Herne. Ein lockeres 5:0 für Arminia Bielefeld gab es am Ende im Pokal-Viertelfinale. Warum das für Hernes Trainer dennoch in Ordnung ist.

Es kam so, wie es kommen musste und es am Ende alle gedacht haben. Der SC Westfalia Herne hat das Viertelfinale des Krombacher-Westfalenpokal mit 0:5 gegen den Drittligisten aus Bielefeld verloren. „Wir haben uns in Sachen Mentalität und Disziplin sehr teuer verkauft“, zollte Christian Knappmann seiner Mannschaft trotz der Niederlage ein großes Lob. 

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Für die Herner Fußballfans unter den knapp 2000 Zuschauern war die Partie wie ein großen Klassentreffen. Akteure aus allen Teams unterstützen den SCW oder verbrachten einfach einen angenehmen Nachmittag unter Freunden. „Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht und wollten irgendwann den Lucky Punch setzen“, so der SCW-Coach weiter. Immer wieder gab es von der Seite, die Herner verbrachten das Spiel auf der Seite der Tribüne, Anfeuerungsrufe. Beide Stehplatzbereiche waren gut gefüllt und auch die Bier- und Essensstände konnten sich über Arbeit nicht beschweren. „Die Unterstützung der Zuschauer war überragend“, befand auch Christian Knappmann nach dem Spiel.

Westfalia Herne gegen Arminia Bielefeld: „Wenn du aufmachst, killen sie dich“

Bielefeld nahm die Partie von Beginn an ernst und schnürte den Westfalenligisten in seiner eigenen Hälfte ein. Immer wieder stand SCW-Keeper Daniel Dudek im Mittelpunkt. „Er hat überragend gehalten. Ihm steht eine große Zukunft offen. Da bin ich mir sehr sicher“, hatte der Trainer der Westfalia nur lobende Worte für seinen Keeper übrig. 

Westfalenpokal: SC Westfalia Herne - DSC Arminia Bielefeld
Konnte dem 0:5 gegen Arminia Bielefeld im Westfalenpokal und seiner Mannschaft heute dennoch viel abgewinnen: Westfalia Hernes Trainer Christian Knappmann. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Die Geschichte des Spiels ist dabei relativ schnell erzählt. Bielefeld hatte zu 90 Prozent den Ball und schnürte Herne in der eigenen Hälfe ein. Vor allem in den ersten zehn Minuten merkte man der Westfalia die Nervosität an. Sie konnte sich bei Keeper Daniel Dudek bedanken, dass das Spiel nicht schon zu dieser Zeit 0:2 stand. Beim Führungstreffer der Gäste hatte der Torhüter keine Chance, doch in der Folge war Herne deutlich besser im Spiel. „Wenn du dann aber aufmachst, killen sie dich“, sagte auch Knappmann nach dem Spiel. Seine Mannschaft machte es aber bis zur Pause gut und hielt das 0:1 bis zum Seitenwechsel. Christian Silaj hatte die einzige kleinere Möglichkeit für sein Team, sein Schuss wurde jedoch in letzter Sekunde geblockt.

Westfalenpokal in Herne: „Auf dem Rasen kannst du keinen Fußball spielen“

Auch nach dem Wiederbeginn änderte sich am Spielverlauf wenig. Bielefeld blieb spielbestimmend, Herne konterte gefällig, große Möglichkeiten blieben vorerst aus. Die Treffer zum 0:2 und zum 0:3 waren zwangsläufig. Erst danach konnte dann auch der SCW Akzente setzen. Erst scheiterte Christian Silaj am stark reagierenden DSC-Keeper Jonas Kersken, wenig später schoss Daiki Shigeno den Ball an den Pfosten. „Man hat dann auch gemerkt, dass wir auf Rasen einfach nicht geübt sind. Die körperliche Differenz wurde immer deutlicher“, sagte Christian Knappmann. Der Drittligist legte in der Schlussphase noch zwei weitere Treffer nach und gewann das Spiel auch in der Höhe verdient. 

Westfalenpokal: SC Westfalia Herne - DSC Arminia Bielefeld
Wenn auch nicht im heimischen Stadion: Der Support der Westfalia-Anhänger war auch in der Mondpalast-Arena in Wanne-Eickel da. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

„Irgendwann sind die Beine auch schwer geworden. Auf diesem Rasen kannst du keinen Fußball spielen. Deshalb war es auch unsere Idee, tief zu stehen und Bielefeld den Ball zu überlassen. Aber wenn du nach einem frühen Stuckateur noch eine Chance haben willst, musst du etwas nach vorne machen. Das haben wir getan und dann wurden wir in den Situationen der Tore einfach ausgespielt“, war der SCW-Coach trotz der klaren Niederlage stolz auf den Auftritt seiner Truppe. 

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