Essen. Der elfte Band erzählt vom Tod eines Mädchens, Volkes Zorn und etlichen Vermisstenfällen. Die Spuren führen in die eigenen Reihen.
Das Weihnachtsfest steht bevor und damit familiäre Verpflichtungen. Christophs Töchter haben sich angekündigt, und eigentlich hätte Pia Sander mit den Vorbereitungen mehr als genug zu tun, als ein Spaziergänger an einem verschneiten Sonntagmorgen neben einer Marienstatue auf einem Feld auch noch die Leiche eines jungen Mädchens entdeckt. Die 16-jährige Larissa wurde ermordet. Ein neuer Fall für die kernige Kriminalhauptkommissarin, ihren smarten Chef Oliver Bodenstein und das K11 in Hofheim. Mit „Monster“ legt Erfolgsautorin Nele Neuhaus ihren neuen Roman vor, den elften Band der Taunuskrimireihe: einmal mehr ein Pageturner, packend und politisch.
Der Verdacht fällt auf einen Asylbewerber
Die tote Larissa liegt keine fünfhundert Meter von ihrem Elternhaus entfernt. Am Abend zuvor wollte sie eigentlich bei einer Freundin übernachten, doch dort kam sie nie an. Bald gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber ins Visier der Ermittler. Farwad Mahmoudis DNA-Spuren haften an der Leiche. Er stand bereits einmal wegen Vergewaltigung vor Gericht, kam aber wieder frei.
Doch als die Polizei ihn verhören will, ist er spurlos verschwunden. Derweil schlägt die Wut im Taunus hohe Wellen. Es kommt zu Ausschreitungen: Eine Flüchtlingsunterkunft wird mit Steinen und Farbbeuteln attackiert.
Nele Neuhaus ist eine gewiefte Erzählerin
Neuhaus hat ein Gespür für relevante gesellschaftliche Themen, das hat sie in ihren Büchern oft bewiesen. Und sie ist eine gewiefte phantasievolle Geschichtenerzählerin, die Handlungsstränge und Perspektiven schlüssig und schlau verschachtelt. Und so begleiten wir nicht nur die Arbeit der Kripo in Hofheim, sondern auch Larissas Eltern in ihrer ohnmächtigen Trauer. Und fühlen mit Larissas Freundin Sara, die verzweifelt ein Geheimnis hütet.
Und auch Ermittlerin Pia treiben private Probleme um. In ihrer Ehe mit Christoph, dem Zoo-Direktor, kriselt es. Sie sorgt sich um ihre einsame Mutter, die sie gern öfter besuchen würde. Obendrein wird der aktuelle Fall immer komplizierter. Das Team stößt auf weitere Vermisstenfälle, die alle mit verschiedenen Todesfällen zusammenhängen. Dann kommt es in einem Gerichtssaal zur Katastrophe; involviert ist ein bewährtes Mitglied des K11.
Der Roman „Monster“ fordert sein Publikum
Es wäre nicht Nele Neuhaus, wenn sie die Lösung verschenken würde. Ihr Publikum ist gefordert, es muss dabeibleiben, über 560 Seiten und zig Wendungen und Verwicklungen hinweg. Die mögen bisweilen etwas überkonstruiert wirken, wie oft bei der Bestsellerautorin – sind aber niemals langweilig.
Am Ende hat die heile Kollegen-Welt des K11 ordentlich Blessuren davongetragen. Nichts wird dort künftig so sein, wie es einmal war. Und Pia steht eine Auszeit bevor, weit weg vom Taunus. Mal sehen, wie Nele Neuhaus damit umgeht.