Essen. Festival-Stars aus Brasilien, Balkanrhythmen aus dem „Pott“ und mehr: Wo es im Sommer spannende Musik zum Nulltarif gibt.
Sommerzeit ist Festivalzeit: Der Besuch von Groß-Events wie „Rock am Ring“, „Parookaville“ & Co. gehört heute zum Lebensgefühl junger (und junggebeliebener) Musikfans. Ein ganz besonderes Festival lockt sommers in der Region seit nunmehr 26 Jahren das Publikum ins Freie: Das „Odyssee Festival“ findet „umsonst & draußen“ statt, schmückt sich obendrein aber mit der Bezeichnung „Road Festival“. Heißt: Die Bands spielen im kommenden Juli nicht nur an einem Ort, sondern ziehen durchs Revier und packen in vier Städten ihre Verstärker aus: in Hagen, Recklinghausen, Mülheim und Bochum, vom 10. bis 27. Juli. Bei drei Bands (die jeweils einzeln aufspielen) und vier Bühnen ergibt das zwölf Juli-Abende mit Musik. Und die ist spannend, denn beim Odyssee-Festival erklingen globale Sounds aus diversen Winkeln der Erde. Folgende Bands sind diesmal mit dabei:
Tanzorchester Paschulke
Den Auftakt des Festivals bestreiten am 10. Juli Weltmusiker von „vor Ort“: Das Dortmunder Tanzorchester Paschulke serviert furiose Balkan-Ska-Rhythmen. Getreu dem Ruhrgebiets-Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ mixt das zwölfköpfige Ensemble inklusive einer gepfefferten Bläserfraktion dabei traditionelle Melodien und Rhythmen vom Balkan mit bekannten Pop-Songs, während die Texte mit westfälischer Schnoddrigkeit liebevoll Malocher-Klischees des Ruhrgebiets auf den Arm nehmen. Namenspatron der Band ist deshalb mit „Hausmeister Paschulke“ auch eine jener typischen Ruhrpottfiguren, wie man sie gerne palavernd „anne Bude“ antrifft. Frontmann der Band ist der blinde Sänger Carsten Schnathorst, der mit seiner dynamischen Stimme das Publikum mitreißt.
Francisco, el Hombre
Noch mehr globale Zutaten brauen in der zweiten Festivalwoche fünf Musiker uhd Musikerinnen aus Süd- und Mittelamerika zu ihrem ganz eigenen Sound zusammen: Bei Francisco, el Hombre treffen brasilianische Klänge und Afro-Latino-Rhythmen auf Elektro-Punk, dazu gibt‘s ambitionierte Liedtexte und viel südamerikanische Lebensfreude. Mit ihren Songs gegen Gewalt und Unterdrückung begeistert die erfolgreiche fünfköpfige Band aus Mexiko und Brasilien seit 2016 ihre Fans in der Heimat. Das nach einer Figur aus Gabriel García Márquez‘ Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ benannte Quintett spielte bereits auf Mega-Festivals wie „Rock in Rio“ und „Lollapalooza“, und seine Videos wurden bei Youtube schon rund 30 Millionen Mal geklickt. Mit einem brandneuen Album kommen Francisco, el Hombe im Sommer nun auch ins Revier, um die Odyssee-Fans zu begeistern.
Derya Yıldırım & Grup Şimşek
Musikalische Weltbürger reinsten Wassers sind Derya Yıldırım und die Mitglieder des Trios Grup Şimşek. Die türkische Sängerin und ihre Begleitmusikerin und -musiker aus Deutschland, England und Frankreich kamen vor zehn Jahren beim New Hamburg Festival eigentlich nur für einen einmaligen Auftritt zusammen. Doch die vier machten weiter und begeisterten das Publikum mit ihrer Mischung aus traditionellem anatolischen Folk, türkischem Rock der 70er sowie Pop und Jazzelementen fortan in kleinen Clubs, aber auch auf großen Festivalbühnen. Im Programm der BBC und auf Arte erklang ebenfalls schon die faszinierende Stimme von Derya Yıldırım, die in ihren Songs die poetischen Traditionen Anatoliens mit aktuellen Sounds verknüpft.
Odysse-Festival 2024 – Termine und Infos:
- Beginn aller Konzerte: 19.30 Uhr, Eintritt frei
- Spielorte: Hagen: Konzertmuschel im Volkspark // Recklinghausen: Stadtgarten am Ruhrfestspielhaus // Mülheim: Open-Air-Bühne am Ringlokschuppen // Bochum: Freilichtbühne Wattenscheid
- Tanzorchester Paschulke 10.7. Hagen, 11.7. Recklinghausen, 12.7. Mülheim, 13.7. Bochum
- Francisco, el Hombre 17.7. Hagen, 18. 7. Recklinghausen, 19.7. Mülheim, 20.7. Bochum
- Derya Yıldırım & Grup Şimşek 24.7. Hagen, 25.7. Recklinghausen 26.7. Mülheim 27.7. Bochum