Bottrop. Mit der Modernisierung der Sportanlage In den Weywiesen entstanden in Bottrop Ende Juli öffentliche Padel- und Pickleballplätze. Wie kommt das Angebot an?
- Im modernisierten Sportpark Weywiesen in Bottrop gibt es jetzt je zwei Padel- und Pickleballplätze.
- Nach rund einem Monat scheint das neue Sportangebot bei den Bürgern gut anzukommen.
- Die Plätze können online kostenfrei genutzt werden, auch Schläger gibt es – alle Infos im Artikel.
Zwei jüngere Männer spielen ein Pickleball-Einzelduell, ein Quartett mit etwas älteren Herren bereitet nebenan ihr Doppelmatch vor, auf dem Platz gegenüber schlagen Vater und Sohn wiederum ein paar Bälle Padel. „Wir sind mal eben in nur fünf Minuten aus Vonderort mit den Fahrrädern hergekommen. Das ist wirklich super hier“, sagt Nikolas Heim.
Kaum treten er und Sohn Johannes die Heimreise an, stehen auch schon zwei junge Pärchen auf dem Court. Wie die anderen haben sie einen der je zwei öffentlichen Padel- und Pickleplätze in den Weywiesen über ein Online-Portal der Stadt Bottrop kostenfrei für 30 bis 90 Minuten gebucht. Die neuen Sportangebote auf der frisch modernisierten Anlage scheinen, Stand jetzt, anzukommen.
Bottrop: Padel und Pickleball auf öffentlichen Anlagen decken neue Nachfrage ab
„Nach nicht mal vier Wochen haben wir 220 registrierte Nutzer, die Plätze sind in den Abendstunden fast immer ausgebucht. Da haben wir einen Nerv getroffen“, zieht Henning Wiegert, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs der Stadt Bottrop, eine Zwischenbilanz. „Wir wollen bei unserem neuen städtischen Sportkonzept ja viele Sportarten berücksichtigen, auch die neuen und trendigen. Es geht nicht immer nur um Fußballplätze.“
Padel und Pickleball sind – vereinfach erklärt – Tennis-Varianten auf kleineren Plätzen und mit kleineren und leichteren Schlägern und langsameren Bällen. Beim international immer populäreren Padel kommen Elemente vom Squash hinzu, da in den hinteren Feldbereichen mit Bande gespielt werden kann. „Padel-Edelfans“ aus Deutschland sind übrigens Hansi Flick und Jürgen Klopp. Beide haben in Hallen investiert, in denen Padelplätze gemietet werden können.
Während Padel wie Tennis durchaus auch sehr dynamisch gespielt wird, geht es beim Pickleball eher ruhiger zu. „Das ist schonend für die Gelenke, das kann man bis ins hohe Alter spielen“, meint Walter Hähnel. Er ist mit seinen Mitspielern vom Turnerbund Osterfeld aus Oberhausen gekommen, wo öffentliche Pickleballplätze, dazu noch an frischer Luft, Mangelware sind.
Ausrüstung gibt es nebenan beim TC Blau-Gelb Eigen
In den Bottroper Weywiesen muss man auch noch nicht mal Vereinsmitglied sein oder selber Schläger und Bälle besitzen, um hier Pickleball und Padel spielen zu können. Damit der Einstieg in die Sportarten niederschwellig ist, gibt es Equipment direkt nebenan im Tennisheim des TC Blau-Gelb Eigen auszuleihen.
„Damit tragen wir auch der Realität Rechnung, dass sich heute immer weniger Menschen an Vereine binden und Sport lieber freier ausüben möchten“, erklärt Wiegert. „Durch die Kooperation bei der Ausleihe der Geräte nehmen wir aber bewusst den TC Eigen mit. Der kann mit den Plätzen auch eigene Angebote und Formate für Mitglieder entwickeln, die Gastronomie hier hat vielleicht ein paar Kunden mehr. Synergie-Effekte finde ich immer gut.“
Auch Fußballtennis möglich
Bei der Modernisierung der Sportanlage In den Weywiesen habe für eine Ansiedlung von Padel- und Pickleplätzen auch die am Standort bereits vorhandene Nähe zum Tennisclub und damit Menschen, die eine Affinität zu Rückschlagsportarten haben, gesprochen. Wie an diesem Sommerabend zu sehen ist, sind unter den Nutzern aber Menschen von überall her und mit mehr oder weniger Vorerfahrung.
Lesen Sie auch: 16 Fotos - Eindrücke von den neuen Padel- und Pickleballplätzen in Bottrop
Sommer ist ein gutes Stichwort. Padel und Pickleball seien draußen eher was für trockene, warme und windstillere Tage, wie die erfahrenen Spieler aus Oberhausen meinen. „Stimmt“, sagt auch Henning Wiegert, „aber wir werden sehen. Es gibt auch schönere Tage im Herbst und Winter, und es gibt auch hartgesottenere Spieler.“ Außerdem habe er auch kein Problem damit, wenn die Plätze „zweckentfremdet“ werden – zum Beispiel für Fußballtennis. Wenn denn alle ordentlich mit den Plätzen umgehen. „Es ist aber auch noch nichts vorgefallen. Für den Moment würde ich also sagen: Das war eine gute Idee.“
Padel und Pickleball im Sportpark Weywiesen in Bottrop spielen – so funktioniert es:
Theoretisch können die Padel- und Pickleballplätze zu den Öffnungszeiten des Sportparks Weywiesen (In den Weywiesen 86, 46240 Bottrop) täglich von 8 bis 22 Uhr öffentlich und kostenfrei genutzt werden. Der Zugang ist auch über den Eingang des Tennisclubs Blau-Gelb Eigen (Am Schlangenholt 58, 46240 Bottrop) möglich.
Reservierungen der Plätze und Zeiten sind bei der derzeitigen Nachfrage aber nicht nur empfehlenswert, sondern eigentlich schon dringend nötig. Wer einen Platz gebucht hat, hat Vorrang vor Spielern, die keine Reservierung haben. Plätze und Zeiten kann man sich, nach kurzer Registrierung, unter www.sportpark-weywiesen.de sichern. Die Platzbuchungen sind ebenfalls kostenfrei. Es gelten aber Regeln:
1. Ein Platz kann für max. 90 Minuten gebucht werden.
2. Es kann nur ein Platz parallel gebucht werden.
3. Es ist max. eine Vorausbuchung möglich.
4. Es kann max. 7 Tage im Voraus gebucht werden.
5. Wird der gebuchte Platz nicht genutzt, muss die Buchung storniert werden.
Wer keine Padel- oder Pickleballschläger bzw. -bälle besitzt, kann diese gegen eine kleine Gebühr (Schläger: 3 Euro, Bälle: 6,50 Euro) nebenan zu den Öffnungszeiten des Vereinsheims vom TC Blau-Gelb Eigen leihen:
Montag & Donnerstag: 16 bis 21 Uhr
Dienstag: 14 bis 21 Uhr
Mittwoch: 17 bis 21 Uhr Freitag: 13 bis 21 Uhr Samstag & Sonntag: 11:30 bis 18 Uhr
Weitere Berichte aus dem Bottroper Sport
Folgen Sie auch unserem Kanal für den Bottroper Sport auf Instagram