Köln. Post-Punk-Band aus Dublin wird in Köln frenetisch abgefeiert. Moshpits, Crowdsurfing und schwitzende, glückliche Menschen.

Karla Chubb ist eine Künstlerin, für die der Begriff „Rampensau“ erfunden sein muss. Die Sängerin der Band Sprints aus Dublin braucht keine zwei Minuten, um das Publikum in Ekstase zu bringen. So auch beim umjubelten Auftritt am Sonntagabend im ausverkauften Luxor in Köln.

Seit Januar ist die vierköpfige Formation aus Irland auf Tour, seit nunmehr über zehn Monaten stehen sie fast jeden Abend auf der Bühne - immer in einer anderen Stadt, immer vor anderen Leuten. Dass Sprints dennoch spielen, als ob das erste - und vielleicht auch letzte Mal - wäre, ist sicherlich ihr größter Verdienst. Die Band hat Bock, die 400 Fans in dem kultigen Club in der Kölner Südstadt auch, besser geht es nicht.

Die Wände schwitzen - im November

Mit einer gefühligen Nummer, bei der Frontfrau Karla Chubb die Akustikgitarre schwingt, geht es um 21 Uhr los. Traditionell sind allerlei Band-T-Shirts in der Menge zu sehen, aber mehr Oberbekleidung geht an diesem Tag auch kaum. Draußen sind schließlich 16 Grad, und drinnen dauert es nicht lange, bis die Atmosphäre anfängt zu kochen.

Sprints, sie sich nicht zufällig so genannt haben, sondern laut eigener Aussage Adrenalin, eine hohe Herzfrequenz und schnelles Tempo als Ziel vorgeben, lassen es bald krachen. Ihr etwa 90-minütiges Set ist ein punkrockiger Ritt durch die letzten fünf Jahre, in der die Formation seit ihrer Gründung 2019 die beiden viel beachteten EPs „Manifesto“ und „A Modern Job“ sowie zuletzt das erste Album „Letter to Self“ herausgebracht haben. Zusätzlich gibt es komplett neues Material, das von den Fans mit wilden Moshpits genau so enthusiastisch abgefeiert wird wie schon bekanntere Stücke wie etwa das hypnotische „Ticking“ oder „Literary Mind“, das man so schön mitschmettern kann.

Moshpit und Crowdsurfing

Schließlich marschiert Karla Chubb, die als Kind ein paar Jahre in Düsseldorf gelebt hat und daher etwas Deutsch spricht, mit dem Mikro einmal quer durchs Luxor und lässt sich auch noch beim Crowdsurfing vom Publikum durch die Luft tragen. Am Ende sind alle, Band und Zuschauende, kaputt und glücklich. So soll es nach einem gelungenen Konzert sein!