Welche Punkte müssen in einem guten Businessplan angesprochen und erläutert werden? Lesen Sie hier mehr über die wichtigsten Inhalte.
Hamburg. Der Geschäfts- oder Businessplan beschreibt die Unternehmung des angehenden Gründers. Darin erklärt er seine Geschäftsidee und Strategie und skizziert eine Vision seiner Zukunft. Besonders wichtig ist dabei der betriebswirtschaftliche Teil des Gründungsvorhabens - der Finanz- und Liquiditätsplan. Der Businessplan ist einerseits dazu da, dass sich der Gründer selbst besser organisieren kann. Andererseits wird mit seiner Hilfe bei Geldgebern um Kredite oder Zuschüsse geworben.
Umfang
Der Businessplan für eine größere Gründung, etwa für ein gastronomisches Angebot oder für ein Handelsunternehmen kann leicht 15 bis 20 Seiten umfassen. Will man Investoren ins Boot holen, kann ein Geschäftsplan sogar bis zu 45 Seiten zählen. "Kleinere Dienstleistungen, etwa ein Studio für Nageldesign, lassen sich aber schon auf sechs bis acht Seiten erklären", sagt Sven Lindhorst, Projektleiter im Gründungszentrum .garage Hamburg.
Geschäftsidee
Eingangs jedes Businessplans wird die Geschäftsidee umrissen. Um welches Produkt oder um welche Dienstleistung geht es? Wie wird das Produkt angeboten? "Wer gründet wann und in welcher Rechtsform? Antworten auf diese Fragen gehören hierher", erklärt der Hamburger Gründungsberater René Thaler, Geschäftsführer des Consultingunternehmens neue impulse. Auch der Finanzierungsplan sollte an dieser Stelle bereits kurz (!) umrissen werden.
Der Gründer und seine Angestellten
Im nächsten Abschnitt werden die Qualifikationen aller beteiligten Gründer beschrieben. Sollen von Anfang an Angestellte mit im Betrieb tätig werden, gehört auch deren Profil hierher. Welche beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen bringen Inhaber und Beschäftigte mit? "Wichtig ist, dass herausgestellt wird, dass der Gründer das nötige Rüstzeug für sein Vorhaben mitbringt", erläutert Sven Lindhorst, der angehende Gründer auch im .garage Gründungszentrum in Hamburg berät.
Markt und Wettbewerb
Welche Ergebnisse hat die Marktanalyse erbracht? Welche Chancen bieten sich für das Produkt oder die Dienstleistung? Wer ist die Zielgruppe? Zu welchem Preis kann man sein Angebot verkaufen? Welches sind die wichtigsten Wettbewerber (direkte und indirekte)? Wie mache ich Werbung und organisiere den Vertrieb? Und was vor allem ist die Besonderheit meines Angebots? Diese Fragen müssen hier beantwortet werden. "Neben seinen Stärken, muss man an dieser Stelle aber auch erläutern, wo noch Schwächen liegen", hebt René Thaler hervor.
Organisatorischer Ablauf
Was passiert, wenn ein Auftrag reinkommt? Welche Maschinerie läuft an? Welche Kooperationspartner sind beteiligt? "Wer Webdesigner ist, muss nicht zwingend auch Flash programmieren können", gibt Berater Sven Lindhorst ein Beispiel. "Gründer müssen sich also schon vor dem Start Kooperationspartner oder Subunternehmer suchen, um nicht Aufträge ablehnen zu müssen." Und diese Partner sollten auch im Businessplan genannt werden. "Im Sinne der Schlüssigkeit des Konzepts", betont Lindhorst.
Finanz- und Liquiditätsplan
Mit der wichtigste Teil des Businessplans – denn hier geht’s ums Geld. Woher bezieht der Gründer sein Startkapital? Sind Kredite nötig und wenn ja, in welcher Höhe? Soll ein Gründungszuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragt werden? Wie viel kann der Gründer voraussichtlich mit seinen Produkten verdienen?
"Bei der Markterkundung hat der Gründer ja seine potenziellen Kunden gefragt, wie oft er das Produkt kaufen würde und wie viel er dafür bezahlen würde", erklärt Sven Lindhorst. "Mit Hilfe der Antworten kann man hochrechnen, welchen Umsatz man wohl erzielen würde."
Ebenfalls hierher gehören Antworten auf diese Fragen: Wie hoch sind die Ausgaben? Was kosten die nötigen Versicherungen? Welches finanzielle Polster kann der Gründer anlegen, um auch für unvorhergesehene Ausgaben gewappnet zu sein?
Risiken
Um einen realistischen Businessplan zu schreiben, gehört natürlich auch eine kritische Bewertung dazu. Welche Fehlschläge sind möglich? Wo lauern Kosten- oder andere Fallen? An dieser Stelle kann man auch Szenarien entwerfen, wie das Geschäft sich im besten bzw. im schlechtesten Fall entwickeln kann (Best/Worst-Case-Szenarien).
Vision
Zum Schluss sollten Gründer in ihrem Businessplan einen Ausblick wagen und darstellen, wo sie in drei bis fünf Jahren stehen wollen – in Bezug auf ihren Umsatz, die Rückzahlung ihrer Kredite, die Zahl der Angestellten und eine mögliche Expansion.
Kontakt zu unseren Experten:
www.garagehamburg.de
www.lindhorst.de
www.neueimpulse.de