die dabei dann abkühlt und sich im Raum verteilt. Die Schüssel mit Wasser sorgt dafür, dass das Handtuch nicht einfach trocknet.