Essen. Sieben Jahre nach dem Tod von Chester Bennington macht die Rockband weiter. Es gibt eine neue Frontfrau, ein neues Album und eine Welttournee.
Jetzt ist es raus: Linkin Park sind wieder als Band aktiv. Sieben Jahre nach dem Suizid von Sänger Chester Bennington kam es in der Nacht zu Freitag zu einem gemeinsamen Auftritt der Kalifornier, in einer zuvor nur wenigen eingeladenen Fans bekannten Location in Los Angeles. Die vakante Stelle am Mikro besetzten die Alternative-Rocker, die Anfang der 2000er-Jahre mit Hits wie „One Step Closer“ oder „In The End“ berühmt wurden, mit Sängerin Emily Armstrong, die bislang bei der Band Dead Sara am Mikro stand. Die Show wurde im Internet, dazu auf dem New Yorker Times Square sowie an der Shoreditch High Street Station in London übertragen.
„Das ist ein sehr besonderer Abend für uns“, erklärte Gitarrist und Rapper Mike Shinoda nach dem ersten Song „The Emptiness Machine“, einem brandneuen Stück. Neben ihm auf und vor der Bühne standen Bassist Dave „Phoenix“ Farrell, Drummer Colin Brittain (als Ersatz für Rob Bourdon), DJ Joe Hahn, Gitarrist Alex Fetter (als Ersatz für Brad Delson), und, wie Shinoda in Richtung des Publikums betonte, „jeder Einzelne von euch in der Rolle von Chester Bennigton“. Neben „The Emptiness Machine“, das nun auf allen Streamingportalen zur Verfügung steht, standen während des 60-minütigen Gigs zahlreiche Klassiker wie „Crawling“, „Faint“, „Numb“ und „Bleed It Out“ auf der Setlist.
Linkin Park: Bislang nur ein Deutschland-Konzert in Hamburg angekündigt
Zeitgleich zum Konzertstream veröffentlichte die Band auf ihrer Homepage erste Informationen zu einer kleinen Welttournee, die überraschend schon am kommenden Mittwoch in Los Angeles beginnt. Für Europa stehen lediglich zwei Termine fest: Am 22.9. sind Linkin Park in der Hamburger Barclays Arena zu sehen, zwei Tage später in der Londoner O2 Arena.
Der Vorverkauf startet am 12. September, um 10 Uhr deutscher Zeit, exklusiv für Mitglieder des Fanclubs LPU (Linkin Park Underground). Sollten 24 Stunden später noch Tickets verfügbar sein, gehen diese am 13.9. ab 10 Uhr in den freien Verkauf. Und: Es wird ein neues Album geben. „From Zero“ erscheint am 15. November und kann ab sofort in verschiedenen Formaten über den Band-eigenen Shop vorbestellt werden.
Linkin Park: Deutsche Fans hofften auf Rock am Ring
Seit Wochen rankten sich Gerüchte um die Wiedereinigung der Formation aus Kalifornien, die zunächst am 24. August einen Countdown von 100 Stunden Länge auf ihren Präsenzen in den Sozialen Medien postete. Der Countdown war allerdings ein Trick, die Uhr zählte nach Erreichen der Nuller-Marke einfach wieder hoch. Die Gerüchteküche kochte in der Zwischenzeit so richtig. Nicht wenige deutsche Fans erwarteten die Band als Headliner bei den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park – wurden von der Ankündigung der Veranstalter jedoch enttäuscht. Neben Slipknot werden nicht Linkin Park, sondern die Metalcore-Überflieger Bring Me The Horizon einen der jeweils drei Tage auf der Hauptbühne beschließen.
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Ein weiteres Gerücht ging auf das Konto von Deryck Whibley, seines Zeichens Sänger der Pop-Punker Sum 41, die im kommenden Jahr auf Abschiedstournee gehen werden. Auch der Kanadier kündigte eine große Neuigkeit an, Fans beider Bands zählten eins und eins zusammen und erwarteten Whibley als neuen Linkin-Park-Frontmann.
Dieser meldete sich dann jedoch auf „X“ (vormals Twitter) mit deutlichen Worten: „Ich möchte nur sagen, dass ich, entgegen der landläufigen Meinung, weder Oasis noch Linkin Park beitreten werde. Oder irgendeiner anderen Band. Ich habe meine eigene Tour und Buch-Ankündigung, die ich jetzt auf das Ende der Woche vor unserer US-Tour verschieben werde. Ich freue mich darauf zu sehen, was diese beiden großartigen Bands in Zukunft machen.“ Nun ist das Rätsel allerdings gelöst: Zukünftig existieren Linkin Park mit Emily Armstrong am Mikro weiter.