Bibliotheken: Älter als das Internet und besser als Google
•
Lesezeit: 9 Minuten
Düsseldorf. Regale voller staubiger Bücher? Das war mal: Bibliotheken sind Informationsbroker – und besser besucht als die Bundesliga. Wo es trotzdem hakt..
Gefeiert wurde in einer schicken, neuen, großen Stadtbibliothek. Vor gut einem Jahr hat Düsseldorf direkt am Hauptbahnhof die neue, zentrale Bibliothek eröffnet. Schick, modern, digital: Man darf vermuten, dass der „Verband der Bibliotheken in NRW“ einen solchen Rahmen bewusst gewählt hat: Warum es einen solchen Verband gegenwärtig vielleicht dringender denn je braucht, erklärt dessen Präsident, Johannes Borbach-Jaene, gleichzeitig Direktor der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.
75 Jahre Bibliotheksverband in NRW – wofür braucht es diesen Verband?
Bibliotheken hatten immer ein Problem mit Lobbyarbeit, sind eher zurückhaltend. So nach dem Motto: Die Leute müssen kommen, weil wir ja ein gutes Angebot haben. Aber man muss aktiv sein und auch Werbung machen für das, was man tut – in die Politik und die Gesellschaft hinein und erklären, was sich verändert hat.
Das ist die eine Herausforderung – aber gerade im Festakt klang an, dass es noch eine zweite gibt: das Existieren zwischen allen Stühlen.
Wir hängen immer so ein wenig zwischen den Ressorts, in den Kommunen genauso wie im Land. In den Städten und Gemeinden sind wir meist im Kulturausschuss verortet, aber Bibliotheken sind ja auch Bildungseinrichtung und haben eine wichtige soziale Funktion, je nach Lage und Ausrichtung der Bibliothek. Das geht vom sozialen Kontaktpunkt für die lesenden Senioren über Kulturangebote wie Lesungen bis hin zum Anlaufpunkt für Studierende, die dort ihren Workspace einrichten. Das passt so nicht in das Ressort- und Kästchendenken der Kommunen und im Land.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.