Berlin. Floryan darf beim deutschen ESC-Vorentscheid antreten. Sein Coach Rae Garvey ist begeistert – doch es bleiben große Fragen offen.
Florian Rößler darf beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) antreten. Der 28-Jährige hat am Donnerstagabend das Finale von der ARD-Show „Ich will zum ESC!“ mit seinem Song „Scars“ gewonnen.
„Musik kann vieles sein. Auch manches, was du nicht sagen kannst. Aber beim Gesang kannst du dein Herz und die Seele öffnen und die Wahrheit singen. Wenn Flo singt, höre ich nur die Wahrheit“, lobte ihn sein Team-Coach Rea Garvey direkt nach seinem Auftritt.
ESC-Casting: Finalistin Bibiane sagt Teilnahme krankheitsbedingt ab
Vier Talente durften eigentlich in der Entscheidungsshow antreten. Zwei Talente aus dem Team von Conchita Wurst, zwei aus dem Team von Rea Garvey. Doch einen Tag vor der Liveshow musste laut NDR die Kandidatin Bibiane Zimmermann krankheitsbedingt ihre Teilnahme absagen. Das sorgte schon im Vorhinein der Show für Ärger bei einigen Fans, die online fragten, ob man ihr nicht irgendwie eine Teilnahme ermöglichen könnte. Lesen Sie auch: Conchita Wurst – „Ich konnte das alles nie verarbeiten“
Dazu teilte der Sender mit: „Leider ist Bibianes Erkrankung derart akut, dass auch eine Performance im Deutschen Finale am 16. Februar nicht sichergestellt wäre. Bibianes Gesundheit geht hier klar vor. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute und eine schnelle Genesung.“
„ich will zum ESC“: Große Emotionen, erwartbare Dynamik, keine besondere Poesie
Aus vier mach drei. Neben Rößler alias Floryan, standen Anne Im sowie Luca M. Wefes im Finale. Im Gepäck: Jeder seinen eigenen Song. Im auf Englisch, Wefes auf Deutsch und Italienisch. Während man ihre beiden Songs von der Songwriting-Session aus der vergangenen Folge der sechsteiligen Docutainment-Serie wiedererkannte, schien Rößler mit einem gänzlich neuen Song angetreten zu sein. Ein Vorteil?
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Nicht wirklich. Alle drei Songs sind klassischer Radio-Pop. Große Emotionen, erwartbare Dynamik, keine besondere Poesie, keine überraschende Harmonie. Nett anzuhören. Die sehr suboptimale Tonmischung während der Live-Show hat sicherlich ihr übriges beim Höreindruck getan. Ob uns das wirklich beim ESC mehr als ein, zwei Punkte bringen könnte? Fraglich.
„Wir müssen was riskieren. Denn Deutschland liegt meist hinten und darauf haben wir keinen Bock mehr!“ – Klare Ansage von Fachjurymitglied Nikeata Thomson. Aber scheinbar ohne Wirkung. Denn genau diese Energie vermisst man bei den drei vorgestellten Acts.
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Und selbst intern scheint die Konkurrenz größer. Beim deutschen Vorentscheid werden am 16. Februar neben Gewinner Florian Rößler noch acht weitere Künstler auf der Bühne stehen – darunter Max Mutzke, RYK oder Marie Reim, Tochter von Michelle und Matthias Reim. Ob sie auf der Bühne etwas wagen, wird sich zeigen.