Oberhausen. Die größte Wrestling-Liga WWE kehrt im August zurück nach Oberhausen. Zuvor erhält ein „verlorener Sohn“ die ganz große Bühne.

Am Wochenende ist es wieder soweit: Die Wrestling-Welt erlebt ihren eigenen Super Bowl, wenn mehr als 70.000 Fans pro Abend das Lincoln Financial Field in Philadelphia füllen. Bei Wrestlemania XL, der 40. Ausgabe des größten Catch-Events des Jahres, wird mit dem gebürtigen Wiener Gunther (bürgerlich: Walter Hahn) auch ein Kämpfer im Ring stehen, der mehrere Jahre nicht nur in Oberhausen performte, sondern auch lebte. Im Sommer steht zudem die Rückkehr in die alte Heimat an: Am 27. August kommt Marktführer World Wrestling Entertainment (WWE) in die Oberhausener Rudolf Weber-Arena, die erste Show dort seit Mai 2018. Gunther war von 2007 bis 2021 für die heute in Gelsenkirchen beheimatete Liga Westside Xtreme Wrestling, die ihre größten Veranstaltungen regelmäßig in der Turbinenhalle Oberhausen austrägt, tätig, lebte auch mehrere Jahre im Stadtsüden. Beim Hamburger Kaiser (bürgerlich: Marcel Barthel) waren es die Jahre 2013 bis 2019, in denen er sich mit Klasse-Performances in Serie in die Herzen des Oberhausener Publikums catchte.

Nun wäre die Bühne eine ungleich größere: Seit 2022 gehört das auch privat gut befreundete Duo zusammen mit dem Südtiroler Giovanni Vinci (Fabian Aichner) zum WWE-Hauptkader (als Gruppierung „Imperium“), steht wöchentlich vor vielen Tausend Zuschauern in den Hallen und mehreren Millionen Fans an den Fernsehgeräten weltweit im Seilgeviert. Bestätigt für die Show sind die „Imperium“-Wrestler aber noch nicht: Auf dem Promoplakat sind hingegen andere Stars der WWE wie Bianca Belair, AJ Styles, Bayley und LA Knight zu sehen, ausschließlich Athletinnen und Athleten der Wochenshow „Smackdown“. Die Gruppe „Imperium“ ist hingegen bei der anderen Wochenshow „Raw“ zu sehen, regulär gibt es diesbezüglich eine Kadertrennung. Ob sich die Liga es erlauben kann, auf die deutschsprachigen Stars zu verzichten? „Eigentlich nicht“, sagt Gunther schmunzelnd im Interview: „Wenn ich mir die bisherigen Bekanntmachungen so anschaue, sehe ich, dass das der Smackdown-Kader ist. Wir sind ja bei Raw. Aber ich denke mal, die werden noch schauen, dass sie das hinbekommen.“

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WWE: Erstes Wrestling-Großevent in Deutschland einer US-Liga seit 2000

Der Kader ist auf der Durchreise zu einem ganz besonderen Event. Denn am 31. August steht mit „Bash in Berlin“ in der Uber Arena das erste Großevent einer US-Wrestling-Liga auf deutschem Boden seit 2000 an. Seinerzeit waren es die Stars der längst nicht mehr existierenden WCW, Legenden wie Sting oder Kevin Nash, die bei „Millenium Final“ die Arena Oberhausen füllten. Bei solchen sogenannten „Premium Live Events“ werden die Geschichten forterzählt oder zum Abschluss gebracht, die in den Wochenshows „Raw“ und „Smackdown“ erzählt (in Deutschland auf Pro7 Maxx zu sehen) und von Millionen Wrestlingfans verfolgt werden. Hier wechseln regelmäßig auch die begehrten Titelgürtel die Besitzer oder Besitzerin, entsprechend lässt sich WWE dies auch vom Publikum vergüten. Karten für „Bash in Berlin“ gibt es nur noch im Unterrang, für stolze Preise ab 650 Euro aufwärts.

Keine Angst: Die Tickets für die „WWE Live“-Show in Oberhausen, bei denen sich Teile des WWE-Kaders in regulären, für Fernseh-Storylines meist unbedeutenden Matches gegenüber stehen, sind natürlich deutlich preiswerter. Aufgerufen werden Preise aktuell auf ticketmaster.de ab ca. 65 €, Plätze in Ringnähe gibt es ab 107 €. Zudem können wie gewohnt VIP- und Meet&Greet-Tickets gebucht werden. Bei letzteren müssen allerdings mindestens zwei und maximal sechs Personen zusammen buchen. Es gibt dann unter anderem ein Gruppenfoto mit einem vorher nicht bekannten Aktiven des WWE-Kaders. Diese Karten kosten je nach Sitzplatz ab ca. 267 € aufwärts. Interessant: Der Oberrang der Arena ist bislang noch nicht freigegeben worden.

WWE: Das Großevent Wrestlemania steht bevor

Die nächste bedeutende Aufgabe für Gunther ist aber ganz klar die bei der zweitägigen Wrestlemania, dem größten aller Wrestling-Events weltweit. Dort wird der nun in Orlando lebende Wiener seine „Intercontinental Championship“ in der Nacht vom 6. auf den 7. April gegen den Kanadier Sami Zayn verteidigen müssen. Kurios: Diese Paarung gab es auch schon auf Oberhausener Boden. Bei der wXw-Veranstaltung „Back To The Roots IX“ am 16. Januar 2010 siegte der Österreicher als „Big Van Walter“ gegen Zayn, damals noch unter dem Namen „El Generico“ agierend, vor 302 Zuschauern in der Turbinenhalle. Im Lincoln Financial Field Stadium zu Philadelphia, wo Wrestlemania stattfindet, werden hingegen pro Nacht mehr als 65.000 Menschen dabei sein. „Klar erinnere ich mich daran noch, als ich ihn das erste Mal im Ring traf. Aber für meine Vorbereitung auf das kommende Match spielt das keine Rolle, sowas habe ich nicht im Hinterkopf. Meine Arbeit ändert sich nicht. Egal, ob vor 20 oder 200.000 Menschen. Er ist auf jeden Fall ein richtig guter Mann, eine tolle Herausforderung. Ich bin mir sicher, dass wir eines der besten Matches an dem Wochenende zeigen können.“

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Vor Ort kann Gunther dann auch auf Unterstützung aus der Heimat bauen: „Ich habe die Woche über meine Familie da, Freude und alte Weggefährten, mit ich denen ich die wenige Freizeit verbringe. Für uns ist um das Event immer alles recht eng durchgetaktet.“ Die werden dann auch Zeuge eines ganz besonderen Auftritts. Denn Hollywood-Star Dwayne „The Rock“ Johnson“, rund um die Jahrtausendwende bei der WWE zum Star gereift, wird sein erstes reguläres Wrestling-Match seit 2013 absolvieren. „Natürlich dreht sich hier im Umfeld gerade viel um The Rock. Der ist eben, wer er ist, hat dieses Standing. Er ist ein Superstar, bei weitem nicht nur im Wrestling“, weiß Gunther, der ihn „wegen der Kadertrennung aber noch nicht getroffen hat“.

WWE in Oberhausen und Wrestlemania – so sehen Sie die Shows

Tickets für die Show am 27.8. in der Rudolf Weber-Arena Oberhausen gibt‘s ab ca. 67 €. WWE Wrestlemania kann exklusiv live und „on demand“ im WWE Network verfolgt werden, ein Monats-Abo kostet 9,99 $ (ca. 11 Euro).