Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren. Das können Sie vermeiden – etwa mit UMTS-Sticks oder Anonymisierungs-Software.

Die Kommunikation zwischen einzelnen Rechnern im Internet und die Übermittlung von Daten kann nur funktionieren, wenn sich die Geräte identifizieren lassen. Genau wie der Postbote die Adresse des Empfängers einer Sendung benötigt, vergeben Internet-Provider an jeden PC eine IP-Adresse. Besuchen Sie eine Internetseite, hinterlassen Sie die Nummer auf dem zugehörigen Server – aus den Infos lässt sich mit etwas Aufwand Ihre Identität aufdecken.

Mit speziellen Programmen locken Sie etwaige Datensammler auf die falsche Fährte: Anonymisierer platzieren sich zwischen Ihrem Computer und dem gewünschten Adressaten und leiten die Anfrage um. So wird nicht Ihre eigene IP-Adresse protokolliert, sondern die des zwischengeschalteten Rechners. Häufig bezahlen Sie die Tarnkappe für das Netz aber mit einer deutlich verlangsamten Surf-Geschwindigkeit.

Was viele Anwender nicht wissen: Auch USB-Sticks, mit denen Sie per Mobilfunknetz ins Internet gelangen, tragen zu Ihrer Anonymität bei. Denn die Zugangsanbieter sorgen dafür, dass Sie eine IP-Adresse bekommen, über die Sie mit anderen Websites kommunizieren. Der Vorteil: Die IP erhalten nicht nur Sie, sondern viele Nutzer des jeweiligen Anbieters gleichzeitig. Außerdem handelt es sich dabei zumeist um dynamisch verteilte Adressen, sodass Sie bei einer späteren Einwahl mit einer neuen Nummer ins Internet gelangen.

Somit sind Dritte nicht in der Lage, die vom Mobilfunk-Provider zugewiesene IP-Adresse auf Sie zurückzuverfolgen – Sie gehen in der Masse der Nutzer unter. Achtung: Völllige Anonymität gewährleistet das Surfen per UMTS-Stick nicht! Anhand Ihrer SIM-Karte und der Seriennummer des Sticks (International Mobile Equipment Identity, kurz IMEI) ortet der Mobilfunkanbieter Sie problemlos. Die Methode hilft also nur, den Betreibern anderer Websites die eigene Identität vorzuenthalten.

Haben Sie Anonymisierungs-Software auf Ihrem PC installiert und gestartet, verschleiert sie die Aufrufe von Internetseiten über die Protokolle HTTP und HTTPS. Einige der von Computer Bild getesteten Programme anonymisierten zudem den Datenverkehr in Tauschbörsen, Chat-Diensten, bei FTP-Zugriffen.

Im Netz existieren auch Anonymisierer, die Sie nicht auf dem Rechner installieren müssen. Bei Online-Diensten wie Anonymouse.org geben Sie eine Web-Adresse ins entsprechende Feld der Internetseite ein: Automatisch wird Ihre Anfrage verschleiert. Falls Sie nur einzelne Seiten anonym aufrufen möchten, ist Anonymouse.org eine praktische Alternative zu Programmen mit Installationszwang – aufgrund fehlender Funktionen abseits des Surfens eignet sich der Dienst jedoch weniger für ausgiebige Internet-Sitzungen.

Quelle: Computer Bild/ Welt Online