Weeze. Bernd Dicks spricht im Interview über die Planungen für San Hejmo 2022. Mehrere tausend Tickets sind schon verkauft. Erste Namen aus dem Line up.
Mit San Hejmo könnte im nächsten Sommer in Weeze ein neuer Stern am Festival-Himmel aufgehen. Mehrere tausend Tickets für das die Premiere am 20. August 2022 auf dem Gelände neben dem Airport sind bereits vergriffen, obwohl das Line up noch geheim war – bis heute: Im Interview mit der Redaktion verrät Mitorganisator Bernd Dicks die ersten Headliner aus dem Line up von San Hejmo. Zudem spricht der Weezer über das Showkonzept, die musikalische Ausrichtung und wie man trotz Pandemie ein Festival plant.
Mit Spannung warten die Festivals-Fans auf die ersten Namen aus dem Line up von San Hejmo – wer sind die Headliner im Line up?
Bernd Dicks: „Wir sind mega stolz, dass Marteria und Loredana Headliner auf der Mainstage sind. Zusätzlich auf der Mainstage haben wir noch Giant Rooks sowie Zoe Wees, die gerade komplett durchstartet und die durch die Corona-Pandemie noch keiner live auf einer Konzert-Bühne gesehen hat. Zoe Wees wird ebenso wie Marteria nur wenige Festivals im kommenden Jahr spielen.“
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Line up von San Hejmo 2022 mit Materia und Loredana
Warum habt ihr Euch für diese Künstler entschieden?
Dicks: „Marteria ist für mich aktuell der König des Pop – seine Energie und seine Show sind einfach der Wahnsinn. Dazu kommt Loredana als Königin des HipHop. Und mit Felix Jaehn haben wir noch einen internationalen Superstar auf der elektronischen Bühne.“
Bei der Premiere eines Festivals ist es grundsätzlich schwer, bekannte Künstler für einen Auftritt zu gewinnen – wie lief es bei San Hejmo?
Dicks: „Einerseits hat uns die Reputation durch Parookaville natürlich geholfen. Zudem haben wir das Booking mit einer Partneragentur zusammen gemacht, die im Live-Musik-Sektor noch mehr Erfahrung und Kontakte hat. Ursprünglich sollte San Hejmo schon 2021 an den Start gehen. So hatten wir viel Zeit, um an den Bookings zu feilen und mit den Künstlern zu sprechen.“
Wie viele Künstler und Bands werden insgesamt bei San Hejmo auftreten?
Dicks: „Es werden um die 30 Acts sein, die auf mindestens drei Bühnen auftreten werden. Und auch mit dem weiteren Programm werden wir, die vielen, vielen tausend Menschen, die bereits Tickets gekauft haben, nicht enttäuschen…“ (lacht)
Mehrere tausend Tickets sind für das Festival in Weeze verkauft
Das hört sich so an, als ob der Vorverkauf gut angelaufen wäre…
Dicks: „Das ist schon bemerkenswert. Noch bevor wir einen Namen aus dem Line up verkündet haben, sind alle Blind und Early Bird Tickets vergriffen und wir sind schon beim regulären Preis angekommen. Offenbar treffen wir wieder einen Nerv.“
Wie kam es dazu, mit San Hejmo ein zweites Festival in Weeze zu installieren?
Dicks: „Am Airport Weeze darf auf dem Gelände nur eine gewisse Zahl an Events stattfinden. Es gibt Mud Masters und Parookaville. Früher gab es noch Q-Base, was aber nicht mehr stattfindet. Und diesen Slot im August haben wir uns jetzt gesichert, weil es Synergie-Effekte mit Parookaville gibt und wir natürlich auch wollten, dass niemand anderes dahingeht.“
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Welche Idee steckt hinter dem Festival?
Dicks: „Nicht nur die Musik sollte der Headliner sein, sondern auch das Festival selbst, um erfolgreich zu sein. Wir haben in den letzten Jahren ein gutes Gefühl entwickelt, wie man die Leute ansprechen muss und welche Zutaten man braucht, damit ein Festival den Gästen schmeckt.“
Wodurch unterscheidet ihr Euch von Rock am Ring, Wacken oder Juicy Beats?
Dicks: „Bei anderen Festivals gibt es schwarze Kasten-Bühnen und relativ wenig drumherum. Da sitzen Gäste während der Umbaumaßnahmen auf dem Boden, trinken Bier und spielen Karten. Das wollen wir ändern und werden uns zum Beispiel für diese Überbrückungszeit etwas Cooles einfallen lassen."
Bernd Dicks: "San Hejmo wird ein Musik- und Kultur-Festival“
Was gehört noch zum Showkonzept?
Dicks: „Man kann den ganzen Tag in San Hejmo verbringen, zum Beispiel um Fotos zu machen. Wir haben Streetart-Künstler, die das Festival-Gelände gestalten, verschiedene Kunst-Installationen und einen Streetfood-Markt. San Hejmo wird ein Musik- und Kultur-Festival.“
Was bedeutet der Name San Hejmo?
Dicks: „Das ist angelehnt an die weltweite Plansprache Esperanto und bedeutet ,Heiliges Zuhause‘. Wir wollen einen Ort schaffen, wo man sich für einen Tag zuhause fühlt und besondere Sachen erleben kann.“
Welche Altersgruppe und welches Publikum wollt ihr ansprechen?
Dicks: „Einlass ist ab 16 Jahre, weil es aktuell nur eintägig ist. Wir wissen von Parookaville, dass viele junge Leute auf Festivals gehen wollen. Mit San Hejmo wollen wir auch Familien ansprechen. Die Kids gehen dann zur Mainstage zu Loredana und die Eltern schauen sich auf einer anderen Bühne eine kölsche Band an oder gehen in den Biergarten.“
Wird das Festival ein Erfolg ist eine Erweiterung mit Camping angedacht
Plant ihr bei einem Erfolg von San Hejmo langfristig eine Erweiterung auf mehrere Festival-Tage inklusive Camping?
Dicks: „Das können wir uns definitiv vorstellen. Wir planen aber jetzt erstmal 2022 als Tages-Festival.“
Ihr startet mit einer Kapazität von rund 25.000 Besuchern – gibt es bei der aktuell großen Ticket-Nachfrage auch die Option, dass schon die Premiere noch größer wird?
Dicks: „Ja…., wir müssen schauen, wie sich das entwickelt. Theoretisch wäre mehr möglich, aber das muss sich gut anfühlen und der Platz vor der Mainstage muss groß genug sein. Den von Parookaville bekannten Bereich der Desert Valley und der Hauptbühne werden wir bei San Hejmo nicht nutzen.“
In Zeiten, wo viele Kulturveranstaltungen noch abgesagt werden und es Rekord-Zahlen bei den Neuinfektionen in Deutschland gibt, wirkt die Installation eines neuen Festivals überraschend – wieviel Mut gehört dazu?
Dicks: „Das ist von uns auch als Statement gemeint. Wir haben gemerkt, dass die Leute dringend mal wieder raus müssen, um Probleme aus dem Privatleben wie Aggressionen aber auch Depressionen, die sich durch die Pandemie verstärkt haben, etwas Positives entgegenzusetzen. Mit dem Festival wollen wir ein Ventil bieten aus Freude, Tanzen und Spaß mit Freunden, damit sie ihren Alltag mal vergessen können.“
Veranstalter blicken optimistisch auf den Festival-Sommer 2022
Glaubt ihr denn daran, dass es 2022 einen Festival-Sommer geben wird?
Dicks: „Wir sind der Auffassung, dass im nächsten Sommer die pandemische Lage – wie in den letzten beiden Jahren – nicht so dramatisch ist, dass man Outdoor-Veranstaltungen absagen müsste.“
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Welche Regeln oder Einschränkungen könnte es denn trotzdem bei San Hejmo geben?
Dicks: „Keiner kann aktuell sagen, welche Regeln gelten werden. Aber man kann davon ausgehen, dass es für Geimpfte oder Genesene keine Maskenpflicht im Freien geben wird, weil die Inzidenzen im vergangenen Sommer teilweise sogar einstellig waren. Und wenn es am Ende 2G ist, weil wir es für eine Genehmigung machen müssen, dann gilt halt 2G. Wir können die Pandemie Stand jetzt gut mit Impfungen beherrschen.“
Wie seid Ihr denn mit Eurer Weezer „Next Events GmbH“ bisher durch die Krise gekommen?
Dicks: „Wir haben keinen Mitarbeiter verloren oder entlassen müssen. Hier hat das Kurzarbeitergeld wirklich geholfen. Aber wir warten immer noch auf die Bewilligung der Überbrückungshilfe – das ist echt unglaublich. Glücklicherweise haben wir in den Vorjahren sehr solide gewirtschaftet, so kommen wir gut über die Runden. Natürlich auch, weil wir viele treue Fans haben. So sind 70 Prozent der Tickets für Parookaville bereits vergeben. Und die erste Resonanz auf San Hejmo ist ja auch fantastisch.“
Tickets und weitere Informationen gibt es unter www.sanhejmo.com