Das neue Portal SessionLine will die Hamburger zu Veranstaltungen jeder Art zusammenbringen. Die Gründer planen, deutschlandweit aktiv zu werden.

Gleichgesinnte treffen – darum dreht sich alles auf dem neuen Portal SessionLine. Gleichgesinnte für Sport, fürs Feiern, für Ausflüge sowie Konzerte ... Den Ideen der User sind kaum Grenzen gesetzt, im Großen wie im Kleinen. „Manchmal kommt man selbst ja gar nicht auf so banale Sachen wie einfach mal Billard spielen zu gehen“, sagt Patrick Henke. Er ist Media-Manager und einer der Gründer von SessionLine. Seine Mitstreiter sind Webdesigner Jan Becker und Sven Casimir, Programmierer. Während 2013 schon eine Beta-Version online stand, sind nun seit April 2014 auch die Apps fürs iPhone und für Android verfügbar, eine Verknüpfung mit Facebook gibt es auch.

Auf SessionLine kann jeder, der registriert ist, diverse Veranstaltungen („Sessions“) vorschlagen und andere dazu einladen. Derjenige gibt seiner Session einen aussagekräftigen Titel, fügt eine Beschreibung hinzu, nennt Ort, Datum und gewünschte Zahl der Teilnehmer. Es gibt Sessions, zu denen man sich einfach so anmelden kann, bei anderen muss man erst mal eine Anfrage schicken. „So kann der Anbieter die Zusammensetzung der Gruppe steuern“, sagt Patrick Henke. Mitmachen ist genauso wie das Posten kostenlos.

Auf die Idee zu SessionLine kam Henke schon 2009 nach einer Backpacker-Tour durch Australien. Das Gemeinschaftsgefühl der Reisenden hatte es ihm angetan. „Man konnte praktisch jeden ansprechen, weil man mit der Australienreise einen gemeinsamen Nenner hatte.“ Dieses Gemeinschaftsgefühl müsse sich doch auf das Leben in der Großstadt übertragen lassen, fand er. Gemeinsam mit seinen Mitgründern, beide aus dem Bekanntenkreis, entwickelt Henke die Idee weiter. Auch in Hamburg seien es letztlich doch gemeinsame Unternehmungen, die die Leute zusammenbringen, sagt er.

Schon 200 Sessions im Monat

Der Service kommt an: Schon im Mai wurden 200 Sessions gepostet. Unter den Nutzern seien viele Neu-Hamburger, erzählt Henke. Aber auch Alteingesessene – gerade wenn sie kurzfristig etwas planen und zu wenig Leute aus dem Freundeskreis mobilisieren können. SessionLine hilft sogar beim Daten. „So kann man sich komplett neutral kennenlernen“, sagt Henke. „Eine Datingbörse war zwar nicht unser Ziel, aber es sind auch Leute dabei, die über Sessions einen Partner suchen.“

Während SessionLine für die Nutzer kostenlos bleiben soll, wollen die Gründer natürlich trotzdem Geld damit verdienen. Dass sie nebenbei noch freiberuflich arbeiten, soll kein Dauerzustand sein. Darum führen sie Gespräche mit Veranstaltern, zum Beispiel mit Anbietern von Sportequipment oder Inhabern von Veranstaltungslocations.

Sie sollen Anzeigen schalten, aber auch Veranstaltungstipps einbringen. Wird eine Idee von einem User aufgegriffen, gibt es eine Provision dafür. Die eigentlichen Sessions werden aber weiterhin nur von privaten Nutzern erstellt werden dürfen, verspricht Henke. Voraussichtlich im September soll die Erweiterung online gehen. Zu dritt kämen sie manchmal nicht so schnell voran, wie sie eigentlich möchten, sagt er.

Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Suche nach Business Angels Teil ihres Gründungsplans. Den haben sie übrigens mithilfe eines Stipendiums der Initiative Social Impact Lab erstellt. „Gerade das Coaching dort hat uns unheimlich geholfen“, sagt Patrick Henze. Wahrscheinlich 2015 wollen sie so weit sein, SessionLine in weiteren Großstädten zu etablieren. „Aktuell konzentrieren wir uns aber erst einmal auf den Launch und darauf, unser erstes Geld zu verdienen“, sagt Henze. „Das gibt uns im Hinblick auf die Investoren ja auch noch mal ein ganz anderes Standing.“

www.sessionline.com