Essen. Die größten Sternstunden, Triumphe und Skandale werden in Nordrhein-Westfalens Sportmuseen festgehalten. Wir präsentieren eine Auswahl.

Titel, Tränen und Triumphe: Nordrhein-Westfalen ist ein wahres Sport-Bundesland. Ob Flutlichtspiele in prall gefüllten Fußballstadien, hitzige Derbys in Multifunktions- oder Turnhallen oder intensive Trainingseinheiten an den Olympia-Stützpunkten – hier wird Aktiven wie Fans alles geboten. Kein Wunder also, dass es in NRW auch genügend Museen gibt, die an vergangene Höchstleistungen und wichtige Momente der Sporthistorie erinnern. Und dabei geht es ganz sicher nicht immer nur um den ohnehin omnipräsenten Fußball, wie unsere Übersicht zeigt.

Deutsches Fußballmuseum in Dortmund

Den Anfang macht aber das besucherstärkste Museum, das sich ums „runde Leder“ dreht. 254.000 Menschen waren 2023 in dem Gebäude in unmittelbarer Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs zu Gast, um tief in die prestigeträchtige und erfolgreiche Geschichte des deutschen Fußballs einzutauchen. Ob der Original-Endspielball des „Wunder von Bern“ 1954, das Trikot von Siegtorschütze Oliver Bierhoff aus dem EM-Finale 1996 oder das „legendäre“ Kaffeeservice, das die Frauen-Nationalmannschaft 1989 für ihre erste gewonnene Europameisterschaft vom Verband als Prämie erhielt – alles ist in der Dauerausstellung erhalten. Exponate aus der Historie der Bundesliga und der DDR fehlen natürlich auch nicht. Interessant für Familien: Bis zum 29. Februar gibt es 20 Prozent Rabatt auf Familientickets.

Preise: 19 €, (Familienticket für je zwei Erwachsene und Kinder 59 €), Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, jeweils 10-18 Uhr, Platz der Deutschen Einheit 1, Dortmund. Tickets: www.fussballmuseum.de

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Deutsches Sport & Olympia Museum in Köln

Seit 1982 werden Exponate für das Deutsche Sport & Olympia Museum in Köln gesammelt. Mittlerweile sind rund 100.000 Objekte aus unterschiedlichsten Sportarten zusammengekommen, von denen aber nur zwei Prozent in der ständigen Ausstellung präsentiert werden. Dabei sind originale olympische Fackeln, Programmhefte verschiedener Sportturniere aus den vergangenen 100 Jahren sowie zahlreiche Trikots und Sportgeräte. Wer dabei Lust auf Aktivität verspürt, kann sich beispielsweise an einer Original-Torwand aus dem „ZDF Sportstudio“, einem Fahrrad im Windkanal oder einem Boxring ausprobieren.

Eintritt: 9,50 €, (Familienticket für je zwei Erwachsene und Kinder bis einschließlich 14 Jahren 25 €), Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, jeweils 10-18 Uhr, Im Zollhafen 1, Köln. Infos: sportmuseum.de

Ruhr Museum in Essen: „Mythos und Moderne“

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballmuseum entstand im vergangenen Jahr die Foto-Schau „Mythos und Moderne: Fußball im Ruhrgebiet“. Mehr als 400 Bilder von Stars, Amateuren, Stadien, Fans oder auch bolzenden Kindern füllen zurzeit einige Räumlichkeiten des Ruhr Museums auf Zeche Zollverein. Strukturiert ist die Sonderausstellung, die wegen hoher Beliebtheit bis zum 20. Mai verlängert wurde, in elf verschiedene Themengebiete wie „Triumphe und Tragödien“, „Revierderbys“ oder „Solidarität und Kommerzialisierung“.

Eintritt: 10 € (3 € Ermäßigung bei Vorzeigen eines Mitgliedsausweises eines Reviervereins), Kinder und Studierende unter 25 Jahren frei. Öffnungszeiten: täglich, jeweils 10-18 Uhr, Gelsenkirchener Str. 181, Essen. Tickets: ruhrmuseum.de

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Puck – das Eishockeymuseum in Hemer

Als einziger Profisportklub im Sauerland haben sich die Iserlohn Roosters in der deutschen Top-Liga einer olympischen Mannschaftssportart etabliert. Seit 2001 tritt das Eishockey-Team in der DEL an, die Geschichte des Sports begann in der Region schon in den 1950er-Jahren. Seinerzeit errichteten hier stationierte kanadische NATO-Truppen im benachbarten Hemer eine Eishalle, um dort in der Freizeit ihrem Lieblingssport Eishockey nachgehen zu können. Die Dauerausstellung blickt auf knapp 70 Jahre Eishockey im Märkischen Sauerland zurück, zu sehen gibt‘s rund 1000 Exponate wie Trophäen, Trikots und Ausrüstungsgegenstände.

Eintritt frei. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, jeweils 13-17 Uhr, Nelkenweg 5-7, Hemer. Infos: museum-puck.de

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Auch einige NHL-Schiedsrichter- und Nationaltrikots kann man im „Puck“ besichtigen.
Auch einige NHL-Schiedsrichter- und Nationaltrikots kann man im „Puck“ besichtigen. © IKZ | Carmen Ahlers

Vereinsmuseen: Schalke, Borussia und Borussia

Populäre Fußballklubs gibt es in NRW zur Genüge. Drei leisten sich gar ein eigenes Museum. In der Gelsenkirchener Veltins-Arena präsentiert der FC Schalke 04 auf rund 600 Quadratmetern mehr als 500 Exponate, Fotos, Anekdoten und Filme aus der bewegten Vereinsgeschichte. Direkt am Dortmunder Signal-Iduna-Park steht hingegen das rund 1000 Quadratmeter umfassende „Borusseum“. Ein Höhepunkt ist hier die „Schatzkammer“, in der BVB-Fans unter anderem die 1997 gewonnenen Champions-League- und Weltpokal-Trophäen begutachten können. Und auch Borussia Mönchengladbach bietet direkt am eigenen Stadion eine Museumstour an. Die Schau in der „Fohlenwelt“ ist auf 1150 Quadratmetern in neun Chronologie- und 18 Themenbereiche unterteilt

Schalke Museum, Rudi-Assauer-Platz 1, Gelsenkirchen. Geöffnet Dienstag bis Sonntag, jeweils 10-17 Uhr (an Heimspieltagen öffnet das Museum zwei Stunden vor Anpfiff). Eintritt: 5 €. Infos: schalke04.deBorusseum: Strobelallee 50, Dortmund. Geöffnet täglich 9.30 bis 18.30 Uhr (1. Donnerstag im Monat bis 20 Uhr, bei BVB-Heimspielen bis Anpriff), Eintritt: 9 € (Familienkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder 27 €). Infos: www.bvb.deFohlenwelt, Hennes-Weisweiler-Allee 1, Mönchengladbach. Geöffnet Donnerstag 14-20 Uhr, Freitag und Samstag 10-18 Uhr, Sonntag 10-16 Uhr, an Spieltagen 10 Uhr bis 30 Minuten vor Anpfiff, an Abenden vor Heimspielen bis 21 Uhr. Eintritt: 12 € (Familien für je zwei Erwachsene und Kinder 30 €). Infos: www.borussia.de

Westdeutsches Wintersport Museum in Winterberg

Unter anderem im Rodeln sind deutsche Athletinnen und Athleten traditionell Medaillengaranten – nicht wenige trainieren auf der Bahn in Winterberg. Wenig verwunderlich also, dass es dort auch ein Museum gibt, das sich seit 1998 auf etwa 250 Quadratmetern mit der Geschichte des Wintersports im Sauerland befasst. Themen sind unter anderem die Materialentwicklungen bei Skiern und Rodelgeräten, historische Schlitten und Bobs sind ebenfalls ausgestellt.

Eintritt: 5 €, Kinder bis 15 J. in Begleitung der Eltern frei. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, jeweils 15-17 Uhr, oder auf Absprache. Neuastenberger Str. 17, Winterberg. Infos: skimuseum-winterberg.de

In Winterberg gibt‘s historische Wintersportgeräte zu bestaunen.
In Winterberg gibt‘s historische Wintersportgeräte zu bestaunen. © Winterberg

Ahlener Sportmuseum

Auch im münsterländischen Ahlen gibt es ein Sportmuseum, das auf lokale Exponate setzt. Es ist das einzige seiner Art in Nordrhein-Westfalen (NRW), das ehrenamtlich geführt wird. Initiator und Ideengeber dieser Einrichtung war Dieter Massin, der sich unter anderem als Vizepräsident für Breitensport des Deutschen Leichtathletik-Verbandes engagierte. In der Ausstellung in Räumen der ehemaligen Bodelschwinghschule sind sowohl Text- und Bilddateien als auch historische Sportgeräte aus 29 Sportarten zu bestaunen.

Eintritt frei, geöffnet nach Vereinbarung. Warendorfer Str. 91, Ahlen. Ansprechpartner ist Dieter Massin, erreichbar unter dieter.massin@gmail.com.