Die Hamburger Hafenarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze - und kritisieren die “zögerliche“ Verkehrspolitik des Senats.
Hamburg. Die Hamburger Hafenarbeiter fordern eine Beschleunigung der Planungs- und Bauarbeiten zur Vertiefung der Unterelbe. Die zögerliche Verkehrspolitik der Bundesregierung und des Hamburger Senats gehe auf Kosten von Arbeitsplätzen, kritisierten die Betriebsratsvorsitzenden der großen Hamburger Hafenbetriebe und die Gewerkschaft ver.di. Damit reagierten sie auf die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die Elbvertiefung zwar zu unterstützen, allerdings unter der Bedingung der Deichsicherheit.
Einer solchen Politik könne man „beim Laufen die Schuhe besohlen“, sagte der Hamburger ver.di-Chef Wolfgang Rose. Der Ausbau der Fahrrinne sei für die Zukunft des Hafens existenziell. Der Ladungsrückgang während der Wirtschaftskrise stelle viele Hafenunternehmen auch 2010 vor „allergrößte Probleme“. Wenn tiefgängige Containerschiffe und Feederverkehre künftig einen Bogen um Hamburg machten, werde es „sehr bedrohlich“, betonte Rose.
Der Hafen sei der Jobmotor für Arbeitsplätze, der jetzt nicht abgewürgt werden dürfe, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Arno Münster. Im Hafen habe eine umfangreiche Weiterbildung der Beschäftigten stattgefunden. „Wir sind fit für die Logistik von heute und morgen“, sagte Münster. Die Fahrrinnenanpassung sei unabdingbar, damit die „Saat der Qualifizierungsmaßnahmen“ Früchte trage.
Die Hafenarbeiter forderten deshalb für 2010 den Baubeginn der Elbvertiefung. Zudem müssten die vorgesehenen Bundesmittel in Höhe von 20 Millionen Euro für die Planung der Y-Trasse zur Hafenhinterlandanbindung im Dreieck Hamburg, Bremen und Hannover abgerufen werden. Darüber hinaus forderten sie die Verlängerung der Kurzarbeiterregelung der Bundesregierung und wendeten sich gegen weitere Privatisierungen von Hafenbetrieben und -anlagen.