Bottrop. Die Bottroperinnen Stefanie Horn und Nicole Maier haben es zu den Olympischen Spielen geschafft. Sie erzählen, was auf dem Weg dahin wichtig war.

Olympische Spiele – davon träumen viele Sportlerinnen und Sportler. Nur die wenigsten schaffen es tatsächlich, daran teilzunehmen. Zwei, die in den vergangenen Wochen in Paris am Start waren, sind Stefanie Horn und Nicole Maier. Die Slalom-Kanutin und die Schwimmerin wurden in Bottrop geboren und haben den Weg in den Leistungssport geschafft.

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„Jeder muss sein eigenes Tempo finden“, sagte Marc Lewandowsky von der SVg 1924 Bottrop anlässlich eines Gesprächtermins mit Oberbürgermeister Bernd Tischler und Henning Wiegert, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs. So sei Nicole Maier im ersten Schritt noch nicht bereit gewesen, an einen Stützpunkt zu wechseln. „Sie kam damals zurück und hat gesagt, dort wird gar nicht gelacht“, erinnert sich Lewandowsky.

Nicole Maier: Über Gladbeck/Recklinghausen in die USA

Wenige Jahre später machte Maier dann doch den Schritt, wechselte zunächst zur SG Gladbeck/Recklinghausen, mittlerweile trainiert sie in den USA in Miami (Ohio). „Meine Familie hat mich an den Punkt gebracht, an dem ich heute bin. Sie ist immer für mich da, bei Höhen und bei Tiefen“, sagt Maier. Es klinge zwar „kitschig, aber man muss an sich selbst glauben, sich selbst vertrauen. Leistungssport ist sehr, sehr hart, aber es hat sich gelohnt“, so die 20-Jährige, die in Paris mit der 4x200 Meter-Freistilstaffel im Vorlauf ausgeschieden war.

„Es braucht Schlüsselfiguren wie meine Eltern, meine Schwestern, aber auch die engsten Freunde die einem sagen, wenn etwas falsch läuft oder wenn man etwas richtig macht. Komplimente tun immer gut.“

Stefanie Horn
Slalom-Kanutin

Stefanie Horn schlägt in dieselbe Kerbe. „Es braucht Schlüsselfiguren wie meine Eltern, meine Schwestern, aber auch die engsten Freunde, die einem sagen, wenn etwas falsch läuft oder wenn man etwas richtig macht. Komplimente tun immer gut.“ Dazu käme, dass oft auch ein enormer finanzieller Aufwand hinter den sportlichen Aktivitäten steht. „Da braucht man Mama und Papa. Das muss man zum emotionalen Wert hinzuzählen“, so die dreimalige Olympia-Teilnehmerin, die in Paris Rang fünf belegte.

Mentale Stärke wird für die Sportlerinnen immer wichtiger

Auch ihr Trainer spielt eine große Rolle. „Er ist zum Glück Psychologe und kann mich sehr gut beruhigen, aber auch aktivieren. Die mentale Gesundheit ist sehr wichtig. Ich brauche meine Bezugsperonen, gerade wenn ich lange unterwegs bin. Klar kann man telefonieren, aber mal eine Runde gemeinsam spazieren gehen, ist schon wichtig“, sagt die 33-Jährige.

Die Stadt Bottrop unterstützt mit dem Projekt zur Förderung des Leistungssports aktuell 30 Sportlerinnen und Sportler auf deren Weg in den Spitzensport individuell. Stefanie Horn würde aber sogar noch früher ansetzen. „Sommercamps sind wichtig, gerade auch Sportarten zu fördern, bei denen keine großen Anschaffungen nötig sind. Vielleicht auch mit AGs“, sagt sie. „Wer Sport treibt, ist mehr draußen, lernt die Natur besser kennen und respektiert sie. Auch das allgemeine Miteinander wird dadurch besser“, so Horn. Und der oder die eine oder andere schafft es dann vielleicht so wie Nicole Maier und Stefanie Horn bis zu den Olympischen Spielen.

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