Zwei Hamburger und ein Grazer haben sich mit dem Reise-Vergleichsportal TripRebel selbstständig gemacht. Nachdem Kunden ein Hotel gebucht haben, suchen sie ihnen einen noch günstigeren Preis.

Ein Jahr lang haben sie ihr Portal im Betrieb getestet und verfeinert. „Jetzt können wir sagen, es ist cool und läuft“, zieht Carlos Borges Bilanz. Im März soll die finale Version online gehen. „TripRebel“ haben Borges und seine zwei Mitstreiter ihr Hotel-Vergleichsportal genannt. „Die Marke steht für ein anderes Reisen“, sagt der Gründer. „Unsere Zielgruppe sind vor allem Individualreisende.“ Ihnen soll es weniger auf Schnäppchen als auf günstige Qualität ankommen. Vor allem Drei- bis Vier-Sterne-Hotels hat TripRebel darum im Angebot, erklärt Carlos Borges.

Zurzeit leben die drei Gründer – außer Wirtschaftswissenschaftler Borges sind das der IT-Manager Arthur Kullnig und Neurowissenschaftler Gernot G. Supp – noch von ihren Rücklagen. Ihre alten Jobs in IT, Wissenschaft und Produktmanagement haben die drei Mittdreißiger für ihre Gründung aber längst gekündigt. Denn dass ihr Reiseportal sich am Markt etablieren wird, steht für sie außer Frage: „Der Preisvergleich ist für Kunden nicht alles“, sagt Borges. „Ein Vergleich der Leistungen ist das Wichtige – und das bieten die anderen am Markt nicht.“

Die Geschäftsidee geht so: Jemand bucht auf TripRebel ein Hotel. Durch eine Kooperation mit einem großen Reiseanbieter stehen den Kunden dort zurzeit rund 205.000 Hotels zur Auswahl. „Der Preis wird dann von unseren Algorithmen verfolgt“, sagt Carlos Borges. Wird dasselbe Hotel mit vergleichbaren Services bis zum Reiseantritt noch einmal billiger angeboten, schlägt die Software zu: bucht das neue und storniert das alte Angebot. „Und die Differenz zwischen den Preisen wird dem Kunden zurücküberwiesen.“

Das Vergleichsportal lebt von den Provisionen, die Hotels für die Vermittlung von Gästen zahlen. Dass sie den Kunden ja schon einmal für mehr Geld an der Angel hatten, darf sie nicht stören: „Wir agieren gemäß deren Konditionen“, sagt der Gründer. Wehren werden sich die Hotels nicht gegen TripRebel, glaubt Borges. „Die Anbieter haben immer Angst, nicht dabei zu sein, wenn sich ein neues Instrument am Markt etabliert.“

In 32 Prozent der Fälle bessere Preise

Laut Carlos Borges können sich die bisherigen Erfolge sehen lassen: Ihre Auswertungen hätten ergeben, dass TripRebel in 32 Prozent der Fälle bessere Preise findet und die Kunden durchschnittlich 16 Prozent sparen. „Wir arbeiten aber weiterhin permanent an den Algorithmen“, sagt Carlos Borges. „Das wird noch besser werden“, kündigt er an.

Die Idee zu TripRebel entwickelten die drei Freunde unter anderem auf gemeinsamen Reisen. „Dabei haben wir auch festgestellt, dass wir gut zusammenpassen“, erzählt Borges. Er und Gernot Supp kannten sich vom Fußballspielen, Supp wiederum war schon länger mit Kullnig befreundet. Dass zwei von ihnen in Hamburg ansässig sind, der dritte in Graz, funktioniere problemlos. Ein Umzug, egal in welche Richtung, hätte nur Zeit, Geld und Nerven gekostet und keinen Vorteil gebracht, findet Borges. Schließlich arbeite TripRebel auch reibungslos mit einem Designer in Italien und Programmierern in Indien zusammen.

Nach der intensiven Phase der Entwicklung des Internetauftritts und seiner Funktionen steht für die Gründer jetzt erst einmal das Thema Kapital im Vordergrund: Ein Investor wird gesucht. „Außerdem wollen wir unser festes Team verstärken“, erzählt Borges. Demnächst sollen erst einmal ein ITler und ein Marketingexperte an Bord kommen – weitere Mitarbeiter könnten folgen.

www.triprebel.com