Weil die Geschäfte mit Russland und China stark geschrumpft sind, wurden im ersten Halbjahr nur 3,6 Millionen Standardcontainer abgefertigt.

Hamburg. Der Containerumschlag in Deutschlands größten Hafen Hamburg ist im 1. Halbjahr um fast 30 Prozent eingebrochen. Er fertigte von Januar bis Juni rund 3,6 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ab, 28,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das teilte Hamburg Hafen Marketing (HHM) am Freitag mit.

Im gesamten Warenumschlag habe das Massengut (minus 13 Prozent) den Hafen vor Schlimmeren bewahrt, sagte Roller. 54 Millionen Tonnen Seegüter wurden umgeschlagen, ein Rückgang von rund 24 Prozent.

Mit dem wichtigsten Handelspartner China ging der Containerverkehr um 26 Prozent zurück. „Russland ist der zweite Partner, der uns sehr viel Sorgen macht“, sagte HHM-Chefin Claudia Roller. Der Warentransport per Container sackte aus dem Land um fast 60 Prozent ab.

"Zeichen der Erholung"

Beide Länder wollen sich HHM und die Hafenbehörde Port Authority genauer vornehmen, beispielsweise Hafenpartnerschaften ausloten. „Beide Märkte werden als erstes wieder anspringen", sagte HPA-Geschäftsführer Jens Meier.

Trotz des Sogs der Wirtschaftskrise zeigte sich die HHM-Chefin zuversichtlich, dass es im 2. Halbjahr im Hafen allmählich wieder aufwärtsgeht. „Es gibt Zeichen der Erholung“, bekräftigte sie. Eine Prognose mochte sie aber nicht abgeben.

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Zu Boomzeiten 2008 hatte der Hafen gehofft, erstmals den Rekord von 10 Millionen TEU umgeschlagenen Containern zu erreichen. „Wir wollten mal Nummer Eins sein und sind jetzt Nummer Drei“, sagte Roller. Hamburg reiht sich hinter Rotterdam und Antwerpen ein.