Die größte deutsche Landesbank LBBW hat ihre Verluste 2009 deutlich verringert, bleibt aber tiefrot.

Stuttgart. Das Jahresergebnis lag nach vorläufigen Zahlen bei minus 1,48 Milliarden Euro. Im Vorjahr musste die von der Finanzkrise schwer getroffene LBBW noch einen Fehlbetrag von 2,1 Milliarden Euro verbuchen. „Das Ergebnis liegt im Rahmen unserer Befürchtungen und ist natürlich sehr unbefriedigend“, sagte LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter am Freitag in Stuttgart. Es liege aber auch im Rahmen des von Brüssel angeordneten genehmigten Restrukturierungsplans.

Neben den Kosten für den Konzernumbau belasteten auch eine hohe Kreditvorsorge und weitere Abschreibungen die Landesbank. Alleine die Kreditrisikovorsorge wurde nach Angaben von Vetter von 883 Millionen Euro im Vorjahr wegen der schwachen Konjunkturentwicklung auf 1,5 Milliarden Euro ausgeweitet. Die Restrukturierungsaufwendungen lagen bei 368 Millionen Euro (2008: 109 Mio). Zu der Verringerung der Verluste habe vor allem das anziehende Unternehmenskundengeschäft beigetragen.

Für das laufende Jahr rechnet der Manager mit weiter schwierigen Rahmenbedingungen. „Die Finanzkrise ist noch nicht vorbei.“ Das Ergebnis werde sich 2010 aber erheblich verbessern. Ob die größte deutsche Landesbank im laufenden Jahr bereits wieder in die Gewinnzone zurückkehren wird, wollte der Vorstandsvorsitzende nicht sagen. Bei der Bilanzpressekonferenz am 29. April will Vetter einen konkreteren Ausblick vorlegen.

Um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, muss das Institut auf Druck der EU-Kommission einen tiefgreifenden Konzernumbau bewältigen. 2500 der insgesamt 13600 Jobs sollen bis zum Jahr 2013 gestrichen werden. 200 Vereinbarungen über Abfindungsregelungen seien bislang getroffen worden, erklärte der Manager.

Eine weitere Auflage aus Brüssel ist, dass sich die Bank künftig auf die Finanzierung deutscher Mittelstandsunternehmen konzentriert und ihre Bilanzsumme im Vergleich zu Ende 2008 (447,9 Milliarden Euro) um 40 Prozent schrumpft. Zu einer von der baden- württembergischen Regierung ins Spiel gebrachten Privatisierung der Landesbank wollte sich Vetter nicht äußern.

Die LBBW hatte sich in der Finanzkrise massiv verspekuliert und musste von ihren Eignern – Land, Sparkassen und Stadt Stuttgart – mit Milliarden gestützt werden. Die EU-Kommission billigte die Hilfen. Im Gegenzug muss die Landesbank ihre Rechtsform in eine Aktiengesellschaft ändern, sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und einen scharfen Sparkurs fahren. Dafür sollen die Kosten nach Angaben von Vetter pro Jahr um 700 Millionen Euro verringert werden.