Berlin. Renten, Kabelanschluss, Cannabis, Krebsvorsorge, Plastikdeckel: Im Juli gibt es einige Änderungen für Verbraucher. Der große Überblick.
Zum 1. Juli 2024 kommt es zu vielen Änderungen für Verbraucher in Deutschland. Besonders freuen können sich die Rentnerinnen und Rentner: Sie erhalten zum Start des neuen Monats mehr Geld. Eine größere Freiheit erhalten Mieterinnen und Mieter: Das sogenannte Nebenkostenprivileg entfällt, sie können und müssen sich künftig selbst um ihren Kabelanschluss kümmern. Neu ist auch der Start der Cannabis-Clubs, in denen Cannabis gemeinschaftlich angebaut werden darf. Die wichtigsten Änderungen im Juli 2024 haben wir in dieser Übersicht zusammengefasst.
Änderung ab Juli 2024: Rentnerinnen und Rentner erhalten mehr Geld
Gute Nachrichten für alle 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner : Ab 1. Juli gibt‘s mehr Geld. Der Rentenwert steigt dann um 4,57 Prozent von 37,60 Euro auf 39,32. Die Anpassung gilt dabei erstmals einheitlich im gesamten Bundesgebiet, Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es nicht mehr. Der Rentenwert ist der Betrag, der einer abschlagsfreien monatlichen Rente aus Beiträgen eines Durchschnittsverdieners für ein Jahr entspricht. Die Details zu der Rentenerhöhung im Juli 2024 lesen Sie hier.
Kabelfernsehen: Mieterinnen und Mieter können frei wählen
Bisher war es meist so: Wer zur Miete wohnt, zahlt die Kosten für den Kabelfernsehanschluss mit, egal ob dieser genutzt wird oder nicht. Möglich wurde das durch das sogenannte Nebenkostenprivileg, das Hauseigentümern erlaubte, die Kabelgebühren über die Nebenkosten an die Hausgemeinschaft weiterzugeben. Diese Regelung wurde im Dezember 2021 abgeschafft, bis zum 30. Juni läuft noch eine Übergangsfrist. Danach können alle Mieterinnen und Mieter ihre Fernsehempfangsart frei wählen und, falls gewollt, einen eigenen Kabelvertrag abschließen. Die Details zu den Änderungen beim Kabelanschluss lesen Sie hier.
Cannabis-Clubs dürfen starten
Ab dem 1. Juli darf Cannabis in speziellen Vereinen gemeinschaftlich angebaut und an Vereinsmitglieder abgegeben werden. Der Konsum in den „Anbauvereinigungen“, wie sie im Gesetz heißen, ist aber nicht erlaubt. Die Vereine dürfen maximal 500 Mitglieder haben und Cannabis in begrenzten Mengen nur an diese Mitglieder abgeben und nicht verkaufen.
Lesen Sie auch: Cannabis-Konsum steigt bei einer Gruppe besonders stark
Deckel müssen an der Plastikflasche hängen
Viele Getränkehersteller haben die EU-Vorgabe längst umgesetzt, nun wird sie zur Pflicht: Einwegflaschen aus Kunststoff dürfen ab 3. Juli nur noch fest sitzende Verschlüsse haben, sie dürfen sich also nicht mehr abschrauben lassen. Das soll Abfall reduzieren und die Recyclingquote erhöhen.
Neu für Autofahrer: „Blackbox“ wird Pflicht
Neu zugelassene Autos müssen ab dem 7. Juli mit einem sogenannten Event Data Recorder (EDR) ausgestattet sein. Ähnlich wie bei der Blackbox im Flugzeug soll der EDR bei einem Unfall eine kurze Zeitspanne vor und nach dem Crash aufzeichnen, wie der ADAC in München erklärte. Ziel ist es, ein besseres Verständnis über den Unfallhergang zu bekommen. Verbaut ist der Datenspeicher meistens im Airbag-Steuergerät. Dort laufen laut ADAC alle relevanten Informationen von Beschleunigungssensoren zusammen. Aufgezeichnet werden Daten wie die Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Lenkwinkel oder ob der Airbag ausgelöst wurde. Gespeichert werden die Informationen lokal im Auto.
Brustkrebs-Früherkennung: Altersobergrenze wird angehoben
Die Altersobergrenze der kostenlosen Brustkrebsvorsorge für gesetzlich Versicherte wird von 69 auf 75 Jahre angehoben. Umgesetzt werden soll die Neuregelung zum 1. Juli. Die Details zu den Änderungen bei der Brustkrebsvorsorge lesen Sie hier.
Erhöhung der Pfändungsfreigrenzen
Damit auch Schuldner ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten können, gibt es die Pfändungsfreigrenze, die festsetzt, wie viel Geld den Betroffenen pro Monat mindestens bleiben muss. Ab 1. Juli ist ein Betrag von 1491,75 Euro unpfändbar, die bisherige Grenze lag bei 1402,28 Euro.
Deutsche Bahn: Wichtige Strecke monatelang gesperrt – Sanierung der Riedbahn startet
Die Deutsche Bahn beginnt am 15. Juli mit der Generalsanierung der Riedbahn, die Frankfurt und Mannheim verbindet. Bis zum 14. Dezember bleibt die Strecke gesperrt. Züge werden umgeleitet, und es gibt Schienenersatzverkehr.
Auch interessant: Werden Züge im Osten gestrichen? Bahn widerspricht Bericht
Änderungen bei der Mautpflicht für kleinere Transporter
Zum 1. Juli gilt die Mautpflicht auch für kleinere Transporter mit mehr als 3,5 Tonnen. Bisher greift sie ab 7,5 Tonnen.
Diäten der Bundestagsabgeordneten steigen
Für die 734 Abgeordneten im Bundestag gibt es mehr Geld: Zum 1. Juli steigen die Diäten um sechs Prozent. Die Abgeordnetenentschädigung steigt dann um 635,50 auf 11.227,20 Euro im Monat.
- Politik-News: Die wichtigsten Nachrichten des Tages aus der Bundespolitik im Blog
- Kanzlerkandidatur: Pistorius hat jetzt eine Bitte an die SPD
- Buchpräsentation: Diesen Putin-Satz vergisst Merkel bis heute nicht
- Podcast: Jens Spahn – Für meinen Mann war mein Amt eine Belastung
- Infrastruktur: Gekappte Ostsee-Kabel – Die Angst um unsere Lebensadern