Bochum. Bei sonnigem Wetter strömten am Sonntag Tausende Menschen in den Botanischen Garten in Bochum. Der lockte mit einem bunten Programm.

Versteckt hinter den großen grauen Betonbauten auf dem Campus der Ruhr Universität Bochum, am Audimax und der Mensa vorbei, eine Flut von Treppen hinunter und dann links neben einem blauen Container-Komplex befindet sich der Eingang zum Botanischen Garten der RUB. Mehrere Tausend Menschen kamen am vergangenen Sonntag, um die Natur dort auf neue Art und Weise kennenzulernen. Mit Themenführungen, Bastelaktionen und Pflanzenverkäufen lockte der Garten zum Tag der offenen Tür.

Der Chinesische Garten ist ein Highlight

Im Botanischen Garten angekommen fallen zunächst die großen Schauhäuser wie das Tropenhaus oder auch die Savannenhäuser auf. Auch der Chinesische Garten ist ein Highlight, das sogar über Bochum hinaus bekannt ist. Dort zieht es viele Besucher zuerst hin. Aber gibt es auch spannende Ecken, die bei einem Besuch eher unbeachtet bleiben? Bei dieser Frage kann Johanna Gericke weiterhelfen. Sie schließt dieses Jahr nach zwei Jahren ihre Ausbildung im Botanischen Garten ab und weiß genau, welche Ecken auf dem Gelände besonders zu empfehlen sind.

Morphologie, Cortenstahl-Hochbeet und Dünenpflanzen

Gemütlichkeit mitten in einem Gartenparadies: Auch das erlebten die Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür im Botanischen Garten.
Gemütlichkeit mitten in einem Gartenparadies: Auch das erlebten die Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür im Botanischen Garten. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

„Natürlich denken viele zunächst an den Chinesischen Garten. Aber es gibt noch viel mehr, was Besuchern vielleicht nicht direkt ins Auge fällt“, erklärt Johanna. Auf einem kleinen Rundgang macht sie vor einem auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkenden Beet halt. „Das ist unsere Morphologie – ein Beet, das die Formenvielfalt von Blättern, Sprossen oder auch Früchten vermitteln soll.“ So könnten Besucher sehen, was eigentlich bei Pflanzen alles möglich ist.

Tag der offenen Tür im Botanischen Garten der RUB.Ein weiterer Stopp sind die vier Dünen im Botanischen Garten. Dort gibt es Pflanzen zu sehen, die unter anderem auf Inseln wie Wangerooge oder Spiekeroog vorkommen. Außerdem liegt Johanna ein Hochbeet direkt hinter den Pflanzenverkaufsständen besonders am Herzen: „Ich bin wahrscheinlich voreingenommen, aber unser Cortenstahl-Hochbeet ist mein Favorit. Daran habe ich selbst mitgearbeitet.“

Das Hochbeet ist sehr bunt und vor allem mit unterschiedlichen Stauden bepflanzt. Viele Insekten finden dort ein Zuhause und tragen so zur pflanzlichen Vielfalt bei.

Auszubildenden-Projekt zeigt natürliche Gartenhelfer

Idylle pur: ein verschlungener Weg des Botanischen Gartens in Bochum.
Idylle pur: ein verschlungener Weg des Botanischen Gartens in Bochum. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Zuletzt bleibt Johanna Gericke beim diesjährigen Azubi-Projekt stehen. Dabei gibt es unterschiedliche Pflanzen zu sehen, die bei der Gartenpflege helfen können. Auszubildende Judith Führer: „Wir stellen hier unter anderem Pflanzen wie Erbsen oder auch Lupinen aus. Die helfen im Garten dabei, den Boden mit Stickstoff anzureichern“, erklärt sie. „Außerdem zeigen wir, wie man mit gekochten Pflanzenteilen Tiere wie Blattläuse bekämpfen kann – ganz ohne Chemie.“

Demnächst ist eine Südamerika-Ecke im Garten geplant

„Ich habe hier wirklich gerne meine Ausbildung gemacht“, erklärt Johanna zum Abschluss des Rundgangs.

„Der Botanische Garten ist ein besonderer Ort in Bochum, der Pflanzenvielfalt unterstützt und Pflanzenpflege zugänglich macht.“ Als nächstes Projekt sei unter anderem eine Südamerika-Ecke geplant. Darauf könnten sich Besucher im Lauf des nächsten Jahres freuen.