Berlin. Sie sind schon von weitem gut erkennbar: die gelb-blauen Jet-Tankstellen. Jetzt möchte der Mutterkonzern das Netz verkaufen.

Sehen wir bald in ganz Deutschland keine einzige Jet-Tankstelle mehr? Durchaus möglich: Der Mutterkonzern Phillips 66 hat angekündigt, das gesamte Tankstellennetz in Deutschland und Österreich abzustoßen. Das sind insgesamt rund 1000 Tankstellen.

Der Konzern möchte sich in Zukunft neu ausrichten. Auch sollen Investoren Druck ausgeübt haben. Sie fordern eine Fokussierung auf das Raffineriegeschäft, obwohl die Tankstellen durchaus profitabel seien. Der Deal soll der Unternehmensgruppe Phillips 66 fast drei Milliarden Euro einbringen.

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Der Trend, sich auf das Raffineriegeschäft zu konzentrieren, ist aktuell in der gesamten Ölbranche beliebt. So verkaufte der französische Energiekonzern TotalEnergies vor ein bis zwei Jahren Total-Tankstellen in ganz Europa – damals aufgrund des Verbrennungsmotoren-Verbots.

Jet macht es wie Mercedes-Benz

Ganz ähnlich handelt auch der Automobilkonzern Mercedes-Benz. Er verkauft ebenso viele Niederlassungen mit dem Argument: Konzentration aufs Kerngeschäft. Zudem soll dieser Schritt bewirken, dass Produktlinien optimiert und Personalkosten gesenkt werden.

Phillips 66 möchte mit dem Verkauf aller Jet-Tankstellen ähnliche Ziele erreichen – nämlich erhebliche Kosteneinsparungen und zusätzliche Einnahmen. Das öffentliche Interesse an diesem Schritt ist groß, vor allem von mittelständischer Unternehmerseite. (fmg)