Köln. Post-Punk und New British Wave am Montag, 30. September, mit Art Brut in Köln. Die „Klasse von 2005“ lässt schön grüßen.

Viele Ausrufezeichen sind immer wichtig! Eddie Argos steht auf Ausrufezeichen, damit verleiht er den Albumtiteln seiner Band Art Brut noch mehr Dynamik, als sie aufgrund ihrer stets nach vorne preschenden Songs ohnehin schon haben. „Brilliant! Tragic!“ oder „Wham! Bang! Pow! Let‘s Rock Out!“ heißen zwei der bislang sechs Platten der Formation um Mastermind Argos, die anderen („Bang Bang Rock & Roll“, It‘s a bit Complicated“, „Art Brut vs. Satan“ und „Top of the Pops“) kommen mit weniger oder sogar gänzlich ohne Ausrufezeichen aus.

„Single des Jahres“

London gegründet, erspielten sich Art Brut gleich mit ihrem ersten Stück „Formed a Band“ die Aufmerksamkeit der britischen Indieszene, ein Vertrag beim Kultlabel Rough Trade inklusive. Der Ehre nicht genug: Später wurde „Formed a Band“ vom US-amerikanischen Musikmagazin Rolling Stone gar zur „Single des Jahres“ gekürt.

In der Kunst wird unter Art Brut Außenseiter-Kunst verstanden, benannt nach dem französischen Künstler Jean Dubuffet, der autodidaktischer Kunst von Laien, Kindern, unangepassten Typen und Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer geistigen Behinderung mehr Aufmerksamkeit verschaffen wollte.

„Die Klasse von 2005“

Die Band Art Brut ist von einem Outsider-Status allerdings weit entfernt, denn die Kapelle um Eddie Argos schwamm früh auf der Erfolgswelle der sogenannten „Class of 2005“ mit und wird seitdem gerne in einem Atemzug mit umjubelten Post-Punk- beziehungsweise New-British-Wave-Kapellen wie Franz Ferdinand, Bloc Party und genannt. So groß wie diese wurden Art Brut zwar nie, obschon Pixies-Chef Frank Black für die Produktion zweier Alben verantwortlich zeichnete.

Nach einer internen Umbesetzung im Jahr 2013 machten sich Art Brut ziemlich rar, erst fünf Jahre später folgte etwa das nächste Werk mit den nun aber meisten Ausrufezeichen, seitdem sind Argos und seine Jungs auch wieder regelmäßig live zu sehen - am Montag, 30. September2024, im Gebäude 9 in Köln (Beginn: 20 Uhr, mit Support-Act).

Karten gibt es bei den bekannten Ticketanbietern für 28 Euro.