Gelsenkirchen. Das New Colours Festival in Gelsenkirchen überrascht mit einem Mix verschiedener Jazz-Spielarten und will die Stars von Morgen zu zeigen.
„Vielfalt statt Einfalt“ ist das Motto des New Colours Festival, das in diesem Jahr national und international hochkarätig besetzt ist. Die Jazz-Veranstaltung findet vom 12. bis 15. September in acht Spielorten Gelsenkirchens statt, darunter Nordsternturm, Schloss Horst und Schauburg Filmpalast. Das künstlerische Leitungsduo Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann vermeide bewusst bekannte Namen und wollte stattdessen ihr „Händchen für ‚Rising Stars‘ der Jazzszene“ beweisen, wie es in der Festival-Ankündigung heißt. Auf welche Acts sich Jazz-Begeisterte und Interessierte gleichermaßen freuen können:
Headliner des Eröffnungsabends kommt aus Australien
Eröffnet wird das New Colours Festival am Donnerstag, 12. September, von dem Norweger Daniel Herskedal, der die Bühne bereits zu Beginn seines Aufstiegs bespielt hat. Vor dem offiziellen Release seines zweiten Soloalbums wird er es auf dem Festival spielen. „Für ihn eine Herzensangelegenheit“, teilt der Veranstalter mit.
Headliner des Eröffnungsabends ist aber die australische Band The Vampires, die erst im vergangenen Jahr mit dem ARIA Award, dem wichtigsten australischen Musikpreis, ausgezeichnet wurden. Nach Jahren der Bühnenabstinenz hierzulande kommen sie wieder für eine Tour nach Europa – neben Salzburg, München, Frankfurt, Paris und Hamburg spielt die Band auch in Gelsenkirchen.
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Besetzungen unter dem Festivalmotto „Vielfalt statt Einfalt“
Eingeladen sind auch Yumi Ito mit ihrem Trio, Sängerin und Pianistin aus der Schweiz, mit japanischen Wurzeln sowie die polnische, in den USA aufgewachsene Cellistin und Sängerin, Bison Rouge. „Beide fesseln das Publikum mit ihren kraftvollen und variationsreichen Stimmen und wunderbaren Kompositionen“, teilt der Veranstalter mit.
Zu außergewöhnlichen Besetzungen zählen laut Veranstalter das Duo Biondini und Falschlunger und die Kölner Band Foxl. Klaus Falschlunger gilt als einer der versiertesten Sitar-Spieler Europas und Luciano Biondini ist virtuoser Akkordeonist. Gemeinsam vereinen sie indische Musik mit Jazz, Pop und Folk. Foxl entwickeln stattdessen Krautrock mit drei E-Gitarren, E-Bass, Keyboard und Drums zu einem neuen Jazzrock.
Zunehmend nehme der junge europäische Jazz immer mehr Platz auf Rock- und Popbühnen ein. Beispiel dafür seien das Luxemburger Piano-Trio Dock in Absolute, das moderne und groovige Musik macht. Die dänische Band Girls in Airports hingegen produziert mit Keyboard, Saxofon, Drums und Percussion fesselnde Klangwelten. Sie kombinieren Jazz, Indie und Urban Folk zu melodiegeladenen, elegischen Hooks und global beeinflussten Rhythmen.
Roter Faden des Festivals sei Diversität – und das nicht nur im Festivalmotto, sondern auch in den vielen auf dem Festival vertretenen Spielarten des Jazz. Dafür spreche auch der von der Klassik geprägte Jazz des Streichquartetts String Thing, der mit dem Saxofonisten Roger Hanschel im Musiktheater bei freiem Eintritt spielt. Zum Abschluss des Festivals bitten die Veranstalter dann mit der weltweit führenden NuJazz-Formation Club des Belugas zum Tanz.
Näheres zum Programm und Tickets (Tagestickets ab 50 Euro)unter: www.newcolours-festival.de.