In der Region. Die Dino-Band geht mit dem neuen Album „Pommesgabel“ auf Tour. Jetzt spekuliert die Band auf einen Einstieg in die Top-Ten.

Lustige Dinos spielen Heavy Metal für Kinder – mit diesem Rezept ist die Band Heavysaurus spätestens seit dem Ende der Corona-Pandemie enorm erfolgreich. Am Freitag, dem 2. Februar, ist nun das neue Album „Pommesgabel“ erschienen, mit dem die Sauriertruppe auf ausgedehnte Tournee durch ganz Deutschland geht, mit diversen Terminen auch in der Region. Unter anderem spielt die Band in Duisburg, Bochum, Gladbeck, Gelsenkirchen, Dortmund und Essen.

Der Tourstart fand am Veröffentlichungstag vor 1500 Fans in Berlin statt. Die Reaktionen auf die Platte seien so gut, dass die Prognosen laut „Trendcharts“ einen Einstieg in die Top-10 in greifbare Nähe rücken lassen, ließ die Band verlauten. Das Management schrieb augenzwinkernd: „Helene Fischer ist uns dicht auf der Spur. Wir können natürlich nicht zulassen, dass sie uns überrundet“. Auf ihren Social-Media-Kanälen appelliert Sänger-Dino „Mr. Heavysaurus“ an die Fans: „Wir nähern uns den Top 10 der Charts in Deutschland. Also müsst ihr bitte noch ein bisschen mehr Gas geben.“

Heavysaurus: Im Gitarren-Drachen steckt ein Bochumer

Im Kostüm des Riffi Raffi – übrigens laut Band-Homepage der einzige Drache in der Dino-Truppe – steckt der Bochumer Christof Leim. Der 49-Jährige arbeitete als Musikjournalist u.a. für den „Metal Hammer“, war Musiker in Bands wie Sinner und The New Black und spielt nun Gitarre bei Heayvysaurus. Er war es auch, der vor einigen Jahren die Echsengang zusammengestellt hat: „Ich habe damals einen Anruf bekommen und wurde gefragt: ,Christoph, du kennst doch viele Leute und bist ja selber Musiker. Fallen dir irgendwelche Mucker ein, die Heavy Metal für Kinder in Saurierkostümen machen könnten?‘“, erinnert sich der 49-Jährige in unserem Gespräch. „Meine Reaktion war: ,Was?? Metal für Kinder in Dinokostümen? Das ist so bescheuert, das kann ja nur geil sein.‘ Ich hab mir das angehört, fand das musikalisch auch ziemlich cool und wollte das gerne selber machen. Bei meiner eigenen Band The New Black hab ich damals dann zum Beispiel sofort den Schlagzeuger rekrutiert.“

Heavyauraus auf „Pommesgabel“-Tournee – Konzerte in angepasster Lautstärke

Die Zielgruppe von Heavysaurus sind Kinder von drei bis elf Jahren – die Konzerte finden mit angepasster Lautstärke statt. Aber deren Eltern kann die Musik durchaus auch gefallen – zumindest, wenn sie das Genre mögen: „Unter Kinder-Metal könnte man verstehen, dass wir Kinderlieder im Metalsound spielen. Wir machen zwar Musik für Kinder, aber es sind keine Kinderlieder, sondern im Wesentlichen eigens komponierte normale Rock- und Metal-Songs“, erklärt Leim. „Die Ansprache, die Texte, die Geschichten und die ganze Aufmachung ist explizit kindgerecht. Damit kommen Kinder super klar, die wollen es ja auch mal wild und springen beim Spielen im Kindergarten genauso im Kreis herum, wie wir Großen in Wacken.“

Das ist die „Pommesgabel“, der Metal- und Rocker-Gruß – hier in der dreifingrigen Heavysaurus-Version
Das ist die „Pommesgabel“, der Metal- und Rocker-Gruß – hier in der dreifingrigen Heavysaurus-Version © Sony Music | Sony Music

Vor allem der Song „Kaugummi ist mega“ entpuppte sich bislang als Hit der Band, der sich mit seinem eingängigen 80er-Hardock-Sound als Ohrwurm bei Groß und Klein bewährt hat. Nun gibt’s Nachschub auf dem Album „Pommesgabel“, dessen Titel und -song sich, wie Kundige wissen, auf den internationalen Metal- und Rocker-Gruß bezieht: eine Faust mit ausgestrecktem Zeige- und kleinem Finger. Zu hören sind darauf Songs wie „Laser Ninja“, „Flugsaurier“ oder „Super Monster Auto“.

Heavysaurus: Metallica-Riffs für Minderjährige

Dabei geht’s auch richtig zur Sache: „Super Monster Auto“ ist einer der härtesten Songs auf der Platte“, so Christof Leim. „Der hat viele Metallica-Riffs, aber auch wieder einen sehr gut mitsingbaren Refrain und eine sehr lustige Geschichte über ein Kind, das in einem Spielzeugladen ein Super Monster Auto geschenkt bekommt und damit rumrast. Das ist musikalisch in den Riffs schon Thrash-Metal. Ich kann nur für die Gitarre sprechen, aber da hab ich mit der rechten Hand richtig viel zu tun.“

Riffi Raffi und Mr. Heavysaurus auf der Bühne. Im Kostüm des Gitarristen Riffi Raffi steckt der Bochumer Christof Leim.
Riffi Raffi und Mr. Heavysaurus auf der Bühne. Im Kostüm des Gitarristen Riffi Raffi steckt der Bochumer Christof Leim. © Sony Music | Sony Music

Eingespielt wurden die Songs des neuen Albums wieder in Finnland – denn da wurde die Band, als Hevisaurus, vor 15 Jahren gegründet. Als Franchise gelangte der Dinokult im Metalsound bald auch nach Deutschland. „Die Musik wird in Finnland produziert und in Deutschland höchstens in Details etwas anders abgemischt. Wir nehmen immer die finnischen Produktionen – die sind ja schon fertig und auch sehr gut“, erklärt Christof Leim. „Die finnischen Originalsongs bekommen dann deutsche Texte, und die folgen den Geschichten, die da erzählt werden.“

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Leim, der an der Uni Köln einst auch ein Diplom in Kern-Physik gemacht hat („.. das ist 20 Jahre her – bevor der Rock’n’Roll mich auf den falschen – oder richtigen! – Pfad geführt hat“), ist selbst Vater zweier Töchter. „Die Vierjährige findet die neuen Songs super und möchte auch immer die lustigen Comic-Videos sehen, die zu den Vorab-Singles erschienen sind. Die neueste Single ist gerade ihr Lieblingslied: „Der haarige Kobold“, weil das auch so eine lustige Geschichte ist.“

Heavysaurus spielen 2025 auch in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle

Der Papa muss nun wieder ins Drachenkostüm und auf Tournee. „Die größte Show der vergangenen Tour war in der ausverkauften Turbinenhalle in Oberhausen“, erinnert er sich. „Im Dezember spielen wir wieder dort, aber wir treten auch im Docks in Hamburg und im Circus Krone in München auf – und nächstes Jahr sogar in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.“ Auch in seiner Heimatstadt Bochum steht Leim wieder mit seinen Dinofreunden auf der Bühne – in der Matrix, erneut mit gleich zwei Shows an einem Tag.

Heavysaurus unmasked: Christof Leim spielt Gitarre als Drache Riffi Raffi.
Heavysaurus unmasked: Christof Leim spielt Gitarre als Drache Riffi Raffi. © privat | Privat

Für die Arbeitszeiten des Familienvaters ein dankbares Engagement, denn die unterscheiden sich von denen bei seinen bisherigen Bands: „Am Wochenende spielen wir mit Heavysaurus meistens um 15 Uhr, weil ab 18 Uhr die Kinder ja irgendwann in die Abendroutine gehen. Unter der Woche sind die Eltern auf der Arbeit. Das heißt, zu früh geht nicht, zu spät auch nicht. Da spielen wir meistens um ca. 17.30 Uhr. Das sind natürlich ganz andere Zeiten als bei erwachsenen Krachmusik-Bands, da kann man sich schon dran gewöhnen. Wenn wir in NRW spielen, bin ich öfter auch schon mal zur Tagesschau wieder auf dem Sofa.“

Heavysaurus auf „Pommesgabel“-Tournee 2024/25 – hier kann man die Dinos live erleben:

  • 18.2., 17 Uhr, Köln, Essigfabrik
  • 9.3., 15 Uhr, Duisburg, Landschaftspark Nord (Gießhalle)
  • 10.3., 14+17 Uhr, Bochum, Matrix
  • 15.3., 17.30 Uhr, Gladbeck, Mathias-Jakobs-Stadthalle
  • 25.4., 17.30 Uhr, Solingen, Cobra
  • 26.4., 17.30 Uhr, Unna, Lindenbrauerei
  • 4.5., 16 Uhr, Gelsenkirchen, Heilig-Kreuz-Kirche
  • 5.5., 15 Uhr Dortmund, FZW
  • 10.5., 17.30 Uhr, Essen, Weststadthalle
  • 11.5., 14 Uhr, Brilon, Kolpinghaus
  • Karten kosten ca. 31 Euro für Kinder (3-11 J.) und ca. 35 Euro für Erwachsene. Hier geht‘s zum Heavysaurus-Ticketshop.
  • Mehr Konzertdaten sowiem IOnfos zur Band gibt‘s auf www.heavysaurus.de

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