Die Bank räumte bereits Stellenabbau ein, dementiert aber trotzdem den Bericht. Der Betriebsrat hält Kündigungen für sicher.
Frankfurt/Main. Der Betriebsrat der Deutschen Bank stellt sich auf Einschnitte unter der neuen Führung ein. „Bei den Summen geht es nicht ohne Stellenabbau“, sagte Konzernbetriebsratschef Alfred Herling in Frankfurt. Das seit Juni amtierende Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen will die jährlichen Kosten bis 2015 um 4,5 Milliarden Euro drücken. Wo beim Personal noch gespart werden soll, ist bislang offen. Herling, der auch im Aufsichtsrat des Dax-Konzerns sitzt, betonte: „Der Vorstand hat uns versichert, dass er, sobald er Klarheit hat, frühzeitig auf uns zugehen wird. Da nehmen wir ihn beim Wort.“
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor berichtet, dass die Deutsche Bank mehr als 500 Stellen in Deutschland abbauen will. Entgegen den Erwartungen würden die beiden neuen Vorstandschefs den Rotstift beim Personal nicht vorrangig im Ausland, sondern auch am Heimatmarkt ansetzen.
Demnach sollen in einem ersten Schritt in den Zentralen der Tochter Postbank in Bonn und der Deutschen Bank in Frankfurt 543 Stellen wegfallen. 20 Prozent davon sollen in der Frankfurter Zentrale gestrichen werden, 80 Prozent in Bonn. Das gehe aus bankinternen Unterlagen hervor.
Betroffen seien unter anderem die Abteilungen Finanzen, Risiko, Controlling, Personalabteilung, Treasury, Volkswirtschaftliche Analyse und die Rechtsabteilung. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Teilinteressensausgleich seien bereits aufgenommen worden.
Die Deutsche Bank bestätigte nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“, dass nachgelagerte Dienstleistungen in einer neuen Einheit gebündelt werden sollen. „Ein Personalabbau über das hinaus, was mit Arbeitnehmervertretern bereits vereinbart wurde, ist derzeit nicht geplant“, wurde ein Sprecher der Bank zitiert
Dennoch hat die Deutsche Bank die Berichte dementiert: „Es gibt keine Abbaupläne, die über die Größenordnung hinausgehen, über die schon länger mit dem Betriebsrat verhandelt wird“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Dabei geht es nach früheren Informationen um gut 500 Mitarbeiter.