Nach Informationen von Insidern drängt die EU Griechenland offenbar zur Schließung einiger Banken. Darunter die fünftgrößte des Landes.

Brüssel. Griechenland soll nach Auffassung der EU-Kommission offenbar einige seiner Geldhäuser schließen. Dies berichteten Insider der Kommission am Donnerstag. Auch die fünftgrößte Bank des maroden Staates, die ATEbank, soll im Fokus der EU stehen. „Wir treten in eine neue Phase mit Griechenland Spanien und Portugal ein“, sagte einer der Insider. „Die ATEbank muss auf lange Sicht abgewickelt oder geschlossen werden.“ Auch einige andere Geldhäuser sollen unter stärkerer Beobachtung stehen. Das griechische Finanzministerium dementierte allerdings den Bericht.

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Die Schließung angeschlagener Banken ist normalerweise Aufgabe der griechischen Zentralbank. Doch der EU-Kommission steht wegen der europäischen Hilfen für Griechenland ein Mitspracherecht zu. Falls die Kommission zu dem Schluss kommt, die Rettung eines Geldhauses sei zu teuer, ist es der EU erlaubt, die Hilfsanfrage einer Bank abzulehnen. Faktisch käme dies einer Abwicklung der Bank gleich.

Die Kommission hat bislang in der Euro-Krise ihre Macht bei diesem Thema kaum genutzt. Nur wenige Banken wurden abgewickelt. Sollte die Kommission das Instrument jetzt in Griechenland nutzen, könnte das ein Hinweis auf ein künftig aggressiveres Vorgehen gegen schwächelnde Geldhäuser sein. Die Kommission könne ihre Befugnisse etwa auch bei Banken in Spanien und Portugal wahrnehmen, sagte ein EU-Mitarbeiter. Die ATEbank und die griechische Zentralbank wollten zu den Äußerungen aus den Kreisen keine Stellung nehmen.