Essen. Vom Lehrerkind zum Comedy-Star „Mr. Boombasti“: Bastian Bielendorfer über seine Tournee, „Let’s Dance“-Lehren – und eine Rückkehr ins Revier.

Seine Karriere begann bei Günther Jauch: Als Bastian Bielendorfer bei „Wer wird Millionär“ von seinem Dasein als Lehrerkind erzählte, machte ihm postwendend ein Verlag ein Angebot. Nach Bestsellern wie „Lebenslänglich Pausenhof“ eroberte der gebürtige Gelsenkirchener bald auch die Comedybühnen und den TV-Bildschirm – bekannt wurde er u.a. durch seine Mitwirkung bei „Let’s Dance“. Unbeliebt machte sich Bielendorfer lediglich bei Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin – als er sich negativ über die Stadtentwicklung äußerte. Bevor er heute Abend mit dem Programm „Mr. Boombasti – In seiner Welt ein Superheld“ in der praktisch ausverkauften Tonhalle auftritt, beantwortete der 39-Jährige die Fragen von Stefan Moutty.

Für das Plakatmotiv zum neuen Programm posieren Sie als Superheld. Mögen Sie Superman, Batman & Co.?

Bastian Bielendorfer: Ja, die mag ich schon. Allerdings ist mir diese extreme Marvel-Blockbuster-Welle der letzten Jahre etwas zu viel. Ich fand besonders die etwas dunkleren Helden wie Batman immer spannend.

Welche Superkraft hätten Sie gerne?

In die Zukunft riechen, dann könnte ich Flatulenzen ausweichen. Ohne Spaß, fliegen finde ich wahrscheinlich schon richtig gut. Das würde mir auch helfen bei meiner Angst, ins Flugzeug zu steigen.

Sie sprechen über die Helden des Alltags. Wie heldenhaft sind Sie selbst in Ihrem Alltag?

Ich versuche rücksichtsvoll zu leben und auf andere zu achten. Das ist in der heutigen Welt oft schon mehr als die meisten tun. Es geht im Programm aber noch stärker darum, welche Helden wir denn in der Gesellschaft haben – zum Beispiel welche unglaubliche Leistung die Pflegekräfte in den letzten Jahren erbracht haben und wie wenig Anerkennung sie dafür bekommen.

Bastian Bielendorfer: Auf Tournee mit „Mr. Boombasti“

In Ihren vorherigen Programmen haben Sie viel aus Ihrem Leben erzählt. Wie viel Pausenhof gibt’s noch in „Mr. Boombasti?

Naja, meine Mutter ist bereits vor fünf Jahren verstorben und mein Vater mittlerweile lange in Rente. Trotzdem taucht er natürlich noch in meinen Geschichten auf, weil er nun mal ein fester Teil meines Lebens ist.

Sie waren bei „Let’s Dance“ sehr erfolgreich. Was haben Sie aus der Show mitgenommen?

Definitiv die Lektion, dass man auch bei kompletter Ahnungslosigkeit und fehlendem Talent sich selbst überwinden kann.

Tanzen Sie denn heute noch manchmal mit Ihrer Frau?

Das erspare ich allen Beteiligten.

Bastian Bielendorfer träumt von gemeinsamer TV-Show mit Özcan Coşar

Sie wirken gerne in TV-Shows mit. Wonach suchen Sie sich die Angebote aus – und auf welches warten Sie noch?

Ich mache keinen Trash und ich bin kein großer Fan davon, Menschen vor der Kamera vorzuführen beziehungsweise ihre Dummheit der gesamten Welt zu präsentieren. Da sage ich generell immer ab. Viele meiner Träume, die sich auf Fernsehen beziehen, habe ich mir mittlerweile erfüllt, sei es beispielsweise „Schlag den Star“ zu machen oder beim Promi-Special von „Wer wird Millionär?“ teilzunehmen. Ich würde aber wahnsinnig gerne mit meinem Freund und Podcastpartner Özcan Coşar eine gemeinsame Show moderieren, ich glaube, das wäre noch ein Traum, den ich mir erfüllen wollen würde.

Sie haben in diesem Jahr den „Recklinghäuser Hurz“ bekommen. Was bedeutet Ihnen der Preis?

Viel. Ich bin natürlich mit Hape Kerkeling aufgewachsen und mir ist das Erbe dieses Preises bewusst, es ist schon verrückt, wenn man zehn Jahre zuvor noch in kleinen Kneipen aufgetreten ist und jetzt solche Preise bekommt und in Stadthallen spielen darf.

Wie viele Preise haben Sie schon?

Ein paar, sie stehen alle im Regal in meinem Büro, und ich entstaube sie zwischendurch.

Haben Sie auch schon mal einen Preis abgelehnt?

Ziemlich sicher ja, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht mehr weiß, welchen.

Bastian Bielendorfer und die Sache mit Gelsenkirchen

Haben Sie sich eigentlich wieder mit Frau Welge vertragen, Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin?

Es gab keinen Kontakt, allerdings glaube ich, Frau Welge ist zu sehr damit beschäftigt, Gelsenkirchen wieder auf Vordermann zu bringen, wobei ich ihr viel Glück wünsche. Die Menschen in Gelsenkirchen waren mir immer gewogen und ich habe mich sehr gefreut, als ich Anfang des Jahres mit meinem neuen Programm im Musiktheater den großen Saal bespielen durfte.

Sie sind gebürtiger Schalker, ein Kind des Ruhrgebiets, leben aber in Köln. Könnten Sie sich vorstellen, nochmal ins Revier zurückzukehren?

Ja, könnte ich durch aus, weil mir der Menschenschlag einfach liegt. Allerdings würde die Stadt angesichts der aktuellen Entwicklung dann wahrscheinlich nicht Gelsenkirchen werden. Was ich persönlich sehr schade finde.

Fühlen Sie sich als Revierkind in Köln manchmal als Zugereister?

Irgendwie sind hier alle zugereist, das ist ein bisschen wie in Berlin, nur freundlicher.

Wie geht’s Ihrem Mops Otto?

Meinem Mops geht es exzellent, er ist jetzt neun Jahre alt und damit liegen hoffentlich noch viele lustige und schöne Jahre vor ihm, in denen er mich auf Tour begleiten kann.

Wo tritt Bastian Bielendorfer mit seinem Programm „Mr. Boombasti – In seiner Welt ein Superheld“ auf?

Die Termine: 7.9. Düsseldorf (Tonhalle, letzte Einzelplätze), 16.11 Duisburg (ausverkauft), 17.11. Witten (ausverkauft), 18.11 Olpe (Stadthalle), 25.11. Monheim (Aula, Einzelplätze), 7.12. Bochum (RuhrCongress), 8.12. Siegen (Siegerlandhalle), 17.1. Essen (Lichtburg), 23.2. Castrop-Rauxel (Europahalle), 24.2. Neuss (Stadthalle), 29.2. Arnsberg (Sauerland-Theater), 1.3. Menden (Wilhelmshöhe), 23.3. Kleve (Stadthalle), 24.3. Olsberg (Konzerthalle), 30.5. Oberhausen (Luise-Albertz-Halle), 31.5. Wuppertal (Opernhaus), 1.6. Grefrath (EisSport & EventPark). Weitere Termine gibt’s hier. Karten gibt’s hier.