Krefeld. Bis der geplante „Affenpark“ zur Verfügung steht, erhalten die beiden Schimpansen ein provisorisches Freigelände - 200 Quadratmeter groß.

Die beiden Schimpansen Bally (48) und Limbo (28), die den fürchterlichen Brand zu Silvester 2019 überlebt haben, bleiben im Krefelder Zoo. Wie der Tierpark an diesem Dienstag (18. Mai 2021) mitteilte, wird für die beiden Tiere ein provisorisches Außengehege errichtet. Später sollen sie in das künftige „Artenschutzzentrum Affenpark“ einziehen und dort mit Artgenossen eine neue Gruppe bilden.

Ein zunächst geplanter Umzug der beiden Tiere in einen dänischen Zoo hatte sich zerschlagen. Das Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) hatte diesen Umzug vorgeschlagen. Allerdings hatten sich diese Pläne auch nach Monaten nicht konkretisiert, weil der dänische Zoo noch Umbauten plant, diese aber offenbar weiterhin nicht finanziert sind.

Bally und Limbo sind nach Brand unzertrennlich

Nun also die Entscheidung: Bally und Limbo bleiben langfristig in Krefeld. Der Tierpark dort spricht von einem „wichtigen Signal“. Eine Trennung der beiden Tiere sei nie eine Option gewesen. Bei dem Brand in der Silvesternacht 2019 waren mehr als 50 Tiere getötet worden, Bally und Limbo waren die einzigen Überlebenden. Sie hätten nach dem dramatischen Erlebnis noch enger zueinander gefunden.

„Sie lausen einander, teilen Futter und spielen zusammen“, berichtete Zoo-Sprecherin Petra Schwinn. Der Verbleib der beiden Menschenaffen ist mit dem EEP abgestimmt. Die Einrichtung des etwa 200 Quadratmeter großen Freigeheges am Gorilla-Garten soll dafür sorgen, dass die Tiere an die frische Luft können, „Gras unter den Füßen spüren“ und klettern können, so Schwinn.

Finanziert aus Spenden nach Affenhaus-Brand

Derzeit sind Bally und Limbo in einem für Besucher nicht einsehbaren Innengehege untergebracht, was für einigen Wirbel gesorgt hatte. Vorwürfe von Tierrechtlern konnte der Krefelder Zoo aber eindrucksvoll widerlegen. Sowohl das renommierte Jane Godall Institut wie auch das Veterinäramt Krefeld bescheinigten, dass die beiden Affen psychisch und physisch „in sehr gutem Zustand“ seien.

Allerdings wurde in den Gutachten auch daraufhin gewiesen, dass die Tiere in absehbarer Zeit Zugang ins Freie benötigen. Das soll nun das geplante provisorische Freigehege leisten, für das der Zoo nach eigenen Angaben derzeit einen Bauantrag stellt. Finanziert werden soll es aus den Spenden nach dem Affenhausbrand. Die Kosten werden bei rund 175.000 Euro liegen.

Freigelände muss übernetzt werden

„Das Gelände muss übernetzt werden“, so Zoo-Sprecherin Schwinn. Zudem sei Baumaterial aktuell teuer. Für Besucher wird die provisorische Freianlage ebenfalls nicht einsehbar sein. Genutzt werden soll sie, bis der erste Bauabschnitt des geplanten Affenparks zur Verfügung steht (Warmhaus plus Außenanlagen). Einen gesicherten Termin dafür gibt es bislang nicht.