VOLLEYBALL. Neuer "Adler" Roland Rademaker hat Georg Grozer versprochen, fit aus dem Urlaub zurückzukehren.

Die Ferien für die Volleyballer des Moerser SC sind vorbei, die Saisonvorbereitung hat begonnen. Neuzugang Roland Rademaker tankt auf Malta allerdings noch Kraft für die kommende Saison. Faulenzen will er aber nicht: "Im Hotel ist ein großes Fitness-Center, ich werde Tennis spielen und tauchen", zählt Rademaker sein persönliches Trainingsprogramm auf. "Ich komme fit zurück", verspricht der 26-jährige Niederländer. Darum drückte Trainer Georg Grozer beide Augen zu, erlaubte den bereits lange geplanten Urlaub seines neuen Zuspielers, der mit der niederländischen Nationalmannschaft nach der Saison in der European League spielte und im Trainingsrhythmus blieb.

Fitness noch nie ein Problem

Die Fitness war für den vielseitigen Rademaker noch nie ein Problem. Zeitweise spielte er nicht nur in der Halle Volleyball, sondern war gleichzeitig beim Beachvolleyball und auf dem Tennisplatz aktiv. Auch in diesen Sportarten spielte er auf hohem Niveau. Vor acht Jahren wurde er bei der U20-Europameisterschaft Vizemeister im Beachvolleyball und im Tennis sicherte er sich gemeinsam mit seinem Bruder Richard den Stadtmeistertitel in seiner Heimat Apeldoorn.

Fünf nationale Titel

In der großen Volleyballstadt der Niederlande begann er seine Karriere. Bis zu seinem 16. Lebensjahr spielte er in den Jugendmannschaften und gewann fünf nationale Titel. Später folgte der Wechsel zum "ewigen Dritten" Orion Doetinchem. In dieser Zeit lernte er schon deutsche Mannschaften kennen. Friedrichshafen ist ihm ein Begriff, dem MSC begegnete er genauso wie den Teams aus Düren und Wuppertal in Trainingsspielen.

Bei Joram Maan und Renzo Verschuren hat er sich bereits über die Bundesliga informiert. Dabei ist ihm direkt ein großer Unterschied zur niederländischen Liga aufgefallen: "In Holland fährst du maximal zwei Stunden zum Spiel, hier sind es riesige Entfernungen. Man muss sogar übernachten", staunt Rademaker. Für die langen Reisen ist er aber gut vorbereitet: "Ich habe mir schon extra einen MP3-Player geholt."

Für die Zukunft hat Rademaker sich viel vorgenommen: "Ich will der Beste werden", sagt er unverblümt, "ich weiß, dass man dafür Geduld braucht. Die Gesundheit muss mitspielen. Aber ich will es versuchen." Die Voraussetzungen sind gegeben, bei Doetinchem hat er seine Qualitäten als flexibler Regisseur bereits gezeigt.

Mit seinem Bruder, der beim holländischen Vizemeister Nesselande als Libero spielt, hält er engen Kontakt und spricht über Stärken und Schwächen. Auch seine Freundin Eva, selbst Diagonalspielerin in Nesselande, ist für ihn eine wichtige Gesprächspartnerin. Sie wollte gemeinsam mit ihm nach Deutschland wechseln, Münster und Leverkusen kämen in Frage. Allerdings gilt ihr Vertrag in den Niederlanden noch ein Jahr, ein vorzeitiger Wechsel war nicht möglich.

Einsam wird "Rootje", so sein Spitzname in der Nationalmannschaft, in Moers aber nicht. "Meine Mutter will nach Moers kommen, ein wenig shoppen und sich die Stadt anschauen. Das soll echt gemütlich sein in Moers", meint er.

Auch sein Vater, selbst Volleyballer, Hockeyspieler und Judoka, wird seinen Sohn besuchen. Allerdings nicht um zu shoppen. Er interessiert sich dann doch eher für die Spiele seines Sohnes.