Berlin (dpa/tmn). Ein Tortilla-Chip, gewürzt mit der schärfsten Chili der Welt - wer bekommt ihn tapfer runter? Viele Kinder und Jugendliche stellen sich der „Hot Chip Challenge“. Und setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.
Der Mund brennt, die Augen tränen, der Schweiß perlt: Extreme Schärfe ist gerade für Kinder und Jugendliche eine gesundheitliche Gefahr. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Anlass ist die die sogenannte „Hot Chip Challenge“. Menschen dokumentieren dabei in sozialen Netzwerken, wie sie einen besonders scharfen Tortilla-Chip essen. Eine Mutprobe, die vor allem Jugendliche und Kinder fasziniert.
Der Blutdruck kann außer Kontrolle geraten
Der Chip, um den es geht, soll 500-mal schärfer sein als Tabasco-Soße. Verantwortlich für die Schärfe von Chili-Produkten ist der Stoff Capsaicin.
Wer Capsaicin in hohen Mengen zu sich nimmt, muss zum Beispiel eine Bluthochdruckkrise befürchten, wie das BfR warnt. Das heißt: Der Blutdruck steigt innerhalb kurzer Zeit stark an, was im schlimmsten Fall lebensbedrohlich wird.
Die Schärfe kann außerdem starke Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot verursachen. Kinder und Jugendliche reagieren dabei empfindlicher auf Capsaicin als Erwachsene, so das BfR.
Nicht in die Augen greifen
Die Verbraucherzentrale des Saarlandes macht auf ein weiteres Risiko aufmerksam: Wer sich mit Resten von Chili-Pulver an den Händen in die Augen fasst, muss dort mit starken Reizungen rechnen.
Gut zu wissen: Gegen das starke Brennen im Mund durch Capsaicin hilft Wasser nicht. Da der Stoff aber fettlöslich ist, können Milch und Milchprodukte das Brennen lindern, wie das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg schreibt.
Auch stärkehaltige Lebensmittel wie Reis oder Brot können - in Kombination mit Speiseölen oder -fetten - der Schärfe etwas entgegensetzen.