Berlin. Deutschlands Bau steckt in der Krise. Die zuständige Ministerin gibt sich trotzdem hoffnungsvoll. Was ist ihr Plan?
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich optimistisch für mehr Neubau von Wohnungen in Deutschland gezeigt. Bei den Baufertigstellungen sei die Branche stabil durch die Krise gekommen, sagte Geywitz mit Blick auf die rund 295.000 neuen Wohnungen in Deutschland im vergangenen Jahr in Berlin.
Sie blicke optimistisch in die Zukunft. Allerdings werde es angesichts der mauen Konjunktur ein schwieriges Jahr werden, so Geywitz beim Tag der Immobilienwirtschaft. Die Zahl der Bauanträge sei gefallen.
Manuell oder seriell?
Wenn man von rund 300.000 auf 400.000 neue Wohnungen pro Jahr kommen wolle, seien deutliche Produktivitätssteigerungen nötig, sagte Geywitz. Die Ampel hatte 400.000 neue Wohnungen pro Jahr angekündigt. Geywitz machte sich erneut für serielles Bauen stark, also Bau in Serie - ohne dass allerdings die Neubauten wie oft in früheren Jahrzehnten überall gleich aussähen.
„Hübsch oder hässlich können sie manuell oder seriell bauen“, sagte Geywitz. Wenn man energetisch, ästhetisch und anderweitig hohe Ansprüche stelle, werde das Wohnen teuer. Nur noch wenige könnten es sich leisten. „Das ist nicht mein Modell“, so Geywitz.
Geywitz will weniger Bau-Vorgaben
Die Ministerin kündigte zahlreiche Neuregelungen an, die Bauen einfacher und günstiger machen und somit beschleunigen sollen. So solle künftig der sogenannte Gebäudetyp-e gebaut werden könne. Diese einfachere Bauweise soll für gesenkte Standards und preiswerteres Bauen sorgen. „Es sind unendliche viele Regeln, die wir machen müssen.“ Das betreffe auch Lärm und Luft. Entfallen sollten bestimmte Vorgaben für Auto-Stellplätze. Dazu kämen weitere steuerliche Anreize und Zinsverbilligung, punktuelle Förderungen auch beim Umbau von Bestandsimmobilien und Umbau von leeren Geschäftsimmobilien als Wohnraum.