VOLLEYBALL. Das neue MSC-Bundesliga-Team soll sich am belgischen Strand kennenlernen.
Am Strand von Knokke sind bunte Sonnenschirme aufgespannt, gemütliche Liegen laden zum Ausruhen im Schatten ein. Doch MSC-Trainer Georg Grozer hat anderes im Sinn. In zwei Trainingseinheiten pro Tag scheucht er sein Team über den Strand und durch die Halle. Vormittags geht es für rund zweieinhalb Stunden raus an die frische Luft. Zwischen Strandläufen, Sprint- und Sprungübungen gibt es nur kurze Erholungsphasen. Spätestens während der Gymnastik müssen die Spieler runter in den belgischen Sand. "Da müssen sie den Mund zumachen oder spucken oder schlucken", sagt Coach Grozer ungerührt, "sind ja alle groß und erwachsen."
Nachmittags wird das Training für drei weitere Stunden in der Halle fortgesetzt. Dort durchlaufen die Spieler einen Parcours mit schnellen Sprints, Stopps, Sprungserien und Kurven. "Wir haben in den letzten Wochen am Kraftaufbau und der Maximalkraft gearbeitet, hier geht es jetzt darum, Kraft in Schnelligkeit umzusetzen", erklärt Grozer den Zweck der Übungen.
Nur sieben Adler sind angereist
Zum Ausklang noch einmal aufs Feld: Dann heißt es "Drei-gegen-Drei" am halbierten Netz. Anders ist es nicht möglich, denn nur sieben "Adler" sind für sechs Tage nach Knokke gereist. Roland Rademaker kam am Samstag als letzter Spieler dort an, er war nach seinem Urlaub auf Malta nachgereist. "Da habe ich endlich beide Zuspieler im Training", sagt Grozer, "jetzt können wir an einer Linie arbeiten." Das ist nicht nur im Training wichtig, sondern auch beim "Teambuilding".
Gemeinsam ihr Leid klagen
Mit Renzo Verschuren und Aleksandar Ljubovic sind nur zwei Spieler aus der letzten Saison dabei. Darum müssen sich die Spieler erst einmal kennenlernen. "So ein Trainingslager ist eine gute Gelegenheit dafür", findet Grozer. "Es gibt ja nicht nur die gemeinsame Arbeit, sondern zumindest auch zwei gemeinsame Mahlzeiten."
Abends sitzen die Spieler oft zusammen - um einander ihr Leid über die harten Trainingseinheiten zu klagen, scherzt Grozer: "Gemeinsam geht es ja bekanntlich leichter."
Die belgische Stadt Knokke liegt an der holländischen Grenze, zählt rund 34 000 Einwohner. In Trainingspausen können die Adler in den vielen kleinen Geschäften bummeln. Doch Vorsicht bei den Preisen: Dort ist nicht nur die See gesalzen. In Knokke gibt es eine 63 Kilometer lange Straßenbahn-Strecke, das Naturschutzgebiet "Het Zwin" und ein Spielkasino von 1930. Gar nicht schlecht, wenn die Adler dort ihre Gehälter verzocken würden und in der kommenden Saison ausschließlich von der Siegprämie leben müssten. (zak)