Essen. Die Band „The Smashing Pumpkins“ hat ein neues Album vorgestellt: „Atum“ geriet zu einer Rock-Oper mit 33 Songs. Unser Kritiker hat reingehört.

Zeit seines Musikerlebens wandelte Billy Corgan auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Größenwahn. Auch bei seinem neuesten Projekt wagte der Sänger von The Smashing Pumpkins einen solchen Balanceakt. Und meisterte ihn ohne Absturz: Denn das zwölfte Studioalbum „Atum“ ist nicht weniger als eine bombastische Rock-Oper geworden, die als Dreiakter auf ebenso vielen CDs daherkommt. Und die insgesamt 33 Songs beweisen eindrucksvoll, dass die US-amerikanische Band nichts von ihrer Extraklasse und Experimentierfreudigkeit vergangener Dekaden eingebüßt hat.

In den 90ern zählten die in Chicago gegründeten The Smashing Pumpkins zu den großen Nummern im Musikbusiness: Ihre zweite Platte „Siamese Dream“ (1993) platzte mitten hinein in den Grunge-Hype, der damals über den halben Planeten hinwegfegte. Und mit ihrer extravaganten Mischung aus verzerrten Gitarren und bombastischer Orchestrierung schwammen sie im Erfolgsstrom von Nirvana, Pearl Jam und Co. problemlos mit. Bis heute verkaufte die Band 30 Millionen Alben, erhielt zwei Grammy-Awards.

Alleinstellungsmerkmal war stets Frontmann Billy Corgan

Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal war stets Frontmann Billy Corgan: Dessen näselnde, leicht quäkende Stimme ist unter Tausenden sofort herauszuhören. Sein wuchtiger Glatzkopf verleiht seinem Äußeren etwas Bedrohliches. Und an der Gitarre erweist sich der Sänger als wahrer Meister aller Klassen.

Doch Corgan ist auch bekannt für so manchen Ego-Trip, zudem hatten andere Bandmitglieder akute Drogenprobleme. Der Auflösung (2000) folgte sechs Jahre später die Wiedervereinigung. Heute sind mit Gitarrist James Iha und Schlagzeuger Jimmy Chamberlain immerhin noch zwei weitere Gründungsmitglieder am Start. Komplettiert wird das Quartett seit 2006 durch Jeff Schroeder.

Smashing-Pumpkins-Album „Atum“ mit 33 Songs